Ottokar Uhl übersiedelte 1940 nach Wien und maturierte 1949 an der Bundesgewerbeschule in Mödling, Abteilung Hochbau. 1950 studierte er kurze Zeit an der Technischen Hochschule Wien, dann in der Meisterklasse von Lois Welzenbacher an der Akademie der bildenden Künste Wien. Sein Diplom machte er 1953 bei Lois Welzenbacher mit einer Arbeit zum Kulturzentrum Basel. 1957 nahm er an der Internationalen Sommerakademie Salzburg bei Konrad Wachsmann teil, Thema: „Untersuchung des Einflusses auf die Industrialisierung des Bauens: Salzburghalle – Entwicklung eines Knotensystems“.
Seine vielfältigen Projekte haben die Schwerpunkte im Sakralbau nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (Demontable Kirche Siemensstraße, Wien, 1960–64; Kirche und Seelsorgezentrum Taegu, Südkorea; 1964–66; Montagekirche Kundratstraße, Wien, 1966–67; Kath. Gemeindezentrum St. Judas Thaddäus, Karlsruhe-Neureut, 1980–89) und im partizipativen Wohnbau (Wohnanlage „Wohnen morgen“, Hollabrunn, 1971–76; Festgasse, Wien 16, 1973–83; Wohnhaus „Wohnen mit Kindern“, Wien, 1985–90; Wohnheim B.R.O.T., Wien, 1985–90). Seine Architektur befasst sich besonders mit Partizipation und dem interdisziplinären, prozessorientierten Planen.[1]
Kirchenbau als Prozeß in: Günter Rombold (Hrsg.): Kirchen für die Zukunft bauen, Herder Wien 1969.
Gegen-Sätze. Architektur als Dialog, Ausgewählte Texte aus vier Jahrzehnten, Picus Wien 2003, ISBN 3-85452-129-4.
Literatur
Conrad Lienhardt (Hrsg.): Ottokar Uhl – Werk, Theorie, Perspektiven. Katalogbuch einer Ausstellung im World Wide Web, Schnell & Steiner Regensburg 2000, ISBN 3-7954-1329-X.
Friedrich Achleitner, Michael Athanassiadis, Herbert Muck: Ottokar Uhl – Architekt und Ermöglicher. Vorträge im Wiener Rathaus am 2. März 2001, Picus Wien 2002, ISBN 3-85452-390-4.
Architekturzentrum Wien (Hrsg.) mit Christa Kamleithner, Johannes Porsch, Bernhard Steger: OTTOKAR UHL; Buch zur Ausstellung Ottokar Uhl – Nach den Regeln der Architektur im Architekturzentrum Wien 03.03.–13.06.2005; Werkverzeichnis, Forschungsprojekte, Publikationen, Vorträge, Lehre, Ausstellungsteilnahme, Mitarbeit, erarbeitet von Bernhard Steger; Anton Pustet Salzburg 2005, ISBN 3-7025-0508-3.
Bernhard Steger: Vom Bauen – Zu Leben und Werk von Ottokar Uhl. Löcker, Wien 2007, ISBN 3-85409-454-X. (zugl. Dissertation, TU Wien 2005, Volltext)
Bernhard Steger (Hg.): Themen der Architektur z. B. Ottokar Uhl. Löcker, Wien 2011, ISBN 978-3-85409-588-0
Joseph Masheck (Ed.): Ottokar Uhl: A Dossier. Occasional Papers in Architectural Art 2, Edinburgh College of Art, 2009.