Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).
Orcin wurde 1829 von dem französischen Chemiker Pierre Jean Robiquet aus Flechten der Gattung Rocella erhalten, indem er einen Extrakt aus den Flechten mit Alkalien behandelte.[5][6][7][8] Traditionell wurde aus dieser Flechte der Farbstoff Orseille gewonnen.
Orcin ist ein weißes bis gelblichweißes Pulver mit phenolartigem Geruch, das sich an der Luft langsam rötlich verfärbt. In der wasserfreien Form besitzt es einen Schmelzpunkt bei 106–112 °C, als Monohydrat einen bei 56–58 °C; der Siedepunkt liegt bei 290 °C.
Orcin findet seine Verwendung u. a. in der Bial-Probe. Ribosen bilden unter Einwirkung starker Mineralsäuren Furfural. Die grün-blaue Färbung entsteht durch einen sich bildenden Eisenkomplex. Ferner wurden Nachweisreaktionen mit Aldehyden[17] und Hexosen[18][19] beschrieben.
↑G. W. Eijk: „Isolation and identification of orsellinic acid and penicillic acid produced by Penicillium fennelliae Stolk“, in: Antonie van Leeuwenhoek, 1969, 35 (1), S. 497–504 (doi:10.1007/BF02219167).
↑David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Physical Constants of Organic Compounds, S. 3-182.
↑R. Hegnauer: Chemotaxonomie der Pflanzen, Band 1: Thallophyten, Bryophyten; Pteridophyten und Gymnospermen, Birkhäuser Verlag, Basel 1962, S. 160 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Winfried Opitz und Josef Pieper: „Hexosen-Bestimmung nach der Orcin-Methode; Rechnerische Ermittlung der Gesamthexosenmenge“, in: Clinica Chimica Acta, 1964, 10 (2), S. 181–187 (doi:10.1016/0009-8981(64)90163-9).