Der US-amerikanische Olympiasieger Bob Richards verbesserte im Finale am 26. November seinen eigenen olympischen Rekord um einen Zentimeter auf 4,56 m. Zum Weltrekord fehlten ihm allerdings 21 Zentimeter.
Fiberglasstab
Bei diesen Olympischen Spielen kam von den meisten völlig unbemerkt zum ersten Mal bei einem Großereignis ein Fiberglasstab zum Einsatz. Der griechische Bronzemedaillengewinner Georgios Roumbanis experimentierte mit dieser neuen Art von Stäben und es ist nicht ganz nachvollziehbar, wieso dieses neue Material zunächst wieder in der Versenkung verschwand. Erst nach den Olympischen Spielen 1960 setzten sich Fiberglasstäbe dann unaufhaltsam weltweit durch und erst durch ihren Einsatz fiel Cornelius Warmerdams Uralt-Weltrekord.[2]
Durchführung des Wettbewerbs
Neunzehn Athleten traten am 24. November zu einer Qualifikationsrunde an. Die geforderte Qualifikationshöhe betrug 4,15 m und wurde von vierzehn Wettbewerbern – hellblau unterlegt – gemeistert. Für alle qualifizierten Springer fand das Finale am 26. November statt.
Favorit war der Sieger der letzten Spiele Bob Richards, der in der Qualifikation allerdings leichte Probleme hatte. Hoch eingeschätzt wurden auch der Schwede Ragnar Lundberg und der Finne Eeles Landström.
Die beiden Skandinavier schieden schon früh mit übersprungenen 4,25 m aus. Nur Richards, seine Landsleute Bob Gutowski und George Mattos sowie der Grieche Georgios Roumbanis waren da noch im Rennen. Mattos scheiterte an 4,40 m, die seine Kontrahenten überqueren konnten. Auch bei 4,45 m und 4,50 m blieben Richards, Gutowski und Roumbanis dabei. Erst bei 4,53 m musste Roumbanis, der überraschend so weit gekommen war, den Wettkampf beenden. Gutowski scheiterte dann an 4,56 m, die Richards im zweiten Versuch übersprang. An 4,59 m scheiterte er jedoch dann auch. Seinen eigenen olympischen Rekord verbesserte Richards um einen Zentimeter, Cornelius WarmerdamsWeltrekord aus dem Jahr 1942 lag allerdings weitere 21 Zentimeter höher.[5]
Im dreizehnten olympischen Finale sprang Richards zur vierzehnten Goldmedaille für die USA – 1908 hatte es zwei Sieger, beide aus den USA, gegeben.
Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1 Bereich 1:36 min – 5:39 min Auflage 1969, S Bereich 1:36 min – 5:39 min 140f