Degener war der Sohn von William and Marie Ludovica Degener, geborene Kaempf von Baldenstein. 1922 machte er seinen Bachelor-Abschluss am Massachusetts Agricultural College (heute University of Massachusetts Amherst). Ursprünglich plante er, ein Jahr als Tourist auf Hawaii zu verbringen. Schließlich traf er jedoch die Entscheidung, sich dauerhaft auf der Insel niederzulassen.[1] Er erhielt 1923 seinen MA von der University of Hawaiʻi und 1925 seinen Ph.D. von der Columbia University. Von 1925 bis 1927 lehrte er Botanik an der University of Hawaiʻi und war der erste Naturforscher, der im heutigen Hawaiʻi-Volcanoes-Nationalpark und im Haleakalā-Nationalpark botanische Studien durchführte.[2]
1932 begann Degener mit der Erstellung eines umfassenden Werkes über die Pflanzen Hawaiis, welches das erste seiner Art seit dem Buch Flora of the Hawaiian Islands von William Hillebrand aus dem Jahr 1888 war. Dieses Werk, betitelt Flora Hawaiiensis, wurde im Verlauf seines Lebens in sieben Bänden veröffentlicht. Am 10. Januar 1953 heiratete er die deutsche Botanikerin Isa Irmgard Hansen (1924–2018), die er 1952 in Berlin kennengelernt hatte. Die Ehe blieb kinderlos. Gemeinsam sammelten sie Pflanzen auf dem hawaiianischen Archipel. Ab 1956 war Isa Degener Mitautorin der Flora Hawaiiensis.[3][4][5] Die Botanikerin Amy B. H. Greenwell hatte an einigen Bänden mitgearbeitet und ihren Grundbesitz als Botanischen Garten hinterlassen.[6]
Er sammelte Proben von über 36.000 verschiedenen Arten und konservierte Herbarexemplare von etwa 900 bedrohten und gefährdeten Pflanzen. Seine Exemplare wurden dem New York Botanical Garden hinterlassen.[2]
Degener war Gastbotaniker auf der zweiten Cheng Ho-Expedition, die zwischen 1940 bis 1941 durchgeführt und von Anne Mills Archbold finanziell gefördert wurde. In etwa acht Monaten sammelte er über 2000 Exemplare von Pflanzen der Fidschi-Inseln, die an Albert Charles Smith und andere Spezialisten in den Vereinigten Staaten geschickt wurden. 1949 veröffentlichte Degener das Buch Naturalist’s South Pacific Expedition Fiji, in dem er seine Reisen und Erfahrungen auf den Fidschi-Inseln beschrieb.[7]
Die Degeners wurden 1979 vom hawaiianischen Senat für ihre Naturschutzarbeit ausgezeichnet.[3] Viele Pflanzenarten, die von Otto Degener gesammelt wurden, sind heute ausgestorben.[9]
Degener starb am 16. Januar 1988 in Honolulu, Hawaii.
1941 entdeckte Degener auf Viti Levu in den Fidschi-Inseln eine neue Baumgattung, die 1942 von Albert Charles Smith und Irving Widmer Bailey als Degeneria innerhalb der ebenfalls neuaufgestellten Familie Degeneriaceae erstbeschrieben wurde.[10]
↑Susan W. Mill, Warren L. Wagner, Derral R. Herbst: Bibliography of Otto and Isa Degeners’ Hawaiian floras. In: TAXON. Band34, Nr.2, Mai 1985, ISSN0040-0262, S.229–259, doi:10.2307/1221781, JSTOR:1221781.
↑H. M. Raup: Naturalist’s South Pacific Expedition: Fiji. Otto Degener. In: The Quarterly Review of Biology. Band25, Nr.2, Juni 1950, ISSN0033-5770, S.204, doi:10.1086/397552 (Die Rezension bezieht sich auf „Mrs. Anne Archbold“ – dies ist falsch – sie ließ sich 1922 von Armar Dayrolles Saunderson scheiden – ihr Name war nie „Mrs. Archbold“.).
↑Proceedings of the Tenth International Botanical Congress, Edinburgh, August 4–11, 1964. 1964, S.123 (google.com).
↑I. W. Bailey & A. C. Smith: Degeneriaceae, a new family of flowering Plants from Fiji. In: Journal of the Arnold Arboretum. Band23. Arnold Arboretum, Harvard University [etc.], Cambridge, Mass 1942 (biodiversitylibrary.org [abgerufen am 25. Januar 2025]).