Es gingen drei Deutsche und der SchweizerBruno Galliker an den Start. Wolfgang Fischer scheiterte schon in seinem Vorlauf, Willi Matthias erreichte das Halbfinale, Helmut Janz konnte ebenso Galliker bis ins Finale vorstoßen. Hier wurde Janz mit fünfzehn Hundertstelsekunden Rückstand auf den Bronzerang Vierter. Galliker beendete das Finale als Sechster. Athleten aus Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.
Der US-amerikanische Olympiasieger Glenn Davis verbesserte den bestehenden von ihm selber mitgehaltenen olympischen Rekord im Finale am 2. September um acht Zehntelsekunden auf 49,3 s. Seinen eigenen Weltrekord verfehlte er um eine Zehntelsekunde.
Durchführung des Wettbewerbs
34 Athleten traten am 31. August zu sechs Vorläufen an. Pro Vorlauf qualifizierten sich die jeweils zwei Laufbesten – hellblau unterlegt – für das Halbfinale am 1. September en. Zusätzlich kamen noch die folgenden zwei Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – eine Runde weiter. Aus dem Halbfinale erreichten dann die jeweils schnellsten drei Läufer – wiederum hellblau unterlegt – das Finale am 2. September.
Glenn Davis, Olympiasieger von 1956, Weltrekordhalter und US-Meister, war der Topfavorit. Sein damals größter Widersacher, der Südafrikaner Gert Potgieter, konnte verletzungsbedingt in Rom nicht antreten.
Im Finale legten der US-Amerikaner Richard Howard und der Deutsche Helmut Janz vom Start weg ein hohes Tempo vor und lagen bis zur Hälfte des Rennens vorn. Davis war allerdings nur knapp zurück. Im Gegensatz dazu lief der dritte US-Amerikaner Clifton Cushman schon fast aussichtslos hinterher. Noch zu Beginn der Zielgeraden führte Howard vor Janz. Doch nun zog Davis mühelos an den beiden vorbei und war nicht mehr aufzuhalten. Von hinten stürmte jetzt Cushman abgesehen von Davis am gesamten Feld vorbei und gewann noch die Silbermedaille vor Howard.
Die erzielten Zeiten waren ausgezeichnet. Glenn Davis stellte mit 49,3 Sekunden einen neuen olympischen Rekord auf und verfehlte seinen eigenen Weltrekord nur um eine Zehntelsekunde. Auch Helmut Janz unterbot mit 49,9 Sekunden noch die 50-Sekunden-Marke und stellte damit einen neuen Europarekord auf. Die vier Erstplatzierten waren schneller als der bis dahin bestehende Olympiarekord.[5]
Glenn Davis gewann im zwölften olympischen Finale die zehnte US-Goldmedaille, die fünfte in Folge.
Es war der vierte Dreifacherfolg von US-Läufern über 400 Meter Hürden, davon der zweite in Folge.
Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969. S. 197 bis 199