Das Kugelstoßen der Männer bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom wurde am 31. August 1960 im Stadio Olimpico ausgetragen. 24 Athleten nahmen an der ersten Leichtathletikentscheidung der Männer bei diesen Spielen teil.
18,77 m – Parry O’Brien (USA), Finale am 31. August. erster Durchgang
19,11 m – Parry O’Brien (USA), Finale am 31. August. zweiter Durchgang
19,68 m – Bill Nieder (USA), Finale am 31. August. fünfter Durchgang
Durchführung des Wettbewerbs
24 Athleten traten am 31. August zu einer Qualifikationsrunde an. Die von fünfzehn Wettbewerbern – hellblau unterlegt – übertroffene Qualifikationsweite betrug 16,75 Meter. Damit war die für das Finalfeld vorgesehene Mindestzahl von zwölf Sportlern erreicht. Für alle qualifizierten Teilnehmer fand am Nachmittag desselben Tages das Finale statt. Dort standen jedem Kugelstoßer zunächst drei Versuche zu. Die besten sechs Athleten konnten dann drei weitere Stöße absolvieren.
Die Bestweiten sind fett gedruckt. Bei gleicher Weite entschied das zweitbeste Resultat über die Platzierung.
Für diese Weite gibt es zwei unterschiedliche Versionen: (1) 12,65 m (bei sports-reference[4]) / (2) 13,65 m (im Official Report[3], bei Ekkehard zur Megede[5] sowie bei Olympedia[6]). Da drei Quellen übereinstimmend einen Wert von 13,65 m angeben, wird hier davon ausgegangen, dass diese Angabe korrekt ist. Das korrespondiert auch mit der Platzierung, die ansonsten um einen Rang schlechter wäre.
Finale
Jiří Skobla, 1956 Bronzemedaillengewinner, erreichte im Finale Platz neun
Fünfzehn Teilnehmer hatten es über die Qualifikationsweite ins Finale geschafft. Als Favorit galt der US-Athlet Bill Nieder, der im August als erster Mann die 20-Meter-Marke übertroffen hatte.
Im Finale waren es ausschließlich die drei US-Amerikaner Nieder, Parry O’Brien und Dallas Long, die weiter als neunzehn Meter stießen. Allerdings musste der Weltrekordler Nieder sein operiertes verletztes Knie mit einer Bandage stützen und konnte nur unter Schmerzen den Wettkampf bestreiten. O’Brien, der Olympiasieger von 1952 und 1956, versuchte, seine Konkurrenten mit Psycho-Spielchen zu beeindrucken, was ihm anfangs auch gelang. In den ersten beiden Durchgängen verbesserte er jeweils seinen eigenen Olympiarekord. Im vorletzten Durchgang fing Nieder seinen Landsmann O’Brien noch ab und der Olympiasieger vergangener Tage musste sich mit der Silbermedaille zufriedengeben. Bronze ging an Long.[4]
Im vierzehnten olympischen Finale gelang William Nieder der zwölfte US-Sieg. Es war der vierte US-Erfolg in Folge. Gleichzeitig war es der siebte US-Dreifacherfolg.
Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 209 bis 211