Die 4-mal-400-Meter-Staffel der Männer bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles wurde am 10. und 11. August 1984 im Los Angeles Memorial Coliseum ausgetragen. In 26 gemeldeten Staffeln (113 Läufer) bzw. 25 gestarteten Staffeln nahmen 109 Athleten teil.
Der bestehende olympische Rekord, gleichzeitig Weltrekord, wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Mit 2:57,91 min verfehlte Olympiasieger USA den Rekord im schnellsten Rennen, dem Finale, um 1,75 Sekunden.
In der Vorrunde wurden die 26 Staffeln in vier Läufe gelost. Eine Mannschaft trat nicht an. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Staffeln. Darüber hinaus kamen die vier Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Staffeln sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.
Die Staffel der USA erzielte mit 3:01,44 min in Lauf vier die schnellste Vorlaufzeit. Die langsamste direkt qualifizierte Staffel war die Mannschaft aus Trinidad und Tobago in Lauf eins mit 3:06,81 min. Die schnellste Staffel, die sich nicht qualifizieren konnte, war mit 3:08,33 min in Lauf zwei die Staffel Frankreichs.
In den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich jeweils die ersten vier Staffeln (hellblau unterlegt) für das Finale.
In sieben Mannschaften wurden Änderungen in den Besetzungen vorgenommen:
USA: Sunder Nix und Antonio McKay für Ray Armstead und Alonzo Babers
FRG: Jörg Vaihinger für Thomas Giessing
AUS: Bruce Frayne für Rick Mitchell
ITA: Roberto Tozzi für Mauro Zuliani
BRA: Wilson David Santos für Antônio Dias Ferreira
JAM: Karl Smith für Dennis Wallace
KEN: David Kitur für Simon Kitur
Ein Protest gegen die Wertung des ersten Laufes wurde eingereicht und später abgewiesen. Der US-Läufer Walter McCoy war ein paar Meter auf einer falschen Bahn gelaufen. Die Schiedsrichter sahen dies als unabsichtlich an, zumal auch keine anderen Läufer dadurch behindert wurden und sich die US-Staffel keinen entscheidenden Vorteil verschafft hatte.
Die Bestzeit des Halbfinales erzielte die USA mit 3:00,19 min im Lauf eins.
Die US-Staffel war besonders vor heimischem Publikum klarer Favorit. Das Tempo der ersten Runde machten jedoch die Nigerianer, die vor Australien, USA, Italien und Großbritannien wechselten. Darren Clark brachte Australien beim zweiten Wechsel in Front. Die USA hatten sich vor Nigeria und den Briten auf Platz zwei vorgearbeitet. Alonzo Babers brachte die US-Amerikaner in der dritten Runde an die Spitze. Auf dem Schlussabschnitt sicherte Antonio McKay den US-Sieg. Philip Brown hatte die britische Staffel auf den zweiten Platz gebracht, die so die Silbermedaille errang. Nigeria konnte ebenfalls noch an den bis dahin drittplatzierten Australiern vorbeiziehen und gewann Bronze. Hinter Australien platzierten sich auf den weiteren Rängen Italien, Barbados, Uganda und Kanada.[5] Der Weltrekord wurde in diesem Wettbewerb zwar nicht erreicht, dennoch war es ein Rennen von hoher Qualität. So unterboten die ersten vier Staffeln die drei-Minuten-Marke. Das war vier Jahre zuvor keinem einzigen Team gelungen. 1976 und 1972 war jeweils alleine die Sieger-Staffel unter drei Minuten gelaufen.
Alonzo Babers gewann nach seinem Sieg über 400 Meter seine zweite Goldmedaille in Los Angeles. Im sechzehnten olympischen Finale gab es den elften US-Sieg.
Nigeria gewann die erste Medaille in dieser Disziplin.