Parkstein
Parkstein (bairisch: Boakstoi oder auch Berchstoi) ist ein Markt im Oberpfälzer Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Neustadt a.d.Waldnaab. LageParkstein liegt rund um den gleichnamigen Basaltkegel vulkanischen Ursprungs im Naturpark Oberpfälzer Wald sowie im Geopark Bayern-Böhmen am Rande des Weidener Beckens. GemeindegliederungEs gibt 14 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3] Im Gemeindegebiet gibt es die Gemarkungen Hammerles, Manteler Forst (nur Gemarkungsteil 4), Meerbodenreuth (nur Gemarkungsteil 2), Parkstein, Schwand, Schwarzenbach (nur Gemarkungsteil 3) und Oed (nur Gemarkungsteil 1).[4] NachbargemeindenStadt Weiden, Stadt Pressath, Gemeinden Schwarzenbach, Kirchendemenreuth, Altenstadt a.d.Waldnaab GeschichteVermutlich wurde Parkstein um das Jahr 1000 besiedelt. Der Sage nach war eine kaiserliche Jagdgesellschaft bei der Verfolgung eines Ebers auf den schönen Basaltkegel aufmerksam geworden, so dass einer der Jäger beschloss, dort die Burg Parkstein zu errichten. Die Burg am Ort wird erstmals 1053 urkundlich erwähnt. 1052 brannte Herzog Konrad von Bayern die Burg nieder. Kaiser Heinrich IV. ließ die im Reichsbesitz befindliche Burg Ende des 11. Jahrhunderts wieder aufbauen. Parkstein hatte in der Folgezeit viele Besitzer, unter anderem Kaiser Friedrich Barbarossa und die Wittelsbacher. Mehrmals wurde, wie im Mittelalter üblich, der Ort verpfändet. Von 1421 bis 1714 bestand infolge des Bayerischen Krieges ein Kondominat zwischen dem Kurfürstentum Brandenburg und der Kurpfalz, das Gemeinschaftsamt Parkstein-Weiden. Der brandenburgische Anteil gelangte 1505 an das Herzogtum Pfalz-Neuburg und wurde 1615 Bestandteil von Pfalz-Sulzbach. 1623 erwarb wiederum Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg den kurpfälzischen Anteil. Im Laufe des Dreißigjährigen Krieges verfiel die Burg zusehends, schon Ende des 18. Jahrhunderts waren nur mehr die Grundmauern vorhanden. 1714 verkaufte Pfalz-Neuburg seinen Anteil an Pfalz-Sulzbach, das Kondominat war damit beendet.[5] Das Pflegamt Parkstein kam 1777 dann zu Kurbayern. 1808 wurde das Landgericht Parkstein in die Kreisstadt Neustadt a.d.Waldnaab verlegt. In Parkstein bzw. in Unterparkstein bestand im 13. und 14. Jahrhundert ein Eisenhammer, der vom Wasser der Schweinnaab betrieben wurde. Das produzierte Eisen wurde nach Nürnberg verkauft.[6] Der Ort war Sitz eines der sieben Gerichte des Gemeinschaftsamts Parkstein-Weiden, in denen der Parksteiner Landrichter zusammen mit zwölf Geschworenen in Fällen der hohen und niederen Gerichtsbarkeit urteilte. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Parkstein. EingemeindungenDie Gemeinde Oed wurde im Jahr 1946 eingegliedert. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli 1972 der überwiegende Teil der aufgelösten Gemeinde Schwand eingegliedert.[7] Am 1. Januar 1978 wurde die Gemeinde Hammerles eingemeindet, wodurch die am 1. Mai 1950 bei der Neugründung der Gemeinde Hammerles ausgegliederten Parksteiner Gemeindeteile zur Gemeinde Parkstein zurück kamen.[8][7] EinwohnerentwicklungParkstein verzeichnete lange Jahre steigende Einwohnerzahlen, was durch die Ausweisung von Baugebieten in landschaftlich reizvoller Lage, durch die unmittelbare Nähe zur Stadt Weiden und vor allem durch die Ansiedlung der expandierenden Firmengruppe Winkler (Witron, FAS u. a.) zu erklären war. Seit dem Jahr 2000 stagniert die Einwohnerentwicklung. Zwischen 1988 und 2018 wuchs der Markt von 1831 auf 2301 um 470 Einwohner bzw. um 25,7 %. Die Konfessionen teilen sich wie folgt auf, 84,0 % römisch-katholisch, 9,1 % evangelisch, 6,9 % mit anderer oder ohne Konfession.
PolitikBürgermeisterErster Bürgermeister (ehrenamtlich) ist seit 2020 Reinhard Sollfrank (FWG).[9] Vorgängerin war Tanja Schiffmann (CSU), die 2014 Hans Schäfer (CSU) nachgefolgt war. MarktgemeinderatDer Marktgemeinderat besteht aus dem Ersten Bürgermeister und 14 Marktgemeinderatsmitgliedern. Die Kommunalwahl 2020 führte zu folgender Sitzverteilung:[9]
Wappen
Kultur und SehenswürdigkeitenAlljährlich veranstaltet das Basalttheater Parkstein an der Basaltwand ein Freilichttheater. Im Jahr 2013 eröffnete im renovierten „Landrichterschloss“ das Museum „Vulkanerlebnis Parkstein“ seine Pforten. Bauwerke
NaturdenkmälerNach Aussage von Alexander von Humboldt liegt Parkstein am „schönsten Basaltkegel Europas“. Vom Freistaat Bayern wurde er im Jahr 2004 als Nr. 20 in die Liste der 100 schönsten Geotope Bayerns aufgenommen. Der Basaltkegel ist 24 Millionen Jahre alt und besteht aus Nephelin-Basalt mit Olivin-Einsprenglingen, Basalt-Tuff und Porzellanjaspis. An der 38 m hohen Steilwand sind die Basaltsäulen besonders schön geformt. Im Museum „Vulkanerlebnis Parkstein“ ist seit Juli 2013 u. a. die Entstehungsgeschichte dargestellt. Sport
WirtschaftParkstein ist Sitz des Intralogistikunternehmens Witron mit weltweit circa 7000 Mitarbeitern (Stand 2024). PersönlichkeitenEhrenbürger
Söhne und Töchter der Stadt
Literatur
WeblinksCommons: Parkstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Parkstein – Reiseführer
Einzelnachweise
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