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Vierzehnjährig begann Ottmar Mohring 1949 eine Bauschlosserlehre, die er nach kurzer Zeit abbrach. Er absolvierte eine Steinmetzlehre bei der Firma Lauster[1] in Stuttgart-Bad Cannstatt. Daneben ließ er sich vom Steinbildhauer Gustav Wallkamp im Schriftzeichnen, Gipsgießen, Modellieren und anderen Techniken unterrichten.
Im Herbst 1952 ging er nach Zürich, um dort als Steinmetz Arbeit zu suchen.
Er verließ die Akademie, um in die USA auszuwandern. Dort betrieb er seine künstlerische Arbeit und verdiente seinen Lebensunterhalt mit verschiedenen Tätigkeiten in Chicago, Milwaukee, Kansas City, San Francisco und Detroit. Im Frühjahr 1959 lernte er in der Werkstatt des Bildhauers Adio Di Biccari in Boston.
Im Sommer 1959 ging er nach New York, wo er sesshaft wurde und sich von der Dazzle Sign Company zum Sign and Pictorial Painter ausbilden ließ. Der Maler und Freund Vincent Maddis vermittelte ihm Feinheiten des Schildermalens. Es entstand ein freundschaftlicher Kontakt zum ukrainisch-amerikanischen Bildhauer Alexander Archipenko[2].
Im Frühjahr 1961 arbeitete Mohring für drei Monate in Paris, bis 1962 dann in Bamberg. Dort lernte er den Kunsthistoriker und Sammler Franz Friedrich kennen.
Von 1963 an folgte ein weiterer fünfjähriger Aufenthalt in New York als Zeichner, Radierer, Maler und Bildhauer. Nebenher verdiente sich Mohring als Sign&Pictorial Painter seinen Lebensunterhalt. Er schloss die High School ab und wurde amerikanischer Staatsbürger.
Im Frühjahr 1968 ging er zurück nach Deutschland, wo er sich mit seiner Frau im großväterlichen Haus in Stuttgart-Mühlhausen niederließ und dort in seinem Atelier als Bildhauer, Maler und Zeichner arbeitete.
Im Jahr 1969 ließ er sich von dem befreundeten Stuttgarter Kupferdrucker Alexander Fries in die Techniken des Druckens von Radierungen einführen. Mohring übernahm 1975 eine der zwei Kupferdruckpressen von Alexander Fries.
In den Jahren 1971, 1975, 1980 hatte Mohring weitere künstlerische Aufenthalte in USA.
Ottmar Mohring starb 2015 in Stuttgart-Mühlhausen.
Werk
Zu seinen zentralen Werken zählen die nach zunächst Ton-, Gips- und Bronzearbeiten von 1963 bis 1968 entstandene erste Steinplastik Figur VIII, sowie die Steinplastik Vegetativ I von 1969, deren Form als Prototyp zahlreicher späterer Arbeiten mit ovaler Grundform sowie unterschiedlichen Einkerbungen und Oberflächenbearbeitungen gilt. In der Werkreihe Vegetativ entstanden bis 1974 über 20 Skulpturen, die in der Grundkomposition ähnliche Werkreihe Cosmic brachte zwischen 1974 und 1983 knapp 40 weitere solcher Skulpturen hervor.
Mohrings Werk umfasst neben der Bildhauerei auch eine große Anzahl von Ölgemälden, Aquarellen, Zeichnungen und Radierungen. Diese bildeten oftmals die Vorstufe und Entwicklung zu den später angefertigten Skulpturen.
Mohrings Steinobjekte sind an zahlreichen Orten als Kunst im öffentlichen Raum zu finden, etwa in Berlin im Deutschen Bundestag (Cosmic VII)[3], am Bismarckplatz in Stuttgart (Vegetativ XXI)[4] in Stuttgart-Feuerbach im Rathaus (Cosmic VIII), im Wertwiesenpark in Heilbronn (Cosmic Connection)[5], im Ministerium für Wissenschaft und Kunst des Landes Baden-Württemberg (Cosmic XXIV) und in Güglingen, um nur einige zu nennen.
Seit 1958 waren seine Werke bei Einzel- und Gruppenausstellungen ausgestellt. Eine umfassende Werkschau mit Arbeiten aus 30 Jahren (Arbeiten 1953–1983) fand 1983 in den städtischen Museen Heilbronn statt, eine Werkschau seiner Malerei (Gemälde 1956–1986) war 1986 in der Baden-Württembergischen Bank Heilbronn zu sehen und eine weitere umfassende Retrospektive (Skulpturen, Zeichnungen, Radierungen, 1953–1989) fand 1989 im Stuttgarter Hauptbahnhof statt.
Werkreihen
1969–1975 Vegetativ 23 Skulpturen (Marmor, Holz und Bronze).
1974–1983 Cosmic, 41 Skulpturen (Marmor, Holz und Bronze).
Ab 1983 Cosmic C (Cosmic Connection), ca. 40 Skulpturen (Marmor, Holz und Bronze).
Ab 1992 Skulpturenreihe Vogelmotiv, ca. 60 weitere Plastiken (Marmor, Holz und Bronze).
1980 Roy Oppenheim: „Ottmar Mohring, Skulpturen, Zeichnungen, Radierungen“ Art Room CH-Lengau 1980, Ausstellungskatalog
1981 Ulrich Löber: Text zur Ausstellung „Ottmar Mohring, Radierungen“ im Landesmuseum Koblenz, 1981
1982 Prof. Günther Wirth: „Kunst im deutschen Südwesten von 1945 bis zur Gegenwart“ Verlag Gerd Hatje Stuttgart
1982 Roy Oppenheim: „63 Radierungen von Ottmar Mohring, entstanden in New York City 1963-1966“, erschienen bei Treffpunkt Kunst, Zürich 1982
1982 K.H.Türk: Neue Arbeiten von Ottmar Mohring in „Der Naturstein“, Ebner Verlag Ulm April 1982
1983 Werner Köser, Ulrich Löber, Roy Oppenheim, Dr. Andreas Pfeiffer: „Ottmar Mohring, Arbeiten 1953-1983“ Ausstellungskatalog herausgegeben von Dr. Andreas Pfeiffer, Städtische Museen Heilbronn, 1983
1985 Ulrich Gertz: „Plastik aus 100 Jahren“ Sammlung Lütze II, Städtische Museen im Prediger, Schwäbisch Gmünd
1987 Siegmar Gassert: „Von der Würde des Wirklichen. Bemerkungen zum bildnerischen Werk von Ottmar Mohring“
1987 Dr. Andreas Pfeiffer: „Ottmar Mohring“ Gemälde 1956-1986, Baden-Württembergische Bank AG, Stuttgart 1987
1989 Ursula Zimmermann, Ottmar Mohring: „Ottmar Mohring im Stuttgarter Hauptbahnhof 19.-16.5.1989“, Deutsche Bundesbahn, Bundesbahndirektion Stuttgart 1989, 2. Ausstellungskatalog
Film/Rundfunk über Ottmar Mohring
1981 Kessler, Gerald, Fernsehreportage Südwestfunk Rheinland-Pfalz „Ottmar Mohring stellt im Landesmuseum Koblenz aus“