Olympische Sommerspiele 1972/Leichtathletik – 800 m (Frauen)
Der 800-Meter-Lauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 1972 in München wurde am 31. August, 1. und 3. September 1972 im Olympiastadion München ausgetragen. 38 Athletinnen nahmen teil. Olympiasiegerin wurde Hildegard Falck aus der Bundesrepublik Deutschland. Sie gewann vor Nijolė Sabaitė aus der Sowjetunion und Gunhild Hoffmeister, DDR. Für die Bundesrepublik Deutschland – offiziell Deutschland – starteten neben der Siegerin Falck auch Sylvia Schenk und Gisela Ellenberger. Beide schieden im Halbfinale aus. RekordeBestehende Rekorde
RekordverbesserungenDer bestehende olympische Rekord wurde zweimal verbessert:
Durchführung des WettbewerbsDie Athletinnen traten am 31. August zu fünf Vorläufen an. Die jeweils drei Laufbesten – hellblau unterlegt – sowie die nachfolgend Zeitschnellste – hellgrün unterlegt – erreichten das Halbfinale am 1. September. Aus den Vorentscheidungen qualifizierten sich die jeweils vier Laufbesten – wiederum hellblau unterlegt – für das Finale am 3. September. Zeitplan31. August, 16:45 Uhr: Vorläufe VorrundeDatum: 31. August 1972, ab 16:45 Uhr[3] Vorlauf 1
Vorlauf 2
Vorlauf 3
Malak El-Nasser war die erste syrische Frau, die bei Olympischen Spielen startete. Zugleich war sie die erste Sportlerin aus Syrien, die an olympischen Leichtathletikwettbewerben teilnahm. Vorlauf 4
Vorlauf 5
Halbfinale
Datum: 1. September 1972, ab 17:40 Uhr[3] Lauf 1
Lauf 2
Finale
Datum: 3. September 1972, 18:00 Uhr[3]
Die bundesdeutsche Weltrekordlerin Hildegard Falck, die als erste Frau auf dieser Distanz im Vorjahr unter zwei Minuten geblieben war, hatte eine bislang wenig erfolgreich verlaufende Saison hinter sich. In Vergleichen mit internationalen Spitzenathletinnen war sie stets unterlegen und sogar bei den Deutschen Meisterschaften hatte sie sich mit Platz zwei zufriedengeben müssen. Bereits in den Vorläufen hier in München wurden reihenweise Topzeiten erzielt, sogar die 2-Minuten-Marke wurde von der Bulgarin Swetla Slatewa, die dabei einen neuen olympischen Rekord aufstellte, deutlich unterboten. Allerdings machte Falck in den Vor- und Zwischenläufen einen starken Eindruck, so besiegte sie im Halbfinale u. a. auch Slatewa. Hoch eingeschätzt wurden außerdem die amtierende Europameisterin Vera Nikolić aus Jugoslawien, Gunhild Hoffmeister aus der DDR, Vizeeuropameisterin über 1500 Meter, sowie die sowjetische Läuferin Nijolė Sabaitė. Im Finale übernahmen zunächst Nikolić, Slatewa und die Rumänin Ileana Silai, Olympiazweite von 1968, die Führungsarbeit, das Tempo war hoch, die 400-Meter-Zwischenzeit betrug 58,31 Sekunden. Im Windschatten der drei Führenden liefen Falck, Hoffmeister und Sabaitė. So blieb es mit knappen Abständen bis in die Zielkurve hinein. Etwa 130 Meter vor dem Ziel zog Falck das Tempo deutlich an und ging außen an ihren Konkurrentinnen vorbei, die nun auch noch Sabaitė und Hoffmeister passieren lassen mussten. Auf der Zielgeraden kam Sabaitė noch einmal stark auf, doch Hildegard Falck konnte den Olympiasieg knapp über die Ziellinie bringen und stellte mit 1:58,55 min einen neuen olympischen Rekord auf. Nijolė Sabaitė wurde mit einer Zehntelsekunde Rückstand Zweite. Gunhild Hoffmeister gewann eine weitere halbe Sekunde dahinter die Bronzemedaille vor Swetla Slatewa und Vera Nikolić. Diese fünf Läuferinnen unterboten die 2-Minuten-Marke.[4] Hildegard Falck wurde die erste bundesdeutsche Olympiasiegerin über 800 Meter. Videolinks
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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