Olympische Sommerspiele 2020/Leichtathletik – Hochsprung (Männer)
Der Hochsprungwettkampf der Männer bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio wurde am 30. Juli 2021 und 1. August 2021 im neuerbauten Nationalstadion ausgetragen. Hier gab es bei einem Gleichstand nach Fehlversuchen und gleicher erzielter Höhe von 2,37 m mit dem Italiener Gianmarco Tamberi und dem Katari Mutaz Essa Barshim zwei Olympiasieger. Beide verzichteten auf ein eigentlich für diesen Fall vorgesehenes Stechen. Auch der drittplatzierte Belarusse Maksim Nedasekau hatte mit Einstellung seines eigenen Landesrekordes 2,37 m übersprungen und gewann damit die Bronzemedaille. Aktuelle Titelträger
RekordeBestehende Rekorde
Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Am höchsten sprangen die beiden Olympiasieger Mutaz Essa Barshim aus Katar und Gianmarco Tamberi aus Italien sowie der belarussische Olympiadritte Maksim Nedassekau im Finale am 1. August. Alle drei erzielten jeweils 2,37 m mit ihren jeweils ersten Versuchen und blieben damit nur zwei Zentimeter unter dem olympischen Rekord. Zum Weltrekord fehlten ihnen acht Zentimeter. Rekordegalisierungen / -verbesserungenEin Landesrekord wurde verbessert, ein weiterer egalisiert:
LegendeKurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:
Besondere VorkommnisseBeim Hochsprungwettbewerb der Männer gab es nach übersprungenen 2,37 m und dreifach missglückten Sprüngen über 2,39 m einen Gleichstand zwischen dem Italiener Gianmarco Tamberi und dem Katari Mutaz Essa Barshim. Beide hatten zuvor keinen Fehlversuch in ihren Serien. Auch der Belarusse Maksim Nedassekau hatte 2,37 m mit seinem ersten Versuch bewältigt, doch in seiner Serie stand bei 2,19 m und 2,33 m jeweils ein Fehlversuch, sodass er hinter den beiden auf Platz drei lag. Ein Offizieller des IOC fragte Barshim und Tamberi, ob sie die Regel kennen, nach der nun ein Stechen möglich sei, um den Olympiasieger zu ermitteln. Auf die Frage von Barshim, ob beide guten Freunde mit der Goldmedaille ausgezeichnet werden können, bestätigte dies der Kampfrichter und der Wettkampf endete mit zwei Olympiasiegern.[2] Beide umarmten sich und Tamberi äußerte in einem Interview nach der Entscheidung, er „hätte seine Medaille niemals mit jemand anderem geteilt“ außer Barshim, da beide gut befreundet seien und dieselbe Verletzung durchgemacht hätten.[2] ErgebnisseQualifikationDie Athleten traten zu einer Qualifikationsrunde in zwei Gruppen an. Dreizehn Athleten (hellblau unterlegt) übersprangen die geforderte Qualifikationshöhe von 2,28 m Die qualifizierten Wettbewerber traten zwei Tage später zum Finale an. Aus deutschsprachigen Ländern erreichte kein Springer das Finale. Gruppe A
30. Juli 2021, 9:19 Uhr Ortszeit (2:19 Uhr MESZ)
Weitere in Qualifikationsgruppe A ausgeschiedene Hochspringer:
Gruppe B30. Juli 2021, 9:20 Uhr Ortszeit (2:20 Uhr MESZ)
Weitere in Qualifikationsgruppe B ausgeschiedene Hochspringer:
Finale1. August 2021, 19:10 Uhr Ortszeit (12:10 Uhr MESZ)
Dieser Wettkampf entwickelte sich zu einem der spannendsten Hochsprungduelle der olympischen Geschichte. Als 2,35 m aufgelegt wurden, waren noch sieben Teilnehmer im Wettbewerb. Zwei von ihnen, der zweifache Weltmeister Mutaz Essa Barshim aus Katar (2017/2019) und der italienische Europameister von 2016 Gianmarco Tamberi, waren bis dahin ohne Fehlversuch geblieben, der Belarusse Maksim Nedassekau hatte bei seiner Anfangshöhe von 2,19 m einmal gepatzt, der Südkoreaner Woo Sang-hyeok hatte einen Fehlsprung bei 2,33 m, der für das sogenannte Team des russischen Komitees startende Michail Akimenko hatte 2,30 m und 2,33 m jeweils im zweiten Sprung überquert, der Australier Brandon Starc hatte zwei Fehlversuche bei 2,33 m auf seinem Konto und der US-Amerikaner JuVaughn Harrison war mit drei Fehlsprüngen belastet, hatte 2,33 m allerdings im zweiten Versuch genommen und lag so erstmal vor Starc. Harrison ließ 2,35 m als einziger Wettbewerber aus. Barshim, Tamberi, Sang-hyeok und Starc erledigten die Höhe mit ihren jeweils ersten Sprüngen. Nedassekau hatte einen Fehlversuch und sparte sich die beiden verbleibenden Versuche für die nächste Höhe auf, Akimenko riss zweimal und ließ dann aus. Bei 2,37 m waren also weiterhin sieben Hochspringer im Wettbewerb, vier von ihnen mit übersprungenen 2,35 m. Barshim, Tamberi und Nedassekau meisterten die neue Höhe gleich im jeweils ersten Versuch. Alle anderen rissen einmal, womit Akimenko ausgeschieden war. Nun ging es über 2,39 m, immer noch waren sechs Athleten im Kampf um die Medaillen dabei. Allerdings standen für Sang-hyeok, Starc und Harrison nur noch jeweils zwei Versuche zur Verfügung. Die jetzt aufgelegte Höhe von 2,39 m sollte die letzte dieses Wettkampfs sein. Keiner der sechs Teilnehmer war erfolgreich. Barshim, Tamberi und Nedassekau hatten 2,37 m gemeistert und damit die Medaillen gewonnen. Für Maksim Nedassekau, der sich zwei Fehlsprünge geleistet hatte, gab es Bronze. Tamberi und Barshim lagen gleichauf an der Spitze und es hätte jetzt eigentlich ein Stechen geben sollen. Die Ränge vier bis sieben belegten in dieser Reihenfolge Woo Sang-hyeok (2,35 m im ersten Versuch bei einem Fehlsprung bis dahin), Brandon Starc (2,35 m, erster Versuch, zwei Fehlsprünge), Michail Akimenko (2,33 m, zweiter Versuch, zwei Fehlsprünge) und JuVaughn Harrison (2,33 m, zweiter Versuch, vier Fehlsprünge). Wie im Abschnitt "Besondere Vorkommnisse" oben beschrieben verzichteten die beiden Führenden auf ein Stechen und so gab es mit Mutaz Essa Barshim und Gianmarco Tamberi erstmals in der olympischen Geschichte zwei Goldmedaillengewinner.
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Einzelnachweise
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