Pürgg-Trautenfels
Pürgg-Trautenfels ist eine ehemals selbständige Gemeinde mit 144 Einwohnern (Stand: 1. Jänner 2019) im Bezirk Liezen und Gerichtsbezirk Liezen in der österreichischen Steiermark. Seit dem 1. Jänner 2015 ist der Ort im Rahmen der Steiermärkischen Gemeindestrukturreform mit der ehemaligen Gemeinde Stainach unter dem Namen „Stainach-Pürgg“ zusammengeschlossen.[1] GeografieDie ehemalige Gemeinde Pürgg-Trautenfels lag auf der Ostseite des Grimmings, des höchsten freistehenden Bergstocks Europas. Das ehemalige Gemeindegebiet liegt im oberen Ennstal zwischen Gröbming und Stainach und ist im Süden von der Enns begrenzt, im Norden erstreckt es sich bis zum Hauptkamm des Toten Gebirges (Almkogel, 2116 m Höhe). Der höchste Punkt der ehemaligen Gemeinde ist der Grimming (2351 m) im Westen. Ehemalige GemeindegliederungDas ehemalige Gemeindegebiet umfasste folgende fünf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):
Die ehemalige Gemeinde bestand aus den Katastralgemeinden Neuhaus, Pürgg und Zlem. Nachbarorte und -gemeinden
GeschichteAuf dem felsigen Rücken der „Purgstallhöhe“ stand im Mittelalter eine wehrhafte Anlage: die Burg Grauscharn (auch Gruscharn, slaw. grusch = Geröll). Schon 1160 hatte Markgraf Ottokar III. in dieser seiner Pfalzburg, Herrschaftsmittelpunkt für die Grafschaft Ennstal, eine Urkunde ausgestellt. Die Johanneskapelle war vermutlich Teil der Burganlage. Auch die Pfarre, deren Sprengel weit über Aussee hinausreichte, ist uralt, 1183 sind Kirche und Burg auf dem Burgstall bezeugt. Anfänglich war Pürgg Sitz von Archidiakonen (Erzpriestern). 1490 kam die Pfarre an die St. Georgs-Ritter, 1599 an die Grazer Jesuiten. WappenBis zu ihrer Auflösung führte die Gemeinde Pürgg-Trautenfels ein eigenes Wappen. Die offizielle Blasonierung des 1979 verliehenen Gemeindewappens lautet:
– Steiermärkische Landesregierung[3] Politik
Kultur und SehenswürdigkeitenSiehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Stainach-Pürgg
Die malerische Ortschaft Pürgg, von Peter Rosegger das „Kripperl der Steiermark“ genannt, befindet sich auf einem kleinen Plateau in den Südabstürzen des Rantensteins, etwa 150 m über dem Talgrund des Grimmingbachs. Der Ort besteht aus wenigen engen Straßen, die weitgehend autofrei gehalten werden. Dort drängen sich die Häuser rund um zwei Kirchen – bemerkenswerterweise beide zeitnah im 12. Jahrhundert erbaut.
Die Ortschaft Trautenfels ist eine kleine Siedlung rund um das Schloss Trautenfels, direkt an der Enns gelegen. Das Schloss befindet sich auf einer kleinen Anhöhe, die den Talboden um etwa 30 m überragt. Es wurde erstmals 1261 als Burg genannt. Im Barock erhielt es durch Friedrich von Trauttmannsdorf sein heutiges Aussehen. Heute ist es im Besitz des Landes Steiermark und wird als Teil des Landesmuseum Joanneum als Museum und Ausstellungszentrum genutzt. Es beherbergt unter anderem ein Landschafts- und Volkskundemuseum. Wenige Meter westlich des Schlosses, auf demselben Bergrücken, liegt die Ruine der evangelischen Kirche Neuhaus. Diese war zur Zeit der Reformation das bedeutendste religiöse Zentrum im oberen Ennstal. Die Kirche wurde von den Schlossherren in Trautenfels errichtet. Aber schon bald fiel sie der Zerstörung durch die Gegenreformation zum Opfer. 1991 wurden die Reste des Bauwerks freigelegt und als Gedenkstätte eingerichtet. WirtschaftSchloss Trautenfels und die malerische Ortschaft Pürgg locken zahlreiche Touristen und Ausflügler an. Daneben ist die Gegend auch bei Bergsteigern beliebt, die von hier zu Bergtouren auf den Grimming, ins Tote Gebirge und in die südlich gelegenen Niederen Tauern aufbrechen. In Wörschachwald befindet sich ein kleines Wintersportgebiet sowie der Spechtensee, ein beliebtes Ausflugsziel. Die wichtigsten Wirtschaftsbetriebe sind zahlreiche Gasthöfe und Beherbergungsbetriebe. VerkehrPürgg besitzt eine Haltestelle der Salzkammergutbahn. Die Haltestelle der Ennstalbahn in Trautenfels wurde 2008 aufgelassen. In Trautenfels befindet sich ein wichtiger Straßenknoten. Hier gehen von der Hauptverbindungsroute von Salzburg nach Graz (Ennstal Straße B 320) die Salzkammergutstraße B 145 in das Salzkammergut und die B75. Dieser Knoten wurde erst im Mai 2021 mit der Freigabe ser Grimmingbrücke kreuzungs- und ampelfrei.[6] BildungDie Volksschule Unterburg wurde am 5. Mai 1907 nach einjähriger Bauzeit feierlich eingeweiht. Das Grundstück samt Obstgarten war eine Stiftung von Gräfin Anna Lamberg, die einige Jahre zuvor auch das Altersheim Unterburg gestiftet hatte. PersönlichkeitenEhrenbürger
Söhne und Töchter der Gemeinde
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
Literatur
WeblinksCommons: Pürgg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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