Olympische Sommerspiele 2016/Leichtathletik – 4 × 400 m (Männer)
![]() Innenraum des Estádio Olímpico João Havelange während der Spiele von Rio Die 4-mal-400-Meter-Staffel der Männer bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurde am 19. und 20. August 2016 im Estádio Olímpico João Havelange ausgetragen. In sechzehn Staffeln nahmen 68 Athleten teil. Die Goldmedaille gewann die Staffel der USA mit Arman Hall, Tony McQuay, Gil Roberts und LaShawn Merritt (Finale) sowie den im Vorlauf außerdem eingesetzten Kyle Clemons und David Verburg. Auch die in den Vorläufen eingesetzten Läufer erhielten jeweils entsprechendes Edelmetall. Staffeln aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil. Aktuelle Titelträger
RekordeBestehende Rekorde
Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Mit der schnellsten Zeit, die Olympiasieger USA im Finale am 20. August mit 2:57,30 min erzielte, verfehlte diese Staffel den bestehenden olympischen Rekord um 1,91 Sekunden. Zum Weltrekord fehlten 3,01 Sekunden. RekordverbesserungenEs wurden vier neue Landesrekorde aufgestellt:
Anmerkung: VorrundeDie Vorrunde wurde in zwei Läufen durchgeführt. Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Staffeln (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die beiden nachfolgend zeitschnellsten Teams, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter. Lauf 1![]() Szene aus dem ersten Vorlauf nach dem dritten Wechsel: David Verburg (USA) vor Nathon Allen (Jamaika), Machel Cedenio (Trinidad und Tobago) sowie Leaname Maotoanong (Botswana), im Hintergrund: Rafał Omelko (Polen) 19. August 2016, 21:10 Uhr
Lauf 2![]() Vorlauf zwei nach dem zweiten Wechsel: Peterson dos Santos (Brasilien) vor Osmaidel Pellicier (Kuba), dahinter Ayyasamy Dharun (Indien) und Luis Charles (Dominikanische Republik) 18. August 2016, 11:48 Uhr
Finale![]() Javon Francis, Schlussläufer für Jamaika (hier unterwegs im ersten Vorlauf) ![]() Leaname Maotoanong (hier im ersten Vorlauf) konnte den Bronzeplatz für Botswana nicht halten ![]() Osmaidel Pellicier, dritter Läufer für Kuba ![]() Brasiliens Schlussläufer Hugo de Sousa 20. August 2016, 22:35 Uhr
Die Staffel der USA war als amtierender Weltmeister favorisiert. Stärkste Konkurrenten waren das Team des Vizeweltmeisters aus Trinidad und Tobago, die Mannschaft Großbritanniens als WM-Dritter und das Team des Olympiasiegers von 2012 Bahamas. Aber auch Belgien und Botswana hatten in den Vorläufen hervorragende Zeiten erzielt, der Kampf um die Medaillen erschien offen. Gegenüber den Vorläufen gab es folgende Besetzungsänderungen:
Den besten Start im Finale hatten Jamaika und Botswana. Jamaikas Startläufer Peter Matthews wurde jedoch schon bald vom Belgier Julien Watrin eingeholt. Beim ersten Wechsel war Isaac Makwala aus Botswana vorn. Auch die USA konnten nach dem Wechsel zu Jamaika auf Rang drei aufschließen. Michael Mathieu von den Bahamas kam ebenfalls näher an Nathon Allen aus Jamaika heran. Mit Jonathan Borlée waren die Belgier weiterhin gut im Rennen. Eingangs der Zielgeraden hielt Karabo Sibanda für seine Staffel aus Botswana seinen Vorsprung von circa fünf Metern auf Tony McQuay aus den USA weiter aufrecht. Allen hatte Borlée überholt und sich auch von Mathieu lösen können. Beim Wechsel hatte Sibanda Schwierigkeiten, seinen Teamkameraden Onkabetse Nkobolo zu finden. McQuay kam so an den langsamer werdenden Sibanda heran, Botswana und die USA wechselten fast gleichauf. Dabei kam es zu einem unglücklichen Zusammenstoß, als Nkobolo den Stab übernommen hatte. Er rannte dem US-Läufer Gil Roberts, der noch im Wechselvorgang begriffen war, in den Rücken. Roberts jedoch behielt seinen Schwung, während Nkobolo durch den Aufprall Tempo verloren hatte und neu beschleunigen musste. Jamaikas Fitzroy Dunkley konnte durch den Zwischenfall viele Meter seines Rückstands auf Botswana aufholen. Auf der Gegengeraden verlor Roberts seine Balance, warf den Stab kurz in die Luft, um ihn nicht zu Boden fallen zu lassen, fing ihn wieder auf und konnte dann weiterlaufen. Zweiter war weiterhin Nkobolo vor Dunkley. Doch weil Steven Gardiner für die Bahamas zu Dunkley aufgeschlossen hatte, wurde das Rennen noch enger. Beim letzten Wechsel ging LaShawn Merritt für die USA als Führender vor Leaname Maotoanong aus Botswana auf die Bahn. Dritter war nun Bahamas mit Chris Brown, der sich beim Wechsel an Javon Francis aus Jamaika vorbeigeschoben hatte. Dahinter lag Belgien mit Kevin Borlée. Auf der Gegengeraden kamen Brown, Francis und Borlée an Maotoanong heran, während Merritt mit gutem Vorsprung vorne lag. In der Zielkurve zogen Francis und dann auch Brown an Maotoanong vorbei. Jamaika war nun Zweiter, Bahamas Dritter vor Botswana, knapp dahinter folgte Belgien mit Kevin, dem dritten der Borlée-Brüder. Maotoanong hatte alles gegeben, kämpfte um seine Balance und konnte das hohe Tempo nicht mehr ganz halten, sodass auch Borlée an ihm vorbeizog. Merritt erreichte mit sieben Metern Vorsprung auf Francis das Ziel, die Vereinigten Staaten hatten Gold gewonnen, für Jamaika gab es Silber. Drei Meter hinter den Jamaikanern kam es zu einem Zweikampf um Bronze, den Brown für sich entscheiden konnte. Borlées Versuch, mit einem Sprung noch an seinem Gegner vorbeizukommen, war vergeblich. Bahamas hatte Bronze errungen, für Belgien blieb Platz vier. Botswana wurde Fünfter vor Kuba. Die ersten sechs Staffeln blieben unter der drei-Minuten-Marke, Belgien und Botswana unterboten ihre in den Vorläufen aufgestellten Landesrekorde noch weiter. Der olympische Rekord des US-Teams von 2008 hatte jedoch weiter Bestand. Im 24. olympischen Finale über 4-mal 400 Meter gab es den siebzehnten Sieg einer US-Staffel. Video
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Einzelnachweise
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