Der Weltleichtathletikverband IAAF – heute World Athletics – hatte im April 2015 als Qualifikationsnorm 8100 Punkte festgelegt, die in einem Wettkampf zwischen dem 1. Januar 2015 und dem 11. Juli 2016 zu erbringen waren.
Im Wettkampf am 17./18. August wurde der bestehende olympische Rekord egalisiert, außerdem wurden ein Kontinental- und ein Landesrekord neu aufgestellt:
Alle Zeitangaben beziehen sich auf die Ortszeit in Rio de Janeiro (UTC-3).
17. August
100 m
9:30 Uhr
Weitsprung
10:35 Uhr
Kugelstoßen
12:15 Uhr
Hochsprung
17:45 Uhr
400 m
21:20 Uhr
18. August
110 m Hürden
9:30 Uhr
Diskuswurf
10:25 Uhr Gruppe A 11:40 Uhr Gruppe B
Stabhochsprung
13:25 Uhr
Speerwurf
18:35 Uhr Gruppe A 19:45 Uhr Gruppe B
1500 m
21:45 Uhr
Teilnehmer
Der russische Athlet Ilja Schkurenjow, der die Norm zur Qualifikation erfüllt hatte, konnte aufgrund der dopingbedingten Verbandssperre für den Russischen Leichtathletikverband durch die IAAF nicht starten.
Der deutsche Zehnkämpfer Michael Schrader hatte sich Anfang 2016 verletzt, wodurch seine Teilnahme trotz erfüllter Olympianorm nicht möglich war.[2]
Folgende Athleten hatten sich qualifiziert und wurden von ihren Verbänden nominiert:[3]
Der 1500-Meter-Lauf wurde in zwei Läufen mit folgendem Resultat durchgeführt:
Platz
Lauf
Athlet
PB
SB
Zeit (min)
Pkt.
Rang
Ges.-pkt.
1
2
Larbi Bourrada
4:12,15
-
04:14,60SB
849
5
8521
2
1
Akihiko Nakamura
4:13,39
4:15,36
04:18,37
823
22
7612
3
2
Jeremy Taiwo
4:16,34
4:17,35
04:21,96
798
11
8300
4
2
Ashton Eaton
4:14,48
4:25,15
04:23,33SB
789
1
8893
5
2
Damian Warner
4:24,73
4:32,83
04:24,90SB
778
3
8666
6
2
Kevin Mayer
4:18,04
4:35,45
04:25,49SB
774
2
8834
7
2
Leonel Suárez
4:16,70
4:29,20
04:28,32SB
756
6
8460
8
2
Kurt Felix
4:32,57
4:42,70
04:30,53PB
741
9
8323
9
2
Kai Kazmirek
4:33,78
4:38,32
04:31,25PB
736
4
8580
10
2
Luiz Alberto de Araújo
4:27,75
4:38,06
04:31,46SB
735
10
8315
11
1
Cedric Dubler
4:39,81
4:55,71
04:32,12PB
731
14
8024
12
1
Dominik Distelberger
4:27,10
4:34,21
04:33,47SB
722
19
7954
13
2
Thomas Van Der Plaetsen
4:32,52
4:37,84
04:34,21SB
717
8
8332
14
2
Adam Sebastian Helcelet
4:37,65
4:38,39
04:34,41PB
716
12
8291
15
1
Karl Robert Saluri
4:26,69
4:27,43
04:39,40
684
23
7223
16
1
Bastien Auzeil
4:37,92
4:38,79
04:40,50
677
13
8064
17
1
Paweł Wiesiołek
4:32,28
4:32,28
04:42,27
666
21
7784
18
2
Zach Ziemek
4:42,52
4:42,52
04:42,97
662
7
8392
19
1
Lindon Victor
4:43,81
4:43,81
04:44,73
651
16
7998
20
1
Yordani García
4:31,40
4:31,84
04:44,99
649
18
7961
21
1
Pau Tonnesen
4:38,20
4:38,20
04:46,27
641
17
7982
22
1
Keisuke Ushiro
4:26,68
4:37,77
04:46,33
641
20
7952
23
1
Maicel Uibo
4:25,53
4:27,53
04:47,49
634
24
7170
24
1
Arthur Abele
4:15,35
4:24,12
04:53,07
600
15
8013
DNF
1
Jirí Sýkora
4:36,47
4:36,47
000
25
6237
Ausgangssituation
Zehnkämpfer nach dem Wettkampf (v. l. n. r.): Larbi Bourrada, Bastien Auzeil, Ashton Eaton, Cedric Dubler und Jiri Sykora
