Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Olympiasieger Alberto Cova verfehlte diesen Rekord im schnellsten Rennen, dem Finale, mit seinen 27:47,54 min um 9,19 Sekunden. Zum Weltrekord fehlten ihm 33,73 Sekunden.
Doping
In diesem Wettbewerb gab es einen Dopingfall. Der FinneMartti Vainio wurde fünf Tage nach seinem zweiten Platz positiv auf den Einsatz von Primobolan getestet, das als Methenolon zu den verbotenen anabolenSteroiden gehört. Seine Silbermedaille wurde ihm aberkannt und auch für das Finale über 5000 Meter wurde er folgerichtig gesperrt.[2]
Benachteiligt wurde der MexikanerJosé Gómez, der sich über seine Zeit im ersten Vorlauf eigentlich für die Finalteilnahme qualifiziert hätte.
Die 45 Teilnehmer wurden in drei Läufe gelost. Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten fünf Athleten. Darüber hinaus kamen die drei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Athleten sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.
Mit Marios Kassianidis in Lauf drei nahm erstmals ein Leichtathlet aus Zypern an Olympischen Spielen teil.
Der KenianerSostenes Bitok erzielte mit 28:12,17 min in Lauf drei die schnellste Vorlaufzeit. Der langsamste direkt qualifizierte Athlet war der BriteNick Rose in Lauf 2 mit 28:31,13 min. Der schnellste Athlet, der sich nicht qualifizieren konnte, war der MexikanerJosé Gómez, der im ersten Lauf mit 28:28,50 min ausschied. Er wäre aufgrund der dopingbedingten späteren Disqualifikation Martti Vainios eigentlich für das Finale qualifiziert gewesen.
Für das Finale hatten sich alle drei Kenianer und alle drei Briten qualifiziert. Weitere Finalisten waren zwei Italiener und zwei Japaner. Dazu kamen noch jeweils ein Läufer aus den USA, aus der Bundesrepublik Deutschland, Irland, Simbabwe, dem Sudan, Finnland, Portugal und Tansania.
Der Welt- und Europameister Alberto Cova aus Italien galt als Favorit. Zwar konnte sich auch der portugiesische Weltrekordler Fernando Mamede für das Finale qualifizieren, wurde aber nicht so stark eingeschätzt. Der Vizeweltmeister Werner Schildhauer nahm wegen des Olympiaboykotts der DDR nicht teil.
Das Rennen wurde in der Anfangsphase vom Sudanesen Ahmed Musa Jouda angeführt. Der Finne Martti Vainio übernahm nach fünftausend Metern die Spitze und erhöhte das Tempo. Nur Cova konnte dem Finnen folgen. Zweihundert Meter vor dem Ziel setzte Cova zum Endspurt an, dem der Finne nichts entgegenzusetzen hatte. Mit dreieinhalb Sekunden Vorsprung vor Vainio wurde Cova Olympiasieger. Hinter dem Finnen kamen der Brite Mike McLeod und der Kenianer Michael Musyoki ins Ziel. Covas Landsmann Salvatore Antibo beendete das Rennen als Fünfter, der Weltrekordler Mamede hatte aufgegeben.[5]
Anhand der Zwischenzeiten wird deutlich, dass die zweite Rennhälfte deutlich schneller gelaufen wurde als die erste. Allerdings waren nach der 5000-Meter-Zwischenzeit von 14:19,8 min keine Topzeiten mehr möglich. Hier ging es um Medaillen, nicht um Rekorde.
Martti Vainio wurde anschließend wegen einer positiven Dopingprobe disqualifiziert. Er hatte Methenolon eingenommen. Seine Silbermedaille wurde ihm aberkannt und an McLeod vergeben, der Kenianer Musyoki erhielt nachträglich die Bronzemedaille.[6] Alle weiteren Läufer, die das Rennen beenden konnten, stiegen einen Platz auf. Auch für das noch ausstehende Finale über 5000 Meter, für das Vainio sich qualifiziert hatte, wurde er nicht zugelassen.[2]
Alberto Cova wurde mit seinem Sieg der erste italienische Olympiasieger über 10.000 Meter.