Olympische Sommerspiele 1976/Leichtathletik – 200 m (Frauen)
![]() Das Olympiastadion in Montreal Der 200-Meter-Lauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal wurde am 26. und 28. Juli 1976 im Olympiastadion Montreal ausgetragen. 36 Athletinnen nahmen teil. Olympiasiegerin wurde Bärbel Eckert aus der DDR. Sie gewann vor Annegret Richter aus der Bundesrepublik Deutschland und Renate Stecher aus der DDR. Neben den beiden Medaillengewinnerinnen nahm auch Carla Bodendorf, frühere Carla Rietig, für die DDR teil. Sie konnte sich ebenfalls für das Finale qualifizieren und wurde Vierte. RekordeBestehende RekordeIn den Jahren damals gab es noch ein Nebeneinander zwischen handgestoppten und auf Zehntelsekunden gerundeten elektronisch genommenen Zeiten einerseits sowie rein elektronisch gestoppten auf Hundertstelsekunden gerundeten Zeiten andererseits. Die offiziellen Bestenlisten bestanden aus einer Mischung, in die beide Arten von Zeitmessung gemeinsam eingingen. Auch handgestoppte Zeiten waren damals noch Teil der offiziellen Besten- und Rekordlisten, was sich vor allem auf den kurzen Strecken auswirkte und zu voneinander abweichenden Rekorden führte. Da jedoch die handgestoppten Zeiten aufgrund der Reaktionsverzögerung der Zeitnehmer ca. ein bis zwei Zehntelsekunden besser waren als die elektronisch ermittelten Werte, gab es bald getrennte Auflistungen. Von 1977 an wurden auch offiziell nur noch die elektronischen Zeiten geführt. Die beiden folgenden Übersichten stellen beide oben beschriebenen Rekordzeiten in getrennten Tabellen dar.
Rekordegalisierungen / -verbesserungenBei Windstille egalisierte die Olympiasiegerin Bärbel Eckert aus der DDR im Finale am 28. Juli den bestehenden unabhängig von handgestoppter oder elektronisch genommener Zeitnahme auf Zehntelsekunden gerundeten olympischen Rekord von 22,4 s. Gleichzeitig verbesserte sie damit den per elektronisch genommener Zeitnahme auf Hundertstelsekunden gerundeten olympischen Rekord um drei Hundertstelsekunden auf 22,37 s. Durchführung des WettbewerbsDie Athletinnen traten am 26. Juli zu sechs Vorläufen an. Die jeweils fünf Laufbesten – hellblau unterlegt – und die nachfolgend zwei Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – kamen ins Viertelfinale am selben Tag. Hieraus erreichten die jeweils vier Laufbesten – wiederum hellblau unterlegt – das Halbfinale am 28. Juli. Aus den Vorentscheidungen qualifizierten sich die vier Laufbesten – hellblau unterlegt – für das Finale, das am selben Tag stattfand. Zeitplan26. Juli, 11:45 Uhr: Vorläufe Anmerkung: VorrundeDatum: 26. Juli 1976, ab 11:45 Uhr[3] Vorlauf 1Wind: ±0,00 m/s
Vorlauf 2Wind: ±0,00 m/s
Vorlauf 3Wind: ±0,00 m/s
Vorlauf 4Wind: ±0,00 m/s
Vorlauf 5Wind: ±0,00 m/s
Vorlauf 6Wind: ±0,00 m/s
ViertelfinaleDatum: 26. Juli 1976, ab 15:45 Uhr[3] Lauf 1Wind: +0,71 m/s
Lauf 2Wind: +1,43 m/s
Lauf 3Wind: ±0,00 m/s
Lauf 4Wind: +1,11 m/s
HalbfinaleDatum: 28. Juli 1976, ab 15:00 Uhr[3] Lauf 1Wind: ±0,00 m/s
Lauf 2Wind: ±0,00 m/s
Finale![]() Olympiasiegerin Bärbel Eckert, spätere Bärbel Wöckel Datum: 26. Juli 1976, 18:10 Uhr[3] Wind: ±0,00 m/s
Für das Finale hatten sich gleich fünf Deutsche qualifiziert, drei Sprinterinnen aus der DDR sowie zwei aus der Bundesrepublik Deutschland. Komplettiert wurde das Finalfeld mit jeweils einer Athletin aus Australien, Frankreich und der Sowjetunion. Nach der Disqualifikation der Australierin Raelene Boyle im Halbfinale wegen Fehlstarts galt die DDR-Sprinterin Renate Stecher als Favoritin. Aber vor allem nach ihrem Olympiasieg über 100 Meter zählte auch Annegret Richter zu den Gold-Kandidatinnen. Stark eingeschätzt wurden darüber hinaus Stechers Teamkameradinnen Bärbel Eckert und Carla Bodendorf, früher auch bekannt unter ihrem Namen Carla Rietig. Auf den ersten 100 Metern bahnte sich noch keine Entscheidung an. Vier Läuferinnen kamen nur durch minimale Abstände getrennt aus der Kurve. Richter und Eckert lagen hauchdünn vor Stecher und Helten. Auch auf der Zielgeraden blieb es zwischen Richter und Eckert eng. Bärbel Eckert setzte sich zum Schluss durch und gewann mit olympischem Rekord die Goldmedaille. Nur zwei Hundertstelsekunden hinter ihr kam Annegret Richter ins Ziel, die wiederum acht Hundertstelsekunden Vorsprung auf Renate Stecher hatte. Carla Bodendorf machte auf den letzten hundert Metern einigen Boden gut und wurde Vierte, Inge Helten erreichte Rang fünf.[4] Somit gingen erstmals in der olympischen Geschichte die ersten fünf Plätze einer Leichtathletikdisziplin ausschließlich an deutsche Teilnehmerinnen, die in der Zeit des geteilten Deutschlands hier allerdings als zwei unterschiedliche Nationen auftraten.
Videolinks
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
|
Portal di Ensiklopedia Dunia