Paraíso do Tocantins
Paraíso do Tocantins, amtlich portugiesisch Município de Paraíso do Tocantins, ist eine 1963 gegründete Gemeinde des brasilianischen Bundesstaates Tocantins in der Região Norte. Sie ist 63 km von der Hauptstadt Palmas entfernt. Die Bevölkerungszahl wurde zum 1. Juli 2020[2] auf 51.891 Einwohner geschätzt, Paraisenser (portugiesisch paraisenses) genannt, die auf einem Gebiet von rund 1268 km² leben. Die Bevölkerungsdichte liegt bei 35 Personen pro km².[2] GeographieDas Zentrum des Orts liegt auf einer Höhe von 387 Metern über Meeresspiegel. Das Terrain ist das der Ökoregion des brasilianischen Cerrado mit einer hohen Biodiversität. Am Ostrand der Stadt findet sich der Serra do Estrondo, ein kleiner Berg mit einer Aussichtsplattform.
Umliegende Orte sind:
GeschichteDie Siedlung entstand während des Baus der Nord-Süd-Autobahn BR-153, die 1959 eröffnet wurde. Das Gebiet gehörte zum Bundesstaat Goiás. Am 23. Oktober 1963 wurde das Munizip durch Dekret „Lei Estadual n° 4.1716“ unter dem Namen Paraíso do Norte mit Ausgliederung aus der Gemeinde Pium, dem es bisher unterstand, gegründet.[3] Zu der Zeit hatte der Ort etwa 1500 Einwohner, die für den in Brasilien üblichen Volksentscheid, Bau eines Rathauses sowie Wahlen für Stadtverordnete und Bürgermeister ausreichten. Die Gründung des Bundesstaates Tocantins und Abspaltung von Goiás erfolgte 1988 und am 1. Januar 1989 wurde der Ort in Paraíso do Tocantins umbenannt, was die neue Zugehörigkeit ausdrückte. StadtverwaltungExekutive: Bei der Kommunalwahl 2016 wurde der Ex-Gouverneur von Tocantins Moisés Avelino zum dritten Mal Stadtpräfekt (Bürgermeister). Er ist Mitglied des Partido do Movimento Democrático Brasileiro (PMDB, heute MDB).[4] Die ersten beiden Stadtpräfekten wurden noch von der Regierung in Tocatins ernannt, ab 1966 wurden sie gewählt. Die Bürgermeister hatten sich in den 1960er Jahren mit einem Bevölkerungswachstum von über 500 % auseinanderzusetzen, in den 1970er Jahren verdoppelte sich die Einwohnerzahl. Die Legislative liegt bei einem 13-köpfigen Stadtrat, den vereadores der Câmara Municipal, 2017 lag die Präsidentschaft bei João de Deus Lopes da Cunha, der ebenfalls dem PMDB angehört. Liste der Stadtpräfekten
BevölkerungsentwicklungQuelle: IBGE (Angaben für 2019 sind lediglich Schätzungen). 25,79 % der Bevölkerung waren 2010 Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre.[5] 95,62 % lebten 2010 in der urbanen Zone, 4,38 % im weitläufigen Naturraum. WirtschaftDas Bruttoinlandsprodukt (BIP) der politischen Gemeinde verteilt sich auf die drei Hauptsektoren Landwirtschaft, Handel und Dienstleistungen, Industrie:
Der Index der menschlichen Entwicklung für Städte, abgekürzt HDI (portugiesisch: IDH-M) lag 1991 bei dem niedrigen Wert von 0,488, im Jahr 2010 bei dem als hoch eingestuften Wert von 0,764.[5]
VerkehrDurch Paraíso do Tocantins führt die Nordsüdverbindungsstraße BR-153 (Rodovia Transbrasiliana), für die Ost-West-Verbindung sorgt die staatliche Autobahn TO-080. Westlich liegt der Flugplatz Aeroporto de Paraíso do Tocantins mit einer 1200-Meter-Piste. BildungSchulenDas Instituto Federal do Tocantins unterhält in Paraíso einen Campus. Laut Volkszählung 2010 befanden sich in Paraíso 25 Grund- und neun Mittelschulen. AnalphabetenquoteParaíso do Tocantins hatte 1991 eine Analphabetenquote von 25,5 %, die sich bei der Volkszählung 2010 bereits auf 8,9 % reduziert hatte.[5]
KulturParaíso verfügt über ein Heimatmuseum Museu Municipal João Batista de Brito, eine Stadtbibliothek und eine städtische Bühne. Sport bieten die Fußballclubs Paraíso Esporte Clube und Clube Atlético Cerrado, die aber bei den Staatsmeisterschaften von Tocantins noch keine Titel errangen. Sehenswürdig ist die Kirche Igreja Matriz São José Operário. Am 19. März findet jährlich ein Fest zu Ehren des Stadtpatrons Josef von Nazaret, portugiesisch: São José Operário, statt, am 23. Oktober wird das Gründungsjubiläum gefeiert. Literatur
WeblinksCommons: Paraíso do Tocantins – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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