Pöham
Pöham ist ein Ort im Fritztal, Land Salzburg, wie auch Ortschaft der Gemeinde Pfarrwerfen und Ortsteil der Stadtgemeinde Bischofshofen, im Bezirk Sankt Johann (Pongau). Geographie
Pöham befindet sich etwa 10 km nördlich von St. Johann im Pongau 5 km südöstlich vom Dorf Pfarrwerfen und 5 km nordöstlich der Stadt Bischofshofen. Der Ort liegt am unteren Fritzbach im Engtal zwischen Tennengebirgssüdabdachung (Nördliche Kalkalpen) und Hochgründeckmassiv der Fritztaler Berge (Salzburger Schieferalpen), auf um die 610 m ü. A. Höhe. Nordöstlich erhebt sich das Donneregg (1524 m ü. A.), südlich der Breitspitz (1804 m ü. A.). Das Dorf Pöham erstreckt sich über etwa 1 km am linken (südlichen) Ufer des Fritzbachs entlang der Katschbergstraße (B 99). Westlich der Kirche bildet diese die Gemeindegrenze, die Häuser dort nördlich der Straße – und einige am anderen Fritzbachufer – gehören zu Pfarrwerfen, insgesamt etwa 30 Adressen. Die Dorfkirche selbst und die anderen Häuser,[1] weitere um die 30 Adressen, gehören aber zur Ortschaft Winkl von Bischofshofen, und die taleinwärtigsten Häuser[1] zu Alpfahrt, einer weiteren Bischofshofener Ortschaft. Damit umfasst der Ort insgesamt etwa 70 Adressen. Die Pfarrwerfener Ortschaft Pöham erstreckt sich noch die rechte Talseite hinauf auf die Hangschulter bei Dorf und Grub. Beiderseits der Tauern Autobahn liegen dort noch einige Gehöfte, darunter Erlach, Dechl und Rain. Insgesamt umfasst diese Ortschaft um die 70 Gebäude mit gut 200 Einwohnern. Zwischen den beiden Ortschaftsteilen gibt es keine direkte Straßenverbindung, man erreicht die Hanglagen von Pöham über den Güterweg Römerweg bei Ellmauthal (hinauf zum Knoten Pongau).
GeschichteGrabungen haben die wichtige Römerstraße von Aquilea nach Augusta Vindelicorum (Augsburg) über Iuvavum (Salzburg), die Römerstraße Virunum–Iuvavum,[2] belegt, sie lief durchs Fritztal über Hüttau (römischen Meilensteine) und über die tennengebirgsseitige Talschulter zum Mansio (Poststation) Vocario, wohl das heutige Dorfwerfen. Dieser Verlauf entspricht etwa der heutigen Straße Römerstraße von Dorfwerfen bis Pöham/Alpfahrt Peham war eigentlich ebenfalls ein Ortsname auf der Talschulter. Der Name ist kein eigentlicher -ham-Name (alt ‚Heim‘), sondern bedeutet Böhme (Böhmen altertümlich Behaim, Pöheim).[3] Ursprünglich hieß diese Gegend Gasteig (‚steiler Weg‘), ein Alhaidem de Gastaig in der Vritz ist um 1250 urkundlich.[4] Hier findet sich dann im 16. und 17. Jahrhundert die Familie Behaim am Gut Vordergastag.[3][5] Die Ortslage Peham ist noch im Franziszäischen Kataster der 1830er dort verzeichnet,[6] die alten Gehöfte Gasteig[7] sind aber dem Autobahnbau zum Opfer gefallen ist. Zu Pöham gehört auch das Fritzlehen als Urhof (1299 bei Werfen dacz Fritzelin,[8] heute Pöham 7). Im Tal lagen noch im frühen 18. Jahrhundert nur die Anwesen Raindl (abgekommen), Brandstadt (Haus Winkl 1), Pfeiflehen (Pöham 9, der heutige Ortskern), Gschwandt (Winkl 2) und die Fritzmühle (Alpfahrt 2). Dort befand sich mit der Fritztalstraße, lange eine Reichstraße, ein seit der Vor- und Römerzeit bedeutender Verkehrsweg. Um 1870 wurde mit dem Dichtlwirt ein erstes Fuhrgasthaus eingerichtet.[9] Ursprünglich gehörte der ganze Raum mit Winkl, Alpfahrt und Kreuzberg zur Pfarrei Werfen,[10] Mit Schaffung der Ortsgemeinden 1848/49 wurde das ganze Gebiet, auch südlich des Fritzbachs, als Katastralgemeinde Winkl ein Teil der Gemeinde Pfarrwerfen. 1938, nach dem Anschluss Österreichs, als vielerorts Großgemeinden gebildet und Gemeindegrenzen verschoben wurden, sind die Gemeinden Pfarrwerfen und Werfenweng unter dem neuen Gemeindenamen Dorfwerfen zusammengelegt wurden.[11] Gleichzeitig wurde die Katastralgemeinde Winkl mit den Ortschaften Alpfahrt, Winkl und Keuzberg von Pfarrwerfen abgetrennt und der Gemeinde Bischofshofen eingemeindet. Mitten durch den Ort Pöham verläuft seit diesem Zeitpunkt die Grenze zwischen den beiden Gemeinden.[12] Nach dem Krieg wurde Werfenweng 1948 wieder eine eigenständige Gemeinde, die Katastralgemeinde Winkl verblieb bei Bischofshofen. Die Bahnstrecke Selzthal–Bischofshofen, die heutige Ennstalbahn (seinerzeit auch Giselabahn genannt), wurde am 6. August 1875 eröffnet, und die hier eingerichtete Haltestelle Pöham genannt. Damit setzte sukzessive die Ortsentwicklung ein. Beim Alpenhochwasser September 1899 wurde der Ort schwer verwüstet, Bahn und Straße konnten erst im Folgejahr wieder in Betrieb genommen werden.[13] 1902 wurde eine Volksschule eröffnet,[14] 1912 ein Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr eingerichtet.[15] 1928 wurde die um 1746 beim Pfeiflehengut errichtete Brandstättkapelle abgerissen,[16][17] und eine neue Kirche zu Ehren Mariä Himmelfahrt erbaut.[5][17] Sie untersteht als Filialkirche noch Pfarrwerfen, wird vom Steyler Missionshaus St. Rupert her betraut und besitzt einen eigenen Pfarrgemeinderat. Infrastruktur und SehenswürdigkeitenDie Haltestelle der Ennstalbahn liegt am talsauswärtigen Ortsende bei Brandstatt, schon auf Bischofshofener Gebiet. Hier halten Regionalzug-Kurse der ÖBB (Bischofshofen – Radstadt, teils weiter Schladming – St. Michael in Oberstmk.), die in den Salzburger Verkehrsverbund (SVV) eingebunden sind. Die Fahrtzeit nach Bischofshofen Bhf. beträgt 5 Minuten, nach Radstadt Bhf. gut 20 Minuten, nach Selzthal Bhf. 13⁄4 Stunden.[18]
Sehenswert ist insbesondere die denkmalgeschützte Filialkirche Pöham, eine schlichte modernistische Landkirche mit barocker Ausstattung. Literatur
WeblinksCommons: Pöham – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Belege
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