Otfried Hans von MeusebachOtfried Hans Freiherr von Meusebach (* 26. Mai 1812 in Dillenburg; † 27. Mai 1897 in Loyal Valley, Mason County, Texas, USA) war zunächst preußischer Regierungsassessor, in den USA ab 1845 Farmer, Botaniker, Politiker und Abgeordneter im Senat von Texas. Er war der Gründer der Stadt Fredericksburg im Gillespie County in Texas. FamilieMeusebach entstammte dem alten thüringischen Adelsgeschlecht „von Meusebach“ mit gleichnamigem Stammhaus bei Stadtroda und war der Sohn von Carl Hartwig Gregor Freiherr von Meusebach und Ernestine von Witzleben. Seine erste Braut, Elisabeth von Hardenberg, starb an Typhus. Er heiratete am 28. September 1852 die 17-jährige Agnes Gräfin von Coreth (* 18. September 1835; † 15. Dezember 1909), die aus Tiroler Uradel stammte und sich nach der Hochzeit Agnes Coreth Meusebach nannte. Das Ehepaar hatte insgesamt elf Kinder, von denen allerdings nur drei Söhne und vier Töchter das Kindesalter überlebten. LebenNach seinem Schulbesuch in Roßleben (Thüringen) studierte Meusebach zunächst an der Minen- und Forst-Akademie in Clausthal. Ab 1832 belegte er an der Universität Bonn unter anderem die Fächer Kameralistik und Finanzwirtschaft. Während dieser Zeit lernte er, fünf Sprachen zu lesen und fließendes Englisch zu sprechen. Möglicherweise studierte er auch noch an der Universität Halle, bevor er 1836 am Oberlandesgericht Naumburg sein Examen machte.[1] Nach seinem Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen unter anderem in Stettin, Trier, Berlin und Potsdam. Im Jahr 1845 wurde Meusebach zum Nachfolger von Carl Prinz zu Solms-Braunfels als Generalkommissar des Vereins zum Schutze deutscher Einwanderer in Texas ernannt und ging gleich im Mai 1845 im Auftrag dieses Vereins nach Texas. Dort gründete er 1846 die Ortschaft Friedrichsburg (Fredericksburg) im Gillespie County in Texas, die er nach Prinz Friedrich von Preußen benannte; später gründete er in Texas noch die Orte Castell und Leiningen, benannt nach den Vereinsmitgliedern Carl Graf zu Castell-Castell und Viktor Graf zu Leiningen. Am 20. Juli 1847 beendete Meusebach seine Tätigkeit für den „Mainzer Adelsverein“. Zusammen mit dem Botaniker George Engelmann sammelte und exportierte er heimische Fruchtpflanzen (z. B. Grapefruit und Wein) nach Europa und innerhalb Amerikas. Er arbeitete auch mit dem Botaniker Ferdinand Lindheimer und dem Geologen Ferdinand von Roemer zusammen. Während einer Reise nach Deutschland wurde Meusebach im Jahr 1851 in den texanischen Senat als Vertreter des Bexar County, Comal County und Medina County gewählt. Er wurde Mitglied des Ausschusses für Inneres und Bildung. Im Jahr 1869 zog sich Meusebach auf seine 200 Acres große Farm im Loyal Valley in den Ruhestand zurück und widmete sich seinen Orchideen, Rosen und Weingärten. Er starb am 27. Mai 1897 und ist – gemeinsam mit seiner Ehefrau – auf dem nach ihm benannten Marschall-Meusebach-Friedhof in Cherry Spring, nahe Fredericksburg, begraben. Am Friedhofseingang ist eine Gedenktafel von 1974 mit folgendem Text angebracht:
Meusebach–Comanche TreatyNach kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Comanchen schloss er am 2. März 1847 bei San Saba mit den Indianern Frieden, unterzeichnete am 9. Mai 1847 seinen berühmten Friedensvertrag und gab dadurch nicht nur den beiden bedeutenden deutschen Siedlungen in Texas, New Braunfels und Fredericksburg, eine solide Basis und Sicherheit, sondern ermöglichte auch die weitere Besiedlung des Landes, so dass infolge die Countys Concho, Kimble, Llano, Mason, McCulloch, Menard, San Saba, Schleicher, Sutton und Tom Green gegründet werden konnten. Meusebach war von William Penns Indianerpolitik in Pennsylvanien inspiriert, und die Voraussetzungen seiner Verhandlungserfolge mit den Indianern waren sicher seine positive Einstellung und sein freundliches Verhalten ihnen gegenüber. Meusebach sagte nach den Friedensverhandlungen mit den Comanchen:
1936 wurde bei San Saba (San Saba County) ein Gedenkstein mit folgendem Text aufgestellt:[2]
Literatur
Dokumentationen (Filme)
Weblinks
EinzelnachweiseCommons: John O. Meusebach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
|
Portal di Ensiklopedia Dunia