Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Der weiteste Stoß gelang Olympiasiegerin Natalja Lissowskaja mit 22,24 m in ihrem sechsten Versuch im Finale. Damit blieb sie siebzehn Zentimeter unter dem Olympia- und 39 Zentimeter unter dem Weltrekord.
Legende
Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:
Für die Qualifikation wurden die Athletinnen in zwei Gruppen gelost. Zehn von ihnen (hellblau unterlegt) übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 19,50 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen nicht erreicht und das Finalfeld wurde mit den beiden nächstbesten Starterinnen beider Gruppen (hellgrün unterlegt) auf zwölf Wettbewerberinnen aufgefüllt. So waren für die Finalteilnahme schließlich 19,40 m notwendig.
Für das Finale hatten sich zwölf Athletinnen qualifiziert, von denen zehn die Qualifikationsweite übertroffen hatten. Qualifiziert waren alle drei Teilnehmerinnen aus China und aus der DDR. Hinzu kamen jeweils zwei Athletinnen aus der Sowjetunion sowie jeweils eine Teilnehmerin aus der Bundesrepublik Deutschland, Bulgarien, der Tschechoslowakei und den Vereinigten Staaten.
Klare Favoritin war die amtierende Weltmeisterin und Weltrekordhaltern Natalja Lissowskaja aus der UdSSR. Medaillenkandidatinnen waren vor allem die beiden DDR-Athletinnen Kathrin Neimke, Vizeweltmeisterin, und Ines Müller, frühere Ines Reichenbach, WM-Dritte, sowie die Olympiasiegerin von 1984 Claudia Losch aus der Bundesrepublik Deutschland.
Mit 21,69 m übernahm Lissowskaja von Beginn an die Führungsposition, die sie bis zum Ende des Wettkampfes behaupten konnte. Ihre Überlegenheit war so groß. dass jeder ihrer sechs Stöße für den Olympiasieg gereicht hätte. Die Silbermedaille ging an Kathrin Neimke, die im letzten Durchgang die Kugel auf 21,07 m brachte. Olympiasiegerin Natalja Lissowskaja verbesserte sich in dieser Runde noch einmal auf 22,24 m. Bronze gewann die Chinesin Li Meisu. Sie lag nur einen Zentimeter hinter Neimke, ihre Bestweite stammte aus Durchgang fünf. Claudia Losch belegte Rang fünf, ihr bester Stoß war der vierte mit 20,27 m. Sie lag damit zehn Zentimeter hinter Ines Müller und sieben Zentimeter vor Heike Hartwig aus der DDR. Ilona Slupianeksolympischer Rekord – 22,41 m – von 1980 in Moskau hatte auch nach den Spielen von Seoul weiterhin Bestand.
Natalja Lissowskaja gewann die insgesamt sechste Goldmedaille für die Sowjetunion im Kugelstoßen der Frauen.