Der Name bezeichnet den ganzen Grat, der sich vom Hochglocker (1588 m ü. A.) nordostwärts nach Bischofshofen zieht. Er läuft vom Schleichkogel (1422 m ü. A.) zwischen Rettenebenalm und Pronebenalm etwa 2 Kilometer weitgehend eben zum eigentlichen Gipfel Palfner-/Schwarzkogel, senkt sich dann ebensoweit zur Kohlmaißhöhe (1198 m ü. A.) leicht ab, und bildet dann die restlichen etwa 2 Kilometer deutlicher fallend die linke Salzachtalung.
Diese Geologie bedingt den Palfnerkogel als Lagerstätte.[3][4]Kupferkies und insbesondere Fahlerz (Tetraedrit) sind an die altpaläozoischen Schichten gebunden.[3][4]
Hier liegt das Südrevier des Mitterberger Kupferbergbaues, der schon in prähistorischer Zeit betrieben wurde (Schurfbau Einöden, 2. Jtsd. v. Chr.). Das Vorkommen ist eine Fortsetzung des Mühlbacher Vorkommens und zieht sich bis zum Buchberg Salzachtal-gegenüber.[5]
Es sind drei West–Ost-streichende Gänge bekannt, Brander-, Burgschwaig- und Birgsteingang.[1][3][4]
Der Birgsteingang wurde 1855–1879 Joseph- und Walpurgastollen abgebaut (Kupfergewerkschaft Bürgstein).[3] Der Burgschwaiggang wurde im Klara- und Luisenstollen aufgeschlossen.[3] Der bedeutendste, der Brandergang (Kupferbergbau Einöden der Mitterberger Kupfer AG), wurde ab Anfang des 20. Jahrhunderts (wieder) erschlossen (Oberer Höchstollen, Höchstollen, Unterer Höchstollen bei Höch, sowie Arthurstollen bis Mühlbach, mit folgendem Tiefbau).[3] Der Abbau wurde aber bereits 1957 wegen mangelnder Rentabilität endgültig eingestellt.[4] Zuletzt wurden täglich rund 20 t Hauwerk gefördert, der Metallgehalt betrug rund 1,4–1,8 % Cu.[4] Der Stollen diente auch als Transportweg nach Mühlbach und als Wasserleitungstollen.
Dieser Abbau – der Arthurstollen ist denkmalgeschützt und als Schaubergwerk eingerichtet – soll zukünftig im Rahmen des Geoparks Erz der Alpen präsentiert werden[6] (ebenso wie das Bergbaugebiet Hochglocker).[7]
Am Hang des Palfnerkogels verläuft eine der zwei 220-kV-Leitungen, die durch die umstrittene 380-kV-Salzburgleitung ersetzt werden soll,[8] sowie die 110-kV-Leitung nach Zell am See über Saalfelden.
Literatur
Wilhelm Günther, C. Eibner, A. Lippert, W.H. Paar: Fünftausend Jahre Kupferbergbau Mühlbach am Höchkonig–Bischofshofen. Montanmonographie über den neuzeitlichen Kupferbergbau, 1829–1977; mit Beiträgen über den prähistorischen Kupferbergbau, der Geologie und Mineralogie. Verlag Gemeinde Mühlbach am Hochkönig, 1993(?), insb. Abschnitt Schurfbau Palfnerkogel, S. 261 ff.
↑ abcWerner Heißel: Aufnahmsbericht für 1953 auf den Kartenblättern 124 Saalfelden und 125 Bischofshofen. In: Verhandlungen der Geologischen Bundesanstalt 1954, S. 47 f., geologie.ac.at (PDF).
↑ abcdefGerhard Feitzinger, Wilhelm Günther, Angelika Brunner: Bergbau- und Hüttenaltstandorte im Bundesland Salzburg. Land Salzburg – Abteilung 16 Umweltschutz, Salzburg 1998, Mühlbach/Hochkönig; Nordrevier-Mitterberg, Südrevier-Bischofshofen-St. Johann, S.22 (salzburg.gv.at [PDF] Überblick ab S. 19).
↑ abcdeL. Weber, Ch. Reichl: Darstellung des Österreichischen Bergbaus. (Kapitel 5). In: Leopold Weber (Hrsg.): Der Österreichische Rohstoffplan. Archiv für Lagerstättenforschung (AfL). Band26. Geologische Bundesanstalt, Wien 2012, 5.3.2. Der Erzbergbau. Nichteisenmetalle. Kupfer. Abschnitt Mitterberger Südrevier („Einöden“), S.66 (opac.geologie.ac.at [PDF; 22,8MB; abgerufen am 26. September 2021]).
↑Karl B. Matz: Die Kupfererzlagerstätte Mitterberg (Mühlbach am Hochkönig, Salzburg). In: Mitteilungen der Abteilung für Mineralogie am Landesmuseum Joanneum. Band 1, 1953, S. 7–19 (zobodat.at [PDF]).
↑UNESCO (Hrsg.): Geopark “Erz der Alpen”. Application dossier for membership of the global geoparks network. 2012, Abschnitt Mining area of Mühlbach am Hochkönig – Mitterberg (northern district); St. Johann i. Pongau – Brandergang – Bürgstein – Burgschwaiggang and Buchberg at Bischofshofen (southern district), S.15f. (englisch, unesco.org [PDF; abgerufen am 5. September 2014]).