Die Bezeichnung der Gebirgsgruppe ist hauptsächlich in der österreichischen Hydrographie und Geologie verbreitet, weniger in der Bergliteratur, da sie kaum alpinistische Ziele bietet. Der Name bezieht sich auf das quer durch die Gruppe ziehende Fritztal.
Veraltet findet sich auch Gründecker Berge,[1]
nach dem höchsten Gipfel.
Wie die ganzen Schieferalpen sind sie von Mittelgebirgscharakter, kuppig mit ausgedehnten Gratzügen, mit Höhen unter 2000 m, im Unterschied zu den Grasbergen des westlichen Pongau, Pinzgau und Tiroler Oberlands aber bis in die Gipfelflur bewaldet. Auch sonst zeigen sie in Klima und Vegetation die typischen Charakteristika der nördlichen Zwischenalpen.[2]
Hochgründeck (1827 m ü. A., Trimmel 1431), Bergstock im Westen, zwischen Sankt Johann, Wagrain und Flachau, der höchste Gipfel der Gruppe, einer der höchsten bewaldeten Berge Europas, mit einigen Gratgipfeln
Rossbrand (1770 m ü. A., Trimmel 1432), zentraler, West-Ost-streifender Kamm zwischen Altenmarkt/Eben, Radstadt und Filzmoos, Aussichtsberg (Seilbahn von Filzmoos) mit markanter Sendeanlage
Gerzkopf (1728 m ü. A., Trimmel 1433), Stock im Norden, zwischen Filzmoos und Lungötz im Lammertal, schon der Fuß des Dachsteinmassivs an der Bischofsmütze, bis zum Gipfel bewaldetes sanftkuppiges Kalkmassiv, aber landschaftlich den anderen Bergen der Gruppe ähnlich, Natura 2000- und Naturschutzgebiet (Europaschutzgebiet Gerzkopf)
Ramsauleiten (Rittisberg1565 m ü. A., Trimmel 1434), Hochplateauartiger kleiner, teil besiedelter Zug im Osten zwischen Schladming und der Ramsau
Die ganze Ramsauleiten liegt südlich der Störungslinie, die den Südfuß des Dachsteinstocks anschneidet, und baut sich an der Oberfläche aus Sedimenten des Würm auf, im Untergrund aus dem Ramsaudolomit, der sich ostwärts bis zum Sonnwendkogel zieht. Halserberg (1398 m ü. A.) und Saumerberg (1229 m ü. A.) am Mandlingpass sind offener Dolomit. Insofern kann dieser Teil auch als Vorlage des Dachstein gesehen werden. Den Eibenberg (Eibenbergkopf 1405 m ü. A.) südlich bis Forstau, der ebenfalls zum Dolomitzug der Ramsau gehört, könnte man geoglogisch noch zu dieser Gruppe rechnen, orographisch ist er durch die Enns signifikant getrennt, und wird meist den Schladminger Tauern zugerechnet.
Tourismus
Die Fritztaler Berge sind als leichtes Wandergebiet umfangreich erschlossen, der Westen zählt zur Tourismusregion Salzburger Sportwelt, der Osten zu Schladming–Dachstein, der Norden zum Lammertal. Erstere beide sind auch Mitglied des Schiverbunds Ski amadé, hier finden sich auch einige kleinere Schigebiete (Monte Popolo in Eben am Roßbrand, Filzmoos auf Roßbrand und Gerzkopf, Hahnbaumlifte St. Johann am Hochgründeckfuß). Die Berghütten sind durchwegs privat und meist mit dem Auto erreichbar.
Durch die Gruppe führen zwei Weitwanderwege, der Arnoweg (Etappen 50 Radstadt – Roßbrand – Filzmoos, 51 Filzmoos – Hofpürglhütte – nach Annaberg)[7], hier auch Salzburger Almenweg (Etappen 27 & 28),[8] und der St. Rupert Pilgerweg (Etappen Hüttau – Hochgründeck – Bischofshofen).[9]
Literatur
Karten:
Österreichische Karte (ÖK) 1:50.000 Blätter 125 Bischofshofen, 126 Radstadt und Geologische Karte der Republik Österreich (GÖK) Gebietskarten Dachsteinregion 1:50.000 und Umgebung von Wagrain 1:25.000; GÖK 1:200.000 Salzburg (publ. jew. mit Erläuterung, GÖK 1:50.000 125/126 noch nicht erschienen)
↑Alexander Tollmann: Tektonische Karte der Nördlichen Kalkalpen. 2. Teil: Der Mittelabschnitt. In: Geologische Gesellschaft in Wien (Hrsg.): Mitteilungen der Geologischen Gesellschaft in Wien. Band61. Wien 1968, S.124–181 (zobodat.at [PDF]).