Olympiasieger Ashton Eaton
Silbermedaillengewinner Kevin Mayer aus Frankreich
Bronzemedaillengewinner Damian Szymkowiak, Kanada
Der Deutsche Kai Kazmirek belegte am Ende den vierten Platz
Leonel Suárez kam auf den sechsten Platz
Zach Ziemek wurde Olympiasiebter
Klarer Favorit für diesen Wettbewerb war der US-Amerikaner Ashton Eaton. Er hatte mit den Olympischen Spielen 2012 sowie den Weltmeisterschaften 2013 und 2015 alle großen Meisterschaften der letzten Jahre für sich entschieden. Zudem war er auch der Halter des Weltrekords. Weitere Medaillenanwärter waren der kanadische Vizeweltmeister von 2015, WM-Dritte von 2013 und Olympiafünfte von 2012 Damian Warner, der französische Vizeeuropameister von 2014 und WM-Vierte von 2013 Kevin Mayer sowie der deutsche WM-Dritte von 2015 Rico Freimuth. Sein Landsmann Michael Schrader, Vizeweltmeister von 2013, konnte verletzungsbedingt nicht antreten.
Über 100 Meter, der ersten Disziplin, stellte der kanadische Medaillenkandidat Damian Warner mit 10,30 s eine neue Bestleistung für olympische Zehnkämpfe auf. Aber auch der favorisierte US-Amerikaner Ashton Eaton war mit 10,46 s nicht weit zurück. Der Abstand zu den nächsten Zehnkämpfern war schon größer. Es folgte ein dicht gedrängtes Feld mit dem US-Amerikaner Zach Ziemek (10,71 s) und der Deutsche Rico Freimuth (10,73 s) auf den Rängen drei und vier.
Im Weitsprung war Eaton die Nummer eins dieses Zehnkampfs. Mit 7,94 m lag er sehr deutlich vor all seinen Konkurrenten. Es folgten der Deutsche Kai Kazmirek, der mit 7,69 m eine persönliche Bestleistung aufstellte, Warner (7,67 m), der Belgier Tomas Van Der Plaetsen (7,66 m) und der Franzose Kevin Mayer mit 7,60 m. Freimuth erzielte mit 7,17 m zwar eine persönliche Saisonbestleistung, verlor aber deutlich an Boden. Eaton führte nun mit 2030 Punkten knapp vor Warner, der 2000 Punkte auf seinem Konto hatte. Kazmirek war Dritter (138 Punkte hinter Eaton) vor Mayer (167 Punkte zurück) und Ziemek (172 Punkte zurück). Die weiteren Abstände waren noch sehr eng.
Im Kugelstoßen war bei diesen Spielen kein ausgesprochener Spezialist unter den Zehnkämpfern. Es gab keinen Stoß über die 16-Meter-Marke. Mayer war mit seinen 15,76 m der Beste. Sein Landsmann Bastien Auzeil folgte mit 15,41 m vor dem Brasilianer Luiz Alberto de Araújo (15,48 m), dem Tschechen Adam Sebastian Helcelet Van Alphen (15,22 m) und dem Deutschen Arthur Abele (15,03 m). Ansonsten gab es keine Ergebnisse, die weiter lagen als fünfzehn Meter. Eaton stieß 14,73 m und behauptete seine Führung in der Gesamtwertung mit 2803 Punkten. Warner, der mit 13,66 m zufrieden sein musste, blieb Zweiter mit nun schon 95 Punkten Rückstand. Mayer war Dritter mit 104 Punkten Abstand. Es folgten de Araújo (155 P), Kazmirek (170 P) und der Ukrainer Oleksej Kasjanow (189 P).
