Olympische Sommerspiele 1980/Leichtathletik – 100 m (Frauen)
Der 100-Meter-Lauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau wurde am 25. und 26. Juli 1980 im Olympiastadion Luschniki ausgetragen. Vierzig Athletinnen nahmen teil. Olympiasiegerin wurde Ljudmila Kondratjewa aus der Sowjetunion. Sie gewann vor den beiden DDR-Athletinnen Marlies Göhr, frühere Marlies Oelsner und Ingrid Auerswald, frühere ingrid Brestrich. Neben den beiden Medaillengewinnerinnen startete für die DDR zudem Romy Müller. Auch sie erreichte das Finale und wurde Fünfte. Bestehende Rekorde
Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte die sowjetische Olympiasiegerin Ljudmila Kondratjewa mit 11,06 s im Viertelfinale am 25. Juli (Rückenwind: 0,60 m/s) sowie im Finale am 26. Juli (Rückenwind: 0,99 m/s). Damit blieb sie fünf Hundertstelsekunden über dem Olympia- und achtzehn Hundertstelsekunden über dem Weltrekord. Durchführung des WettbewerbsDie Athletinnen traten am 25. Juli zu fünf Vorläufen an. Die jeweils vier Laufbesten – hellblau unterlegt – sowie die nachfolgend vier Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – kamen ins Viertelfinale am selben Tag. Dort qualifizierten sich die jeweils fünf Laufbesten – wiederum hellblau unterlegt – sowie die nachfolgend Zeitschnellste – hellgrün unterlegt – für das Halbfinale am 26. Juli. Aus den beiden Vorentscheidungen erreichten die jeweils vier Laufbesten – hellblau unterlegt – das Finale, das am selben Tag stattfand. Zeitplan25. Juli, 11:00 Uhr: Vorläufe Anmerkung: VorrundeDatum: 25. Juli 1980, ab 11:00 Uhr[3] Vorlauf 1Wind: +0,06 m/s Einen Tag nach ihrem Läuferkollegen Marc Larose folgte Bessey de Létourdie als erste Leichtathletin der Seychellen, die bei Olympischen Spielen an den Start ging.
Vorlauf 2Wind: +0,60 m/s
Vorlauf 3Wind: +1,92 m/s
Vorlauf 4Wind: +1,00 m/s
Vorlauf 5Wind: +0,18 m/s
ViertelfinaleDatum: 25. Juli 1980, ab 18:50 Uhr[3] Lauf 1Wind: +0,60 m/s
Lauf 2Wind: +0,96 m/s
Lauf 3Wind: +0,39 m/s
HalbfinaleDatum: 26. Juli 1980, ab 17:50 Uhr[3] Lauf 1Wind: +0,82 m/s
Lauf 2Wind: +0,45 m/s
FinaleDatum: 26. Juli 1980, 19:40 Uhr[3] Wind: +0,99 m/s
Wegen des Olympiaboykotts konnte die US-Athletin Evelyn Ashford, Führende der Weltjahresbestenliste, nicht teilnehmen. Als klare Favoritin galt daher die Weltrekordlerin Marlies Göhr aus der DDR. Weitere Medaillenkandidatinnen waren die Schwedin Linda Haglund, Vizeeuropameisterin von 1978, die EM-Sechste Ljudmila Kondratjewa, UdSSR, sowie Göhrs Teamkolleginnen Ingrid Auerswald und Romy Müller. Im Finale kam Göhr nicht gut aus ihrem Startblock. Am schnellsten startete Kondratjewa, die auch bei Streckenhälfte knapp vorne lag. Dahinter folgte Haglund, Dritte war Auerswald. Aber Göhr holte mit jedem Schritt auf und kurz vor dem Ziel sah es fast so aus, als ob sie Kondratjewa noch abfangen könnte. Doch Ljudmila Kondratjewa blieb mit einem Vorsprung von einer Hundertstelsekunde auch im Ziel hauchdünn vorne und wurde überraschend Olympiasiegerin vor Marlies Göhr. Auch hinter diesen beiden ging es sehr eng zu. Ingrid Auerswald gewann die Bronzemedaille mit zwei Hundertstelsekunden vor Linda Haglund und der zeitgleichen Romy Müller. Trotz guter Bedingungen wurde Annegret Richters olympischer Rekord von Montreal aus dem Jahr 1976 nicht ganz erreicht.[4] Ljudmila Kondratjewa war die erste sowjetische Olympiasiegerin über 100 Meter der Frauen.
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