Olympische Sommerspiele 1972/Leichtathletik – 4 × 400 m (Männer)
Die 4-mal-400-Meter-Staffel der Männer bei den Olympischen Spielen 1972 in München wurde am 9. und 10. September 1972 im Olympiastadion München ausgetragen. In 21 Staffeln nahmen 84 Athleten an dem Wettkampf teil. Den Olympiasieg erzielte die Staffel Kenias in der Besetzung Charles Asati, Munyoro Nyamau, Robert Ouko und Julius Sang. Die Staffel der Bundesrepublik Deutschland – offiziell Deutschland – konnte sich für das Finale qualifizieren und belegte dort Rang vier. Bestehende Rekorde
Der bestehende olympische Rekord, gleichzeitig Weltrekord, wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Im schnellsten Rennen, dem Finale, verfehlte das siegreiche Team aus Kenia den Rekord um 3,67 Sekunden. Durchführung des WettbewerbsDie Staffeln absolvierten am 9. September drei Vorläufe, in denen sich die jeweils zwei besten Teams – hellblau unterlegt – sowie die nachfolgend zwei zeitschnellsten Mannschaften – hellgrün unterlegt – für das Finale am 10. September qualifizierten. Zeitplan9. September, 15:45 Uhr: Vorläufe VorrundeDatum: 9. September 1972, ab 15:45 Uhr[3] Vorlauf 1
Die für diesen Lauf gemeldete Staffel der USA konnte mangels startberechtigter Athleten nicht teilnehmen. Vince Matthews und Wayne Collett, Gold- und Silbermedaillengewinner im 400-Meter-Einzelrennen, waren wegen ihres Verhaltens während der Siegerehrung vom IOC gesperrt worden. An ihrer Stelle wurden Maurice Peoples und Tommy Turner benannt, die neben John Smith und Lee Evans laufen sollten. Smith hatte sich jedoch während des Einzelwettkampfes eine Sehnenverletzung zugezogen und konnte nicht starten. So standen der USA nur noch drei Läufer für den Einsatz in der Staffel zur Verfügung. Nachmeldungen waren nach den Regularien nicht möglich mit der Folge, dass die Vereinigten Staaten hier nicht teilnehmen konnten. Vorlauf 2
Vorlauf 3
FinaleDatum: 10. September 1972, 16:10 Uhr[3]
Nachdem die US-Staffel an diesem Wettbewerb nicht teilnehmen konnte, gab es für das Finale keinen ausgemachten Favoriten. Nach den Eindrücken aus dem 400-Meter-Einzelrennen und den Staffelvorläufen bildeten v. a. Kenia, Großbritannien, Deutschland, Trinidad und Tobago sowie Polen den Kreis der Medaillenanwärter. Im gesamten Rennablauf ging es äußerst eng und spannend zu. Sechs Teams konnten sich vor dem letzten Wechsel nur durch knappe Abstände voneinander getrennt noch Medaillenhoffnungen machen. Hermann Köhler hatte die deutsche Staffel in Führung gebracht und wechselte als Erster auf Karl Honz. Dahinter übernahm Andrzej Badeński für Polen den Stab, Kenia und Großbritannien, jetzt mit Europameister David Jenkins, lagen fast gleichauf. Kenias Schlussläufer Julius Sang konnte schließlich mit einer mit 43,5 Sekunden gestoppten Runde den Olympiasieg für seine Staffel sichern. Die Briten gewannen die Silbermedaille. Lange hatte Honz die Spitzenposition gehalten, baute aber auf der Zielgeraden ab und musste auch noch Frankreichs Schlussläufer Jacques Carette passieren lassen. Frankreich hatte nur über die Zeit das Finale erreicht und gewann nun mit 21 Hundertstelsekunden hinter den Briten Bronze. Die bundesdeutsche Staffel kam weitere 23 Hundertstelsekunden dahinter auf Platz vier ins Ziel. Zwischen Platz eins und acht lagen nur 3,75 Sekunden.[4] Die kenianische Staffel errang den ersten Olympiasieg in dieser Disziplin für ihr Land. Videolinks
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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