In diesem Wettbewerb startete der SüdsudanesePaulo Amotun unter der olympischen Flagge und dem Kürzel ROT (Refugee Olympic Team) als Sportler, der aus seinem Heimatland geflohen war.
Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. In keinem der Rennen wurde ein wirklich hohes Tempo vorgelegt, die Läufer suchten ihre Chancen in einem schnellen Finish. Die beste Zeit erzielte im dritten Vorlauf am 16. August der TschecheJakub Holuša, der dann im Halbfinale ausschied, mit 3:38,31 min. Den Rekord verfehlte er damit um 6,24 Sekunden. Zum Weltrekord fehlten ihm 12,31 Sekunden.
Rekordverbesserung
Es wurde ein neuer Landesrekord aufgestellt:
3:45,27 min – Santino Kenyi (Südsudan), erster Vorlauf am 16. August
Anmerkung: Alle Zeitangaben sind auf die Ortszeit Rio (UTC-3) bezogen.
Vorrunde
Die Athleten traten zu insgesamt drei Vorläufen an. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten sechs Läufer (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die sechs Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.
Der amtierende Europameister Filip Ingebrigtsen aus Norwegen wurde wegen Behinderung disqualifiziert.[2] Die dadurch benachteiligten Athleten Homiyu Tesfaye aus Deutschland und der Brite Charlie Grice wurden zusätzlich zu den Zeitschnellsten für das Halbfinale zugelassen.
Das Halbfinale wurde in zwei Läufen ausgetragen. Für den Endlauf qualifizierten sich pro Rennen die ersten fünf Athleten (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die beiden Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.
Weitere im ersten Halbfinale ausgeschiedene Läufer:
Jakub Holuša – Rang neun
Dawit Wolde – Rang zehn
Henrik Ingebrigtsen – Rang elf
Pieter-Jan Hannes – Rang zwölf
Lauf 2
18. August 2016, 20:55 Uhr
Der US-Athlet Robert Andrews wurde wegen der Behinderung eines anderen Läufers, durch die er sich einen Vorteil verschafft hatte, disqualifiziert.[3] Der von der Behinderung betroffene Spanier David Bustos wurde per Wildcard für das Finale zugelassen.
Mekonnen Gebremedhin – ausgeschieden als Sechster des zweiten Halbfinals
Homiyu Tesfaye – ausgeschieden als Siebter des zweiten Halbfinals
Qualifiziert für dieses Finale hatten sich je zwei Kenianer und US-Amerikaner. Hinzu kamen jeweils ein Teilnehmer aus Algerien, Australien, Dschibuti, Großbritannien, Kanada, Marokko, Neuseeland, Spanien und Uganda.
Als Favorit galt der Weltjahresbeste und amtierende Weltmeister Asbel Kiprop aus Kenia, der schon 2008 in Peking die Goldmedaille gewonnen hatte. Auch seine Landsleute Ronald Kwemoi und Elijah Manangoi, Nummer drei der Weltjahresbestenliste, zählten zum weiteren Favoritenkreis. Doch Manangoi hatte aufgrund einer Oberschenkelverletzung schon im Halbfinale nicht antreten können. Die beiden verbliebenen Kenianer trafen im Finale auf den Olympiasieger von 2012 Taoufik Makhloufi aus Algerien, den Vierten der Weltjahresbestenliste, der schon über 800 Meter die Silbermedaille gewonnen hatte. Das 800-Meter-Finale hatte allerdings erst einen Tag vor den Vorläufen stattgefunden. Weitere aussichtsreiche Kandidaten waren die Nummer fünf und sechs der Jahresbestenliste, Abdalaati Iguider aus Marokko und Ayanleh Souleiman aus Dschibuti, die allerdings ebenfalls das 800-Meter-Rennen in den Beinen hatten.
Das Finalrennen begann sehr verhalten. Die beiden US-Läufer Matthew Centrowitz und Ben Blankenship übernahmen zusammen mit dem Spanier David Bustos die Führungsarbeit. Kiprop, Makhloufi und Souleiman hielten sich am Ende des Feldes auf. Die 400-Meter-Zwischenzeit lautete 1:06,83 min. Während der zweiten Runde ging der Neuseeländer Nick Willis nach vorne, während sich Blankenship zurückfallen ließ. Die zweiten vierhundert Meter waren mit 1:09,76 min sogar noch langsamer als die ersten. Kurz vor Beginn der dritten Runde übernahm Kiprop die Führung. Zwischen Souleiman und Kwemoi kam es zu einer Kollision, bei der Kwemoi stürzte, das Rennen aber fortsetzen konnte. Das Renntempo war immer noch so verhalten, dass der Kenianer zwar in kurzer Zeit wieder zum Feld aufschließen konnte, dabei jedoch viel Kraft verloren hatte.
Souleiman ergriff nun die Initiative und attackierte den inzwischen führenden Centrowitz, doch der US-Athlet wehrte den Angriff ab. Kurz vor der Zielgeraden der dritten Runde zog Souleiman dann doch an Centrowitz vorbei, das Tempo war nur unwesentlich schneller geworden – dritte Runde: 1:05,41 min. Centrowitz übernahm gleich wieder die Spitze.
Als die letzte Runde eingeläutet wurde, war Makhloufi dem US-Amerikaner auf den Fersen, hielt sich aber in dessen Windschatten. Auf der Gegengeraden lag Centrowitz weiter vorn. Ihm folgten Kiprop, Iguider und Makhloufi, dahinter Willis und Souleiman. Iguider und Kiprop fielen zurück. Nun kam Willis weiter nach vorne und ließ Souleiman hinter sich. Nach diesen sehr zurückhaltenden ersten 1200 Metern war das Feld dicht zusammen und der Ausgang war völlig offen. Schließlich setzte sich Matt Centrowitz mit einem starken Schlussspurt durch und gewann die Goldmedaille vor Taoufik Makhloufi und Nick Willis, der Ayanleh Souleiman knapp auf den vierten Platz verweisen konnte. Abdalaati Iguider folgte als Fünfter. Asbel Kiprop musste sich mit Rang sechs zufriedengeben. David Bustos wurde Siebter vor Ben Blankenship.