Otto II. von BrakelOtto II. von Brakel (* um 1380, wohl in Dorpat; † 1. September 1435 in der Schlacht bei Wiłkomierz) war ein baltisch-deutscher Ritter, Vasall, Mannrichter und bevollmächtigter Unterhändler für den Deutschen Ritterorden. HerkunftEr war der Sohn des Dorpater Stiftsvogts Klaus II. von Brakell († um 1390), einem mutmaßlichen Ururenkel des Heinrich von Brakel, und der Helena von Lode († um 1413). Nach neueren genealogischen Studien war er mithin ein Nachfahre von Werner II. von Brakel, Edelherr von Gehrden (um 1136–1173), und der Beatrix Gräfin von Calvelage-Ravensberg († nach 1200), einer Enkelin der Ethelinde von Northeim.[1] Leben und WirkenOtto war zwar kein Ordensbruder, aber zeitlebens treuer Vasall und reichlich bedachter Lehensträger des Deutschen Ordens. Er übernahm zahlreiche Ämter und Gesandtschaften im Namen des Ordens: 1416 Riga und Bevollmächtigter der Ritterschaft in Reval, 1417 Beisitzer des Komturs zu Reval, 1422 Streit mit der Stadt Reval bezüglich des Jungfrauenklosters, 1428 Streit mit dem Erzbischof zu Riga, erwähnt als Otto von Brakel, Ritter zu Ronneburch[2], 1427 bis 1431 Streit mit Dänemark-Schweden und war zudem Bevollmächtigter (1416) und Mitglied der harrisch-wierischen Ritterschaft. Er war außerdem, durch Urkunden belegt, der Schwiegervater des Wilhelm I. von Fahrensbach aus dem engeren Sippenkreis des Hochmeisters Winrich von Kniprode, und hielt sich Juni 1424 und Mai 1425 auf der Marienburg auf. Neben vielfältigen beurkundeten diplomatischen Missionen als Unterhändler und seinem Amt 1409 bis 1419 als Mannrichter in Wierland, waren sein Leben und sein Tod jedoch vor allem durch Teilnahme an zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen geprägt, so etwa:
Besitz und Güter (Auszug)Zu Otto von Brakels umfangreichem Besitz in Estland zählten Dörfer und Güter:
Der Gesamtbesitz betrug ungefähr 12360 Morgen, also rund 3000 Hektar. Nachdem um 1422 einige seiner Güter auf dem Gebiet des Stifts Dorpat abgebrannt wurden, war Otto um 1423 wohl in Mettapäh ansässig, wo er 1425 den neuen Hof Rosennberch erbauen ließ. Familie und Nachfahren (Auszug)Er war zuerst um 1405 mit Ghertrud (von Poll ?) und dann um 1413 vermutlich mit Margarethe (von Vietinghoff ?) verheiratet.
Literatur
Einzelnachweise
|
Portal di Ensiklopedia Dunia