Der bestehende olympische Rekord, gleichzeitig Weltrekord, wurde bei diesen Spielen zwar nicht erreicht, aber mit ihrer Zeit im Finale am 15. August von 8:59,75 min verfehlte Olympiasiegerin Ruth Jebet aus Bahrain den Rekord um lediglich 94 Hundertstelsekunden.
Rekordverbesserungen
Es wurden zwei Kontinental- und darüber hinaus vier Landesrekorde aufgestellt:
Kontinentalrekorde:
8:59,75 min (Asienrekord) – Ruth Jebet (Bahrain), Finale am 15. August
9:07,63 min (Amerikarekord) – Emma Coburn (USA), Finale am 15. August
Anmerkung: Alle Zeitangaben sind auf die Ortszeit Rio (UTC-3) bezogen.
Vorrunde
Die Vorrunde wurde in drei Läufen durchgeführt. Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Athletinnen (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die sechs Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.
Lauf 1
Marija Schatalowa – ausgeschieden als Sechste des ersten Vorlaufs
Peruth Chemutai – ausgeschieden als Siebte des ersten Vorlaufs
Weitere im zweiten Vorlauf ausgeschiedene Hindernisläuferinnen:
Michelle Finn – Rang elf
Maria Bernard – Rang dreizehn
Meryem Akda – Rang vierzehn
Sandra Eriksson – Rang fünfzehn
Luiza Gega – Rang sechzehn
Lauf 3
Anna Emilie – ausgeschieden als Sechste des dritten Vorlaufs
Sudha Singh – ausgeschieden als Neunte des dritten Vorlaufs
Salima Elouali Alami – ausgeschieden als Zehnte des dritten Vorlaufs
13. August 2016, 10.37 Uhr
Bei ca. 2000 Metern ereignete sich ein Zwischenfall. Auf der Gegengeraden kam es zu einem Sturz im dichten Läuferfeld. Protesten der irischen, äthiopischen und jamaikanischen Mannschaft wurde später stattgegeben. Die in den Sturz involvierten Etenesh Diro, Aisha Praught und Sarah Louise Treacy wurden für das Finale zugelassen.
Für das Finale hatten sich jeweils alle drei Kenianerinnen und US-Amerikanerinnen qualifiziert. Hinzu kamen je zwei Australierinnen und Äthiopierinnen. Komplettiert wurde das Feld durch je eine Starterin aus Bahrain, Deutschland, Indien, Irland, Jamaika, Kanada, der Schweiz und Tunesien.
Die ersten drei der Weltrangliste, Ruth Jebet aus Bahrain, Hyvin Kiyeng Jepkemoi, die amtierende Weltmeisterin aus Kenia, und Emma Coburn, WM-Fünfte aus den USA, hatten das Finale erreicht und waren die Favoriten des Rennens. Weitere Athletinnen mit guten Aussichten auf vordere Platzierungen waren die tunesische Vizeweltmeisterin Habiba Ghribi, die deutsche WM-Dritte und amtierende Europameisterin Gesa Felicitas Krause sowie die äthiopische WM-Dritte von 2013 und WM-Vierte von 2015 Sofia Assefa.
Der erste Kilometer wurde mit 3:05,93 min nicht besonders zügig gelaufen. Anschließend übernahm Jebet die Spitze und erhöhte das Tempo ganz erheblich. So riss das Feld komplett auseinander. Jepkemoi und Coburn versuchten, den Kontakt zu Jebet nicht zu verlieren, doch das gelang ihnen nicht. Die Zeit für den zweiten Kilometer betrug 2:54,13 min. Jebet konnte zwar das hohe Tempo nicht ganz halten, doch sie blieb weiterhin alleine vorne. Hinter ihr hatte Beatrice Chepkoech zu ihrer Landsfrau Jepkemoi aufgeschlossen.
Zwei Runden vor Schluss musste Chepkoech abreißen lassen. Coburn zog an ihr vorbei kam bis zur letzten Runde auch an Jepkemoi heran. Während Ruth Jebet mit einem letzten Kilometer von 2:59,69 min Olympiasiegerin wurde, konnte Hyvin Kiyeng Jepkemoi den Angriff der US-Läuferin abwehren und gewann die Silbermedaille vor Emma Coburn. Beatrice Chepkoech wurde Vierte vor Sofia Assefa. Als beste Europäerin kam Gesa Felicitas Krause mit neuem Landesrekord auf den sechsten Platz.
Ruth Jebet, eine gebürtige Kenianerin gewann die erste olympische Goldmedaille für Bahrain.
Ruth Jebet setzte sich ab, dahinter Beatrice Chepkoech, Hyvin Kiyeng und Emma Coburn
Gruppe mit Verfolgerinnen: Etenesh Diro und Lydia Rotich vor Habiba Ghribi, Gesa Felicitas Krause und Lalita Babar
Die Medaillengewinnerinnen (v. l. n. r.): Hyvin Kiyeng (Silber), Ruth Jebet (Gold), Emma Coburn (Bronze)