Ostwaldsches VerdünnungsgesetzDas Ostwaldsche Verdünnungsgesetz (entdeckt von Wilhelm Ostwald) beschreibt den Dissoziationsgrad schwacher Elektrolyte, also den Anteil der freien Teilchen in einer Lösung, mit Hilfe des Massenwirkungsgesetzes. Gemäß dieser Beziehung nimmt der Dissoziationsgrad α mit abnehmender Einwaagekonzentration c0 (d. h. mit steigender Verdünnung) zu, daher sind auch schwache Elektrolyte bei hinreichender Verdünnung praktisch vollständig dissoziiert: mit
Wird eine Lösung durch Zugabe von Wasser verdünnt, d. h. erniedrigt man die Einwaagekonzentration des Stoffes, so nimmt der Dissoziationsgrad zu, da die Dissoziationskonstante gleich bleiben muss. Umgekehrt nimmt mit weiterer Stoffzugabe, d. h. bei Erhöhung der Einwaagekonzentration, der Anteil der Ionen in der Lösung und damit auch die Äquivalentleitfähigkeit ab. LeitfähigkeitWilhelm Ostwald hat das Gesetz aus Leitfähigkeitsuntersuchungen abgeleitet: setzt man nämlich für den Dissoziationsgrad der obigen Gleichung: so ergibt sich: mit
Diese Konzentrationsabhängigkeit der Äquivalentleitfähigkeit wird auf zwei Effekte zurückgeführt:
Ostwald machte folgende vereinfachende Annahmen zur Bestimmung der Dissoziationskonstanten: 1. Bei schwach dissoziierten Molekülen 2. Die Bestimmung von zwei schwach dissoziierten Teilchen 3. Bei starken Elektrolyten Eine Schwierigkeit bereitete die Bestimmung der Grenzleitfähigkeit von Ionen schwacher organischer Säuren und Basen, die zur Bestimmung der Dissoziationskonstanten nötig ist. Die Alkalisalze der Säuren bzw. die Halogenwasserstoffsäuren der Basen sind jedoch gut bestimmbar, so dass nach Subtraktion der Alkali- bzw. Halogen-Grenzleitfähigkeiten auch die Grenzleitfähigkeiten sehr schwach dissoziierter Anionen und Kationen bestimmt werden können. Verbessert wurde die Theorie von Ostwald durch das Debye-Hückel-Gesetz. Literatur
|