Das Eishockeyturnier der Herren bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi fand vom 12. bis zum 23. Februar – so wie bei den Spielen in Vancouver – mit zwölf Nationalmannschaften statt. Es wurden 30 Partien ausgetragen. Bis ins Halbfinale wurden alle Spiele in der Schaiba-Eisarena (russisch: Ледовая арена «Шайба») ausgetragen, die 7.000 Zuschauer fasst. Die Finalspiele fanden dagegen im 12.000 Zuschauer fassenden Bolschoi-Eispalast (russisch: Большой ледовый дворец «Большой», wörtlich „Großer Eispalast“) statt. Beide Stadien befinden sich im Olympiapark Sotschi.[1]
Wie die Ligen der europäischen Teilnehmerländer unterbrach auch die nordamerikanische National Hockey League vom 9. bis zum 25. Februar den Spielbetrieb der Saison 2013/14, damit die dort aktiven Spieler die Möglichkeit hatten, ihr Heimatland zu vertreten. Kanada verteidigte durch einen 3:0-Finalsieg über Schweden, den vor vier Jahren gewonnenen Titel. Den dritten Rang und damit die Bronzemedaille sicherte sich Finnland.
Für das Turnier qualifizierten sich die ersten neun Nationen der IIHF-Weltrangliste nach Abschluss der Weltmeisterschaft 2012 und drei weitere Teilnehmer, die in Qualifikationsturnieren ausgespielt wurden.
Als beste neun Mannschaften der IIHF-Weltrangliste 2012 qualifizierten sich:
Die zwölf Teams des olympischen Eishockeyturnieres wurden in der Vorrunde in drei Gruppen zu je vier Mannschaften eingeteilt. Dabei setzten sich die drei Gruppen nach den Platzierungen der Nationalmannschaften in der IIHF-Weltrangliste nach der Weltmeisterschaft 2012 nach folgendem Schlüssel zusammen:
Gruppe A
Gruppe B
Gruppe C
A1 (1)
B1 (2)
C1 (3)
A2 (6)
B2 (5)
C2 (4)
A3 (7)
B3 (8)
C3 (9)
A4 (12)
B4 (11)
C4 (10)
Die ersten drei Mannschaften der Weltrangliste bildeten die Gruppenköpfe. Dahinter folgten die Mannschaften auf den Rängen 4 bis 6 an zweiter Position und 7 bis 9 an dritter. Die drei verbleibenden Plätze ermittelten die drei Qualifikanten. Der in der Weltrangliste des Jahres 2012 bestplatzierte Qualifikant wurde dabei in die Gruppe C gesetzt, der zweitbeste in Gruppe B und der drittbeste in Gruppe A. Daraus ergab sich schließlich folgende Gruppierungen:
Innerhalb der Gruppen spielen die Mannschaften zunächst nach dem Modus Jeder-gegen-Jeden, sodass jede Mannschaft zunächst drei Spiele bestreitet. Nach ihren Ergebnissen in der Vorrunde – zunächst nach der Platzierung innerhalb der Gruppe, anschließend nach Punkten, Tordifferenz, erzielten Toren und schließlich nach dem Weltranglisten-Platz – werden die Mannschaften dann auf die Positionen 1 bis 12 einer neu ermittelten Setzliste eingeteilt.
Die drei Gruppenersten sowie der beste der drei Gruppenzweiten qualifizieren sich automatisch für das Viertelfinale. Die verbleibenden acht Teams spielen in einer Viertelfinal-Qualifikation die verbleibenden vier Plätze im Viertelfinale aus. Das Team auf dem fünften Rang der Setzliste trifft dabei auf das zwölftplatzierte, das sechstplatzierte auf das elftplatzierte, das siebtplatzierte auf das zehntplatzierte und das achtplatzierte auf das neuntplatzierte. Die siegreichen Play-off-Qualifikanten spielen anschließend im Viertelfinale gegen eines der vier automatisch qualifizierten Teams. Die Sieger daraus treffen im Halbfinale aufeinander, wobei die Sieger das Finale um die Goldmedaille und die Verlierer das Spiel um die Bronzemedaille bestreiten.
Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, OTS = Siege nach Verlängerung (Overtime) oder Penaltyschießen, OTN = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N = Niederlagen Erläuterungen:direkte Qualifikation für das Viertelfinale
Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, OTS = Siege nach Verlängerung (Overtime) oder Penaltyschießen, OTN = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N = Niederlagen Erläuterungen:direkte Qualifikation für das Viertelfinale
Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, OTS = Siege nach Verlängerung (Overtime) oder Penaltyschießen, OTN = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N = Niederlagen Erläuterungen:direkte Qualifikation für das Viertelfinale
Setzliste nach der Gruppenphase
Die folgende Setzliste entschied über die Paarungen der Play-offs für das Viertelfinale sowie über das Viertelfinale selbst. In der Tabelle sind nur die für eine Differenzierung notwendigen Kriterien (Platzierung in der Gruppe; Punkte; Tordifferenz) aufgeführt, während die weiteren, nicht benötigen Kriterien dem Abschnitt Modus zu entnehmen sind.
Als bester Scorer wurde der Stürmer Phil Kessel ausgezeichnet. Er erzielte in sechs Spielen acht Punkte. James van Riemsdyk war mit sechs Vorlagen der beste Torvorbereiter des Turniers. Der Österreicher Michael Grabner und Phil Kessel aus den USA schossen mit je fünf die meisten Tore. Offensivstärkster Verteidiger des Turniers war der Schwede Erik Karlsson mit vier Toren und insgesamt acht Scorerpunkten war er auch der gefährlichste Angreifer seines Teams.
Abkürzungen: Sp = Spiele, T = Tore, V = Vorlagen, Pkt = Punkte, +/− = Plus/Minus, SM = Strafminuten; Fett: Turnierbestwert