Oric 1Der Oric 1 ist ein Heimcomputer, der im Jahr 1983 erschien und vor allem in Großbritannien und Frankreich verbreitet war. Hergestellt wurde er von dem britischen Computerhersteller Tangerine Computer Systems, der in St Ives, Cambridgeshire seinen Sitz hatte. Der Oric 1 war Nachfolger des Microtan 65 und Vorgänger des Oric Atmos. Als der ZX 81 in England immer erfolgreicher wurde, wollte die Firma Tangerine dem etwas entgegensetzen und entwickelte mit dem Oric 1 ein Konkurrenz-Produkt, das ebenfalls in dem Preissegment von 100–200 Pfund liegen sollte.[1] Ab Mai 1984 war der Oric 1 auch in Neuseeland verfügbar.[2] Technische DatenDer Oric 1 basiert auf dem 8-bit-Prozessor 6502A mit 1 MHz Taktfrequenz[3] und wurde in zwei Varianten mit 16 KB bzw. 48 KB RAM angeboten. Die Grafikauflösung beträgt im Textmodus 38×27 Zeichen,[4][5][6] und im Grafikmodus 240×200 Pixel[7] wobei jeweils acht Farben dargestellt werden können. Der vom Oric 1 für Ton eingesetzte Chip ist der AY-3-8912. Dieser kann Töne in einer Spannbreite von 7 Oktaven bis zu 125 kHz erzeugen und verfügt über 3 unabhängige Tongeneratoren sowie einen Rauschgenerator. Der Oric stellt vier vordefinierte Toneffekte zur Verfügung (ZAP, PING, SHOOT, EXPLODE). Ein Lautsprecher ist eingebaut. Die 16-KB-Variante war nicht ausbaufähig.[8] Das Betriebssystem mit dem Basic-Interpreter Oric Extended Basic, einem Microsoft BASIC V1.0, ist in einem 16-KB-ROM-Chip untergebracht. Diese Version des ROM steht im Ruf, eine sehr fehleranfällige Fehlerprüfroutine der Kassettenansteuerung gehabt zu haben. Die Version 1.1 konnte nach Verkaufsstart des Atmos per zusätzlichem ROM-Chip auch von Oric 1-Kunden erworben und auf einem freien Sockel im Motherboard aufgesteckt werden. Die verschiedenen Peripheriegeräte wurden teilweise mit speziellen DOS angesprochen und gesteuert. (Siehe Grafik unten). SchnittstellenDer Oric 1 hatte die in den 1980er Jahren für westliche Heimcomputer übliche Ausstattung mit Schnittstellen zur Außenwelt. Dazu gehörte:
Peripheriegeräte (Auswahl)Für dem Oric 1 gab es auch eine ganze Reihe Peripheriegeräte, u. a.:
Der ORIC 1 war das Vorgängermodell des Oric Atmos, der ein Jahr später, 1984, veröffentlicht wurde. Der große Unterschied der beiden war die Tastatur: Wurde beim Oric-1 eine Tastatur mit kleinen Knöpfen aus Hartplastik verwendet (ähnlich der eines Taschenrechners), hatte der Oric Atmos dagegen eine normale Schreibmaschinentastatur. PreisDer Oric 1 wurde erstmals am 13. Januar 1983 in dem britischen Magazin Popular Computing Weekly ausführlich vorgestellt und kostete in der 16 KB-Ausführung 99,95 £ und in der 48 KB-Ausführung 169,95 £.[8] In Kanada wurde der Oric 1 in der Version mit 48 KB RAM für 395,95 CAD angeboten.[9] Obwohl keine genauen absoluten Verkaufszahlen vorliegen, war schon kurze Zeit nach ihrem Erscheinen klar, dass die 16 KB-Variante nicht so gut wie erhofft am Markt ankam.[10] Bekannte ProgrammiererÉric Chahi entwickelte besonders in den ersten Jahren nach Erscheinen des Rechners Software für den Oric 1, bevor er sich anderen Systemen zuwandte. Programme für den Oric 1 (Auswahl)Aufgrund der Tatsache, dass der Oric 1 auf dem 8-bit Mikroprozessor 6502, einem Mikroprozessor, den auch viele andere Heimcomputer, wie der Apple II oder der C 64 nutzen, basierte, war von vornherein grundsätzlich eine Vielzahl von Programmen, nach entsprechenden Anpassungen, auch vom Oric 1 nutzbar. Zudem sind Programme größtenteils zwischen dem Oric 1 und dem Oric Atmos austauschbar. Dazu gehörten: Spiele (Auswahl)
Anwendungen (Auswahl)
Programmiersprachen (Auswahl)Literatur (Auswahl)
PrintmedienEin Hauptprintmedium für den Oric war RhetOric. Es erschien zweimonatlich per Postversand und versorgte die Leser mit allem Wissenswerten rund um den Computer. Das am längsten erschienene Magazin war das Oric User Monthly mit insgesamt 145 Ausgaben. Es wurde im Oktober 1999 eingestellt.[11] Großen Anklang fand auch die zweimonatlich im Hause Tansoft herausgegebene Zeitschrift Oric Owner. Hauptmerkmal waren Interviews mit Personen rund um die Orics und Listings von Anwendungen und Spielen für den noch jungen Computer.[12] EmulatorenEs gibt Emulatoren für Windows, Mac OS, Linux, AmigaOS, MorphOS, Haiku und Android, wobei der Emulator Oricutron derjenige ist, der nach wie vor kontinuierlich weiterentwickelt wird.[13][14] WeblinksCommons: Oric computers – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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