Pan (Hamsun)Pan – Aus Leutnant Glahns Papieren (im Original: Pan – Af løjtnant Thomas Glahns papirer) ist ein Roman von Knut Hamsun, erschienen 1894. Leutnant Glahn, aus dem Militär verabschiedet, erzählt in Ich-Form in 38 kurzen Kapiteln von einem wenige Jahre zurückliegenden Sommer, den er in einer Jagdhütte im Nordland verbracht hat. Die Erinnerungen sind geprägt durch eine aus heutiger Sicht sehr schwärmerische Beziehung zur Natur sowie durch eine auf Grund seines zerrissenen Charakters wechselhafte bis unglückliche Beziehung zu seinen Mitmenschen, vor allem dargestellt durch seine Liebesbeziehungen zu drei jungen Frauen. Der Roman wird durch einen fünf Kapitel umfassenden Epilog abgeschlossen, in dem Glahn in Indien stirbt. HandlungLeutnant Thomas Glahn lebt nach seiner Verabschiedung aus dem Militär zusammen mit seinem Hund Aesop in einer einsamen Jagdhütte in einem Wald an einem Fjord im Norden Norwegens, etwa in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Er ernährt sich vorwiegend von Jagd und Fischfang und kommt nur selten in das fiktive Städtchen Sirilund. Dort residiert ein reicher Kaufmann, ein Fjordbaron, namens Mack. Dessen Tochter Edvarda, ebenfalls ein schwieriger Charakter, ist eine der drei jungen Frauen; sie heiratet schließlich einen echten Baron, der bei ihrem Vater zu Gast weilt. Glahns Beziehung zu Edvarda pendelt zwischen leidenschaftlicher Zuneigung und schroffer Ablehnung auf beiden Seiten hin und her. Die zweite junge Frau ist Eva, bedauerlicherweise bereits verheiratet und von einfacherem, natürlicherem Charakter. Sie kommt am Ende durch einen von Glahn unbeabsichtigt verursachten Unfall ums Leben. Die dritte Frau ist das Hütemädchen Henriette, von untergeordneter Bedeutung. An Männern kommen außer den bereits genannten ein Doktor in der Nähe von Edvarda vor, den Glahn fälschlicherweise für einen Nebenbuhler hält, sowie Evas Mann, der Schmied. Den wesentlichen Teil des Romans machen Glahns pantheistische Naturbetrachtungen, Stimmungen und Träumereien aus, verbunden mit einer Abneigung gegen die Zivilisation. Der Roman lässt sich nur zum Teil als Liebesroman bezeichnen, die Beziehungen zwischen Mann und Frau werden nicht sehr differenziert. Auch entwickeln sich die Charaktere nicht, sie sind am Ende des Romans dieselben wie zu Anfang. AusgabenDie erste Ausgabe erschien 1894 bei Philipsen in Kopenhagen. Der Roman ist mehrfach ins Deutsche übersetzt worden. Er ist auch mehrmals verfilmt worden. Textausgaben
Verfilmungen
LithografienOskar Kokoschka fertigte in Villeneuve 1975/1976 in einer Auflage von 75 Exemplaren 17 großformatige Lithografien zu Hamsuns Roman „Pan“. Sekundärliteratur
Einzelnachweise
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