Die Athletinnen traten am 23. November zu einer Qualifikationsrunde an. Die geforderte Qualifikationsweite von 42,00 Metern wurde von dreizehn Wettbewerberinnen – hellblau unterlegt – übertroffen. Damit war die für das Finalfeld vorgesehene Mindestzahl von zwölf Teilnehmerinnen erreicht und es musste nicht weiter aufgefüllt werden. Alle qualifizierten Werferinnen bestritten das am selben Tag stattfindende Finale. Die in der Qualifikationsrunde erzielten Resultate wurden für den weiteren Wettkampfverlauf nicht mitgewertet. Im Finale standen jeder Athletin zunächst drei Versuche zu. Die besten sechs Finalistinnen konnten dann weitere drei Versuche machen.
Zeitplan
23. November, 10:00 Uhr: Qualifikation
23. November, 16:10 Uhr: Finale[2]
Anmerkung: Alle Zeiten sind als Ortszeit von Melbourne angegeben. (UTC + 10)
Legende
Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:
Favoritin war die Olympiasiegerin von 1952 und Europameisterin von 1954, Nina Ponomarjowa. 1952 in Helsinki war sie noch unverheiratet unter ihrem Namen Nina Romaschkowa gestartet. Ihrer Landsfrau Irina Begljakowa, Vizeeuropameisterin von 1954, wurden gute Medaillenchancen eingeräumt.
Begljakowa ging dann auch mit einem neuen Olympiarekord im ersten Versuch in Führung, den sie mit ihrem dritten Wurf gleich noch einmal verbesserte. Die Tschechoslowakin Olga Fikotová, Qualifikationsbeste, kam nun bis auf einen halben Meter heran. Hinter ihr, wiederum knapp einen halben Meter zurück, lag Ponomarjowa auf Rang drei. Im fünften Durchgang gab es dann einen Führungswechsel. Fikotová verbesserte Begljakowas Olympiarekord um über einen Meter und sicherte sich so den Sieg. Die beiden sowjetischen Werferinnen erhielten die Silber- und Bronzemedaille.[4]
Olga Fikotová war die erste tschechoslowakische Olympiasiegerin im Diskuswurf der Frauen.
Erst im Juni 1955 hatte sie damit begonnen, den Diskuswurf als Wettkampfsport zu betreiben. Sