Im Jahre 1337 wurde ein Hof als curiam dictam osterholze erwähnt, als Markgraf Ludwig den Verkauf eines Burglehns zu Osterholz gestattete.[6] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird ein Dorf Ostirburg aufgeführt.[7] Weitere Nennungen sind 1436 to Osterholte, 1480 to osterholte, 1608 zu Osterholtzen und 1687 Osterholtz. Ab 1745 wurde zwischen Groß Osterholz und Klein Osterholz unterschieden.[1]
Marianne von Treskow, geborene von Knoblauch, die von 1831 bis 1923 lebte, berichtete von den politischen Verhältnissen der Franzosenzeit in Osterholz und Umgebung aus den Jahren 1806 bis 1818 einem Manuskript, das in den Jahren 1992[8] und 2005[9] veröffentlicht wurde.
Der südliche Ortseingang wurde am Ende des 19. Jahrhunderts als Kolonie Kleinosterholz bezeichnet.[5]
Am 17. Oktober 1928 erfolgte die Zusammenlegung des Gutsbezirkes Osterholz mit einem Teil des Gutsbezirkes Rosenhof zu einer Landgemeinde Osterholz mit Ausnahme des sogenannten Fährkruges, der mit der Landgemeinde Sandauerholz vereinigt wurde.[10] Somit kam Käcklitz zu Osterholz, das vorher zum Gutsbezirk Rosenhof gehört hatte.[11]
Die Gemeinde Osterholz wurde am 25. Juli 1952 in den Kreis Osterburg umgegliedert. Am 1. Januar 1969 wurde die Gemeinde Osterholz mit dem Ortsteil Rosenhof nach Altenzaun eingemeindet.[12]
Am 1. Januar 2009 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinden Altenzaun und Hohenberg-Krusemark mit seinen Ortsteilen zur neuen Verbandsgemeinde Hohenberg-Krusemark.[13] Die Ortsteile Osterholz und Rosenhof der früheren Gemeinde Altenzaun wurden im Vertrag nicht aufgeführt, jedoch die zugehörigen Flurnummern aus dem Kataster, so dass Osterholz und Rosenhof ebenfalls Ortsteile von Hohenberg-Krusemark wurden.
Die evangelischen Christen aus Osterholz gehörten zur Kirchengemeinde Polkritz, der heutigen Kirchengemeinde Schwarzholz, die früher zur Pfarrei Polkritz bei Hohenberg gehörte.[18] Die Evangelischen aus Osterholz gehören mit der Kirchengemeinde Schwarzholz seit dem 1. Januar 2005 zum Kirchspiel Walsleben[19] und damit heute zum Pfarrbereich Königsmark im Kirchenkreis Stendal im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[20]
An der Straße nach Altenzaun steht auf einem Feldsteinpostament der Yorck-Stein,[5] ein rötlicher Granitstein, 1,09 m hoch und 90 Zentimeter breit.[21] Er wurde in Erinnerung an das Gefecht von Altenzaun noch in den ersten Jahrzehnten nach 1813 vom damaligen Besitzer des Rittergutes Osterholz errichtet.[22]
Das Rittergut Osterholz steht unter Denkmalschutz. Das Gutshaus Osterholz, ein repräsentativer Backsteinbau mit gothisierender Putzgliederung aus der Mitte des 19. Jahrhunderts,[23] ist seit vielen Jahren ungenutzt.
Verkehr
Es verkehren Linienbusse und Rufbusse von stendalbus.[24]
Sagen aus Osterholz
Jodocus Temme überlieferte 1839 die Sage Der Münchensee bei Osterholz.[25] An der Stelle hatte in früher Zeit ein Mönchskloster gestanden. Als das Kloster versank, ist der See entstanden. Der Münchensee52.7455912.0256228 liegt südlich von Osterholz kurz vor vom Altenzaun.[26]
Alfred Pohlmann zitiert im Jahre 1901 Sophie von Sichart mit der Sage Die Spukkuhle bei Osterholz.[27][28] Auf dem Weg von Osterholz zum Rittergut Rosenhof liegt ein kleiner Teich, der im Volksmund die Spükekuhle52.75613712.01980928 genannt wurde. An dessen Ufer stand ein einsamer Baum, der eines Tages gefällt wurde. Mit ihm verschwanden die Spukgestalten.
