Zuletzt gab es als Premiere in einem Hochsprungwettbewerb bei Olympischen Spielen einen neuen Weltrekord:
2,36 m – Gerd Wessig (DDR), zweiter Versuch
Durchführung des Wettbewerbs
Die Springer traten am 31. Juli in zwei Gruppen zu einer Qualifikationsrunde an. Sechzehn von ihnen – hellblau unterlegt – meisterten die direkte Finalqualifikationshöhe von 2,21 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern erreicht. Die sechzehn qualifizierten Wettbewerber bestritten das Finale am 1. August.
Eindeutiger Favorit war der polnische Olympiasieger von 1976 Jacek Wszoła. Im Juli des Olympiajahres hatte er den Weltrekord um einen Zentimeter auf 2,35 m verbessert. Seine größten Konkurrenten traten in Moskau nicht an. Dietmar Mögenburg aus der Bundesrepublik Deutschland, der Wszolas Weltrekord einen Tag später eingestellt hatte, nahm wegen des Olympiaboykotts nicht teil, Wladimir Jaschtschenko, der sowjetische Europameister von 1978 und vorherige Weltrekordinhaber, war am Knie operiert worden und nicht fit.
Sechzehn Springer hatten sich für das Finale qualifiziert. Bei 2,29 m waren nur noch vier Athleten im Wettbewerb: Wszoła sowie die drei DDR-Springer Gerd Wessig, Henry Lauterbach und Jörg Freimuth. Lauterbach scheiterte an der nächsten Höhe von 2,31 m und blieb Vierter. Wessig überquerte die Latte im ersten Versuch und übernahm damit die Führung, denn Wszoła und Freimuth hatten zwei Versuche gebraucht. Bei 2,33 m scheiterten Wszoła und Freimuth, Wessig nahm die Höhe im zweiten Versuch und war damit völlig überraschend Olympiasieger. Jacek Wszoła gewann Silber. Er hatte zwar wie Jörg Freimuth vorher drei Fehlversuche angesammelt, hatte aber einen Versuch insgesamt weniger gebraucht. Gerd Wessig überquerte im zweiten Versuch sogar noch die neue Weltrekordhöhe von 2,36 m, bei 2,38 m scheiterte er dann drei Mal.[4]
Gerd Wessig war der erste DDR-Olympiasieger im Hochsprung. Zugleich war er auch der erste Hochspringer, der im Rahmen eines olympischen Wettbewerbs einen Weltrekord aufstellte.
Der Olympiasieger von 1976 und Topfavorit Jacek Wszoła gewann Silber
Henry Lauterbach (hier beim Weitsprung) belegte Rang vier