Olympische Sommerspiele 1972/Leichtathletik – 100 m (Männer)
Der 100-Meter-Lauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1972 in München wurde am 31. August und 1. September 1972 im Münchner Olympiastadion ausgetragen. Es nahmen 85 Athleten am Wettbewerb teil. Olympiasieger wurde der für die Sowjetunion gestartete Walerij Borsow in 10,14 Sekunden, der vor dem US-Amerikaner Robert Taylor und dem Jamaikaner Lennox Miller gewann. Bestehende Rekorde
Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte der spätere sowjetische Olympiasieger Walerij Borsow mit 10,07 s bei Windstille im dritten Viertelfinale. Anmerkung zu den Rekorden: Der erste elektronisch geführte Weltrekord im 100-Meter-Lauf war die Zeit des US-Amerikaners Jim Hines von 9,95 s bei seinem Olympiasieg 1968.[1] Durchführung des WettbewerbsEs fanden insgesamt zwölf Vorläufe statt. Qualifiziert für die fünf Zwischenläufe waren daraus die ersten drei des jeweiligen Vorlaufs – hellblau unterlegt – und zusätzlich weitere vier Zeitschnellste – hellgrün unterlegt. Für die beiden Semifinalläufe qualifizierten sich die jeweils drei Besten – wiederum hellblau unterlegt – aus den fünf Zwischenläufen und zusätzlich ein Zeitschnellster – hellgrün unterlegt. Das Finale erreichten die jeweils vier Erstplatzierten – hellblau unterlegt – aus den beiden Vorentscheidungen. Zeitplan31. August, 11:00 Uhr: Vorläufe VorläufeDatum: 31. August 1972, ab 11:00 Uhr[3] Aus den insgesamt zwölf Vorläufen qualifizierten sich die ersten drei aus jedem Lauf – hellblau unterlegt – sowie die dahinter vier Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Viertelfinale. Aufgrund einer Fehlinformation des Trainers befanden sich die drei für die Zwischenrunde qualifizierten US-Amerikaner Rey Robinson, Eddie Hart sowie Robert Taylor zu Beginn des Wettbewerbes in ihrem Quartier des olympischen Dorfes und verfolgten die Wettkämpfe im Fernsehen. Lediglich Robert Taylor schaffte es noch rechtzeitig zu seinem Vorlauf. Lauf 1Wind: −0,7 m/s
Lauf 2Wind: −2,3 m/s
Lauf 3Wind: +0,5 m/s
Lauf 4Wind: +2,3 m/s
Lauf 5Wind: +0,8 m/s
Lauf 6Wind: +1,2 m/s Motsapi Moorosi nahm als erster Sportler Lesothos an Olympischen Spielen teil.
Lauf 7Wind: −1,9 m/s
Lauf 8Wind: +2,1 m/s
Lauf 9Wind: +6,9 m/s
Lauf 10Wind: −0,3 m/s
Lauf 11Wind: −2,2 m/s
Lauf 12Wind: −0,3m/s
ZwischenläufeDatum: 31. August 1972, ab 16:15 Uhr[3] Aus den insgesamt fünf Zwischenläufen qualifizierten sich die ersten drei aus jedem Lauf – hellblau unterlegt – sowie der Zeitschnellste – hellgrün unterlegt – für das Halbfinale. Lauf 1Wind: +1,8 m/s
Lauf 2Wind: −2,3 m/s
Lauf 3Wind: ±0,0 m/s
Lauf 4Wind: +3,4 m/s
Lauf 5Wind: +0,3 m/s
HalbfinaleDatum: 1. September 1972, ab 15:30 Uhr[3] Aus den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich die vier ersten Läufer – hellblau unterlegt – für das Finale. Lauf 1Wind: ±0,0 m/s
Lauf 2Wind: +0,2 m/s
FinaleDatum: 1. September 1972, 17:30 Uhr[3] Wind: −0,3 m/s
In diesem Rennen hatte man ein Duell der beiden US-Amerikaner Rey Robinson und Eddie Hart, die als Weltjahresbeste den Weltrekord eingestellt hatten, mit dem sowjetischen Sprinter Walerij Borsow erwartet. Borsow war zwei Jahre lang ungeschlagen, hatte in der letzten Saison überlegen den Europameistertitel gewonnen und wurde oft als 'Retortensprinter'[4] bezeichnet. Aber diese Auseinandersetzung fand nicht statt: das US-amerikanische Team hatte den Termin für die Zwischenläufe verschlafen. Als der Irrtum bemerkt wurde, war es schon zu spät. Nur der dritte US-Sprinter Robert Taylor kam gerade noch rechtzeitig ins Stadion und qualifizierte sich dann auch für den Endlauf.[5] Das Finale fand im schon etwas abgekühlten vorabendlichen München bei leichtem Gegenwind statt. Borsow war von Beginn an vorn, ließ sich diese Führung nicht nehmen und wurde klar überlegen in 10,14 s Olympiasieger. Eine Zehntelsekunde hinter ihm erlief sich der verbliebene US-Amerikaner Robert Taylor die Silbermedaille. Mit einer weiteren knappen Zehntelsekunde Rückstand kam der Jamaikaner Lennox Miller auf den Bronzeplatz. Er hatte 1968 Silber gewonnen.[6] Videolinks
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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