Im Hochsprung übersprang der US-Amerikaner Jeremy Taiwo ausgezeichnete 2,19 m und auch Van Der Plaetsen zeigte mit 2,16 m eine Spitzenleistung. Der Australier Cedric Dubler und der Este Maicel Uibo übersprangen je 2,13 m, Ziemek, Kazmirek und der Algerier Larbi Bourrada jeweils 2,10 m. Damit hatte diese Konkurrenz ein ausgesprochen hohes Niveau. Von den Führenden erzielten Mayer und Warner je 2,04 m, Eaton meisterte mit 2,01 m persönliche Saisonbestleistung. Freimuth war zu dieser Disziplin verletzungsbedingt nicht mehr angetreten. Eaton war mit 3626 P weiter Spitzenreiter vor Warner. der seinen Rückstand auf 68 P verkürzt hatte. Auf Rang drei lag jetzt Taiwo (69 P zurück) vor Mayer (77 P) und Kazmirek (87 P). Dahinter waren die Abstände schon etwas größer. Bourrada lag als Sechster 148 Punkte zurück. Dann folgte Ziemek (168 P).
Im 400-Meter-Lauf, der abschließenden Disziplin des ersten Tages, setzte wiederum Eaton mit 46,07 s die Akzente. Auch Kazmirek blieb mit 46,75 s, einer persönlichen Bestleistung, noch unter 47 Sekunden. Es folgten Warner (47,35 s), Bourrada (47,98 s), de Araújo (48,14 s), der Kubaner Leonel Suárez (48,15 s), Dubler (48,18 s) und Mayer (48,28 s). Nach fünf Disziplinen führte Eaton mit starken 4621 Punkten, das waren vierzig Punkte weniger als vor vier Jahren in London. Kazmirek war jetzt überraschend Zweiter bei einem Rückstand von 121 Punkten, Warner folgte als Dritter (132 P zurück). Dahinter lagen Mayer (186 P), Taiwo (202 P), Bourrada (222 P) und Kasjanow, der als Achter schon mehr als 300 Punkte Rückstand hatte.
Am zweiten Tag unterboten über 110 Meter Hürden Warner mit 13,58 s und Eaton mit 13,80 s die 14-Sekunden-Marke. Ihnen am nächsten kamen mit 14,02 s Mayer, Abele (14,12 s). Bourrada (14,15 s) und de Araújo (14,17 s). Eaton hatte nun 5621 Punkte auf seinem Konto. Warner hatte Rang zwei mit einem Rückstand von 102 Punkten zurückerobert. Die Reihenfolge dahinter hatte sich auch ein wenig verändert, die Abstände waren allerdings noch einmal größer geworden. Mayer lag auf Rang drei mit 214 Punkten, Kazmirek war auf Platz vier mit 225 Punkten Rückstand auf Eaton zurückgefallen. Es folgte Bourrada, der 288 Punkte hinter dem Führenden lag. Taiwo war jetzt Sechster (300 P). Die weiteren Athleten hatten bereits fast 400 Punkte oder mehr Rückstand auf Eaton.
Im Diskuswurf übertraf Lindon Victor aus Grenada mit seinen 53,24 m als einziger die 50-Meter-Marke. Ihm folgten der Japaner Keisuke Ushiro mit 49,90 m und Ziemek mit 49,42 m. Auch Mayer lag mit 46,78 m im vorderen Bereich. Eaton gelang mit 45,49 m eine Saisonbestleistung, während Warner mit 44,93 m deutlich unter seinen Möglichkeiten blieb. So baute Eaton seine Führung mit jetzt 6398 Punkten sogar noch ein wenig aus. Warners Rückstand betrug 115 Punkte. Mayer blieb Dritter (187 P zurück), Kazmirek Vierter (271 P). Dahinter folgten Bourrada (352 P), Ziemek (392 P) und de Araújo (395 P). Taiwos Rückstand als Achter betrug 424 Punkte.
Beste Stabhochspringer waren Mayer und Van Der Plaetsen mit jeweils 5,40 m. Ziemek, Eaton und der Spanier Pau Tonnesen überquerten je 5,20 m. Kazmirek erzielte 5,00 m, während Warner mit seinen 4,70 m noch einmal deutlich an Boden verlor. Eaton hatte jetzt 7370 Punkte auf seinem Konto. Mayer (124 P zurück) hatte Warner (268 P) auf Platz drei verdrängt. Kazmirek folgte als Vierter (333 P), dahinter lagen Ziemek (392 P) und Taiwo (476 P). Eatons Olympiasieg wurde immer wahrscheinlicher. Ansonsten war die Verteilung der Medaillen zwischen Mayer, Warner und Kazmirek noch offen.
