Es gab eine Verbesserung des olympischen Rekords und es wurde ein neuer Landesrekord aufgestellt.
Olympischer Rekord: 12,35 s – Sally Pearson (Australien), Finale am 7. August bei einem Gegenwind von 0,2 m/s
Landesrekord: 14,76 s – Odile Ahouanwanou (Benin), sechster Vorlauf am 6. August bei einem Rückenwind von 0,6 m/s
Anmerkung: Alle Zeiten in diesem Beitrag sind nach Ortszeit London (UTC±0) angegeben.
Doping und die Leidtragenden
In diesem Wettbewerb gab es nach und nach insgesamt vier Dopingfälle:
Die zunächst auf Platz fünf ins Ziel gekommene Türkin Nevin Yanıt wurde im August 2013 des Dopings mit Stanozolol und Testosteron überführt und für drei Jahre gesperrt.[2] Ihre Ergebnisse wurden rückwirkend vom 28. Juni 2012 an annulliert.[3]
Die im Halbfinale ausgeschiedene RussinJekaterina Galitskaja, Russland wurde zusammen mit elf weiteren russischen Leichtathleten im Jahr 2018 wegen Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen von den Spielen in London disqualifiziert.[4]
Die Russin Julija Kondakowa war ebenfalls im Halbfinale ausgeschieden. Sie wurde wie Jekaterina Galitskaja zusammen mit elf weiteren russischen Leichtathleten im Jahr 2018 wegen Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen von den Spielen in London disqualifiziert.[4]
Die im Vorlauf ausgeschiedene KasachinNatalja Iwoninskaja erhielt beginnend mit Oktober 2018 eine zweijährige Sperre für den Einsatz die verbotenen Subastanzen Turinabol and Stanozolol, nachdem ihr der Verstoß bei Nachtests der Dopingproben von den Spielen in London nachgewiesen worden war. Ihr hier erzieltes Resultat wurde gestrichen.[5]
Leidtragende waren die Athletinnen, denen in den Vorläufen und Halbfinals ein Weiterkommen in die jeweils nächste Runde verwehrt wurde:
Tatjana Dektjarjowa, Russland – mit 12,75 s bei einem Rückenwind von 0,6 m/s im dritten Halbfinale eigentlich für die Finalteilnahme qualifiziert
Marina Tomić, Slowenien – mit 13,10 s bei einem Rückenwind von 0,6 m/s im ersten Vorlauf eigentlich für die Halbfinalteilnahme qualifiziert
Lina Florez, Kolumbien – mit 13,17 s bei einem Gegenwind von 0,3 m/s im dritten Vorlauf eigentlich für die Halbfinalteilnahme qualifiziert
Brigitte Merlano, Kolumbien – mit 13,21 s bei einem Gegenwind von 0,7 m/s im vierten Vorlauf eigentlich für die Halbfinalteilnahme qualifiziert
Vorläufe
Es wurden sechs Vorläufe durchgeführt. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Athletinnen (hellgrün unterlegt). Darüber hinaus kamen die sechs Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellblau unterlegt), weiter.
Die Slowenin Marina Tomić in Lauf eins und die Russin Julija Kondakowa in Lauf sechs erzielten mit 13,10 s die gleiche Zeit, beide hatten damit die sechstschnellste Zeit der Lucky Loser gelaufen. Kondakowa wurde für das Halbfinale zugelassen, nachdem die Auswertung des Zielfotos ergeben hatte, dass sie um eine Tausendstelsekunde schneller als Tomić war. Kondakowa lief 13,091 s, Tomić 13,092 s.
Weltleichtathletikverband Regel 162.7 – Fehlstart[6]
Im ersten Vorlauf ausgeschiedene Hürdensprinterinnen:
Marina Tomić (links) – ausgeschieden nur um eine Tausendstelsekunde, nach den späteren Disqualifikationen gedopter Teilnehmerinnen eigentlich für die nächste Runde qualifiziert
In den drei Halbfinalläufen qualifizierten sich pro Lauf die ersten zwei Athletinnen für das Finale (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.
Für das Finale hatten sich alle drei US-Athletinnen qualifiziert. Hinzu kamen zwei Kanadierinnen sowie je eine Teilnehmerin aus Australien und Österreich sowie die später als gedopt erkannte Türkin.
Topfavoritin war die Australierin Sally Pearson, die als amtierende Weltmeisterin auf die Olympiasiegerin von 2008 Dawn Harper aus den USA traf. Auch die US-Läuferin Kellie Wells wurde stark eingeschätzt.
Pearson und Wells hatten den besten Start im Finalrennen. Harper fand sich erst zur Mitte des Rennens ihren Rhythmus und zog nun an Wells vorbei. Pearson aber setzte sich ganz vorne hauchdünn durch und gewann das Rennen mit neuem Olympiarekord. Harper lag nur zwei Hundertstelsekunden hinter ihr auf Platz zwei mit exakt der gleichen Zeit des bis dahin gültigen Olympiarekords der US-Amerikanerin Joanna Hayes aus dem Jahr 2004. Wells kam auf Platz drei vor ihrer Teamkameradin LoLo Jones.
Sally Pearson war die erste australische Olympiasiegerin über 100 Meter Hürden. Auf der früher gelaufenen 80-Meter-Strecke hatte es allerdings drei olympische Goldmedaillen für Australien gegeben (1952 und 1956: jeweils Shirley Strickland de la Hunty / 1968: Maureen Caird).
Silbermedaille: Dawn Harper
Kellie Wells (schwarz-gelbes Trikot) gewann die Bronzemedaille