60,54 m – Qualifikation am 15. Oktober, erster Durchgang
61,00 m – Finale am 15. Oktober, fünfter Durchgang
Durchführung des Wettbewerbs
28 Athleten traten am 15. Oktober zu einer Qualifikationsrunde an, bei der jeder Werfer drei Versuche hatte. Zehn von ihnen – hellblau unterlegt – übertrafen die Qualifikationsweite von 55,00 Meter für die direkte Finalteilnahme am Nachmittag desselben Tages. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern noch nicht erreicht und das Starterfeld wurde mit den beiden nächstbesten Werfern – hellgrün unterlegt – bis auf zwölf aufgefüllt. Im Finale hatte jeder Teilnehmer zunächst drei Versuche. Den sechs besten Athleten standen anschließend drei weitere Würfe zu.
Zu den Favoriten gehörten neben dem Olympiasieger von 1956 und 1960 Al Oerter aus den USA und dessen Landsmann Jay Silvester vor allem auch der tschechoslowakische Weltrekordinhaber Ludvík Daněk. Oerter hatte im Jahr 1964 eine Bandscheibenverletzung erlitten, zudem hatte er sich beim Training in Tokio im regennassen Wurfring einen Schaden am Rippenknorpel zugezogen. Dadurch konnte er nur eingeschränkt unter Schmerzen und mit schmerzstillenden Mitteln werfen.
In der Qualifikation hatte Oerter einen neuen Olympiarekord aufgestellt, doch im Finale übernahm zunächst Daněk die Führung. Oerter lag auf Rang zwei vor dem Polen Zenon Begier. Im zweiten Versuch trat Oerters Landsmann Dave Weill ins Rampenlicht, der Daněks Führungsweite verbesserte. Er lag nun vor dem Tschechoslowaken, Oerter und Begier. In Durchgang drei schob sich Silvester vor Begier und dem Ungarn József Szécsényi an die vierte Position.
In Runde vier ging Daněk wieder in Front. Weill war Zweiter vor Oerter und Silvester. Begier hatte Platz fünf an Szécsényi verloren. Im fünften Versuch gab es den insgesamt zweiten olympischen Rekord im Diskuswurf bei diesen Spielen. Oerter warf den Diskus auf genau 61 Meter und löste damit Daněk an der Spitze ab. Weill rutschte auf Platz drei. Im letzten Durchgang gab es keine Änderung im Klassement. Somit feierte Al Oerter seinen dritten Olympiasieg in Folge.[5]
Ludvík Daněk gewann die erste tschechoslowakische Medaille im Diskuswurf.
Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 282 bis 284