Wie schon vier Jahre zuvor war der Kubaner Leonel Suárez mit 72,32 m der beste Speerwerfer. Niemand außer ihm übertraf die 70-Meter-Marke. Kurt Felix aus Granada folgte als zweitbester Zehnkämpfer mit 69,92 m vor Helcelet (68,20 m). Von den Spitzenathleten kam Mayer auf 65,04 m, Kazmirek auf 64,60 m, was eine weitere persönliche Bestleistung für ihn darstellte, Warner auf 63,19 m, während Eaton mit 57,77 m unter der 60-Meter-Marke blieb. Nach der vorletzten Übung lag Eaton mit 8104 Punkten nur noch knapp vor Mayer, der noch 44 P aufzuholen hatte. Warners Rückstand betrug jetzt 212 P, Kazmirek hatte als Vierter 44 P Rückstand auf Warner. Die Rückstände der nachfolgenden Zehnkämpfer waren zu groß, um in den Medaillenkampf noch eingreifen zu können.
Die beste Ausgangssituation vor dem abschließenden 1500-Meter-Lauf hatte Ashton Eaton mit der schnellsten Bestzeit der vorne liegenden Athleten. Aber Mayers Bestleistung lag nur vier Sekunden darüber, die Goldmedaille war noch nicht vergeben. Im Kampf um Bronze hatte Warner mit einer um neun Sekunden schnelleren Bestzeit gegenüber Kazmirek die besseren Karten.
Schnellster 1500-Meter-Läufer im Feld überhaupt war Bourrada in Lauf zwei mit 4:14,60 min. Dahinter liefen Nakamura (im ersten Lauf 4:18,37 min) und Taiwo mit 4:21,96 min die besten Zeiten. Entscheidend waren die Zeiten und die Reihenfolge hinter ihnen. Sie lautete: Eaton (4:23,33 min), Warner (4:24,90 min) und Mayer (4:25,49 min). Kazmirek erreichte das Ziel einige Plätze zurück in 4:31,25 min, womit er erneut eine persönliche Bestleistung aufstellte. Damit waren die Entscheidungen um den Olympiasieg und die Bronzemedaille gefallen. Mit 8893 Punkten wurde Ashton Eaton Olympiasieger und erreichte vor allem durch seine guten Leistungen am zweiten Tag exakt Roman Šebrlesolympischen Rekord von 2004. Kevin Mayer errang 59 Punkte hinter Eaton Silber und stellte mit seinen Punkten einen neuen französischen Landesrekord auf. Damian Warner wurde weitere 168 Punkte dahinter Bronzemedaillengewinner. Platz vier belegte Kai Kazmirek mit einem Rückstand von 86 Punkten auf den Bronzerang. Weitere 59 Punkte zurück wurde Larbi Bourrada Fünfter, der mit seinen 8521 Punkten einen neuen Afrikarekord aufstellte. Auf den nächsten Plätzen folgten Leonel Suárez, Zach Ziemek und Thomas Van Der Plaetsen.
Ashton Eaton errang die bereits vierzehnte Goldmedaille für die Vereinigten Staaten im Zehnkampf und wiederholte seinen Erfolg von vor vier Jahren.
Adam Helcelet – Rang zwölf
Bastien Auzeil – Rang dreizehn
Lindon Victor – Rang sechzehn
Pau Tonnesen erreichte den siebzehnten Platz
Yordani García – Achtzehnter dieses Zehnkampfs
Dominik Distelberger beendete den Zahnkampf auf Platz neunzehn
Auf den zwanzigsten Platz kam Keisuke Ushiro
Paweł Wiesiołek Szymkowiak – Rang 21
Akihiko Nakamura – Rang 22
Karl Robert Saluri – Rang 23
Maicel Uibo – Rang 24
Jiří Sýkora – Rang 25
Mihail Dudaš beendete den Wettkampf nach der achten Disziplin, dem Stabhochsprung
Oleksij Kasjanow trat nach drei ungültigen Versuchen im Diskuswurf zum Stabhochsprung nicht mehr an
Pieter Braun beendete den Wettkampf nach der vierten Disziplin, dem Hochsprung
Rico Freimuth trat zum Hochsprung nicht mehr an
Willem Coertzen – zum Hochsprung nicht mehr angetreten
Eelco Sintnicolaas bestritt nur den 100-Meter-Lauf und trat zur zweiten Disziplin nicht mehr an