Literatur
Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.1613–1616, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.167–168 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.379, 105. Groß und Klein Osterholz (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑ abcdPeter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.1613–1616, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
↑ abcKarina Hoppe: Erneut mehr Zuzüge als Wegzüge. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 1. Februar 2024, DNB1047269554, S.18.
↑Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr.2013). Halle (Saale) Mai 2013, S.113 (destatis.de [PDF; 1,6MB; abgerufen am 24. August 2019]).
↑Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S.373.
↑Marianne v. Treskow: Schwere Zeiten in der Altmark 1806 - 1818. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 69. Jahresbericht, 1992, S.III, 110 131 (altmark-geschichte.de [PDF]).
↑Marianne v. Treskow: Schwere Zeiten in der Altmark 1806 - 1818. In: Werner Brückner (Hrsg.): Das Wissen der Region. 1, Arneburg-Goldbeck-Werben und Umland. Edition Kulturförderverein Östliche Altmark, Hohenberg-Krusemark 2005, DNB978966937, S.140–161.
↑Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S.232.
↑Königlich Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Sachsen. Aufgrund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905. 1909, DNB365941735, S.102–103, Nr. 176.
↑II. Gebietsänderungsvertrag, Bildung einer neuen Mitgliedsgemeinde einer Verbandsgemeinde aus den Gemeinden Altenzaun und Hohenberg-Krusemark zum 01.01.2009. In: Landkreis Stendal (Hrsg.): Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 27. Jahrgang, Nr.18. Stendal 31. Dezember 2008, S.170–175 (landkreis-stendal.de [PDF; 340kB; abgerufen am 31. Januar 2020]).
↑ abcWilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.167–168 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
↑ abDoreen Schulze: Erstmals Zuwachs in Arneburg-Goldbeck. In: Volksstimme Stendal. 15. Januar 2016.
↑ abKarina Hoppe: Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck verlor 2018 insgesamt 93 Einwohner. In: Volksstimme Stendal. 14. Februar 2019.
↑ abKarina Hoppe: In die Einwohnerstatistik geschaut. In: Stendaler Volksstimme, Der Altmärker. 22. Januar 2022, DNB1002381223, S.21.
↑Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S.126 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
↑Urkunde über die Erweiterung des Kirchspiels Walsleben, Kirchenkreis Stendal. In: Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen (Hrsg.): Amtsblatt der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen. Heft 10, 15. Oktober 2004, ZDB-ID 2637006-2, S.136.
↑Ernst Haetge: Der Kreis Osterburg (= Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen. Band4). Hopfer, Burg bei Magdeburg 1938, DNB361451652, S.249–250.
↑Corrie Leitz: Der Yorkstein - Gedenken an York und das Gefecht bei Altenzaun. Hrsg.: Kulturförderverein „Östliche Altmark“ (= Das Wissen der Region. Band1, 2. Buch). Edition Kulturförderverein „Östliche Altmark“, Altenzaun 2018, ISBN 978-3-9811747-0-0, S.243–244.
↑Eduard von Höpfner: Plan zum Gefecht bei Altenzaun (Plan V) (= Der Krieg von 1806 und 1807 ein Beitrag zur Geschichte der Preußischen Armee. Band2). (auf ub.uni-duesseldorf.de).
↑Alfred Pohlmann: Sagen aus der Wiege Preußens und des Deutschen Reiches, der Altmark. Franzen & Große, Stendal 1901, S.163, Die Spukkuhle bei Osterholz (archive.org).
↑Sophie von Sichart: Mären und Sagen aus dem östlichen Winkel des Kreises Osterburg in der Altmark. 2. Auflage. Berlin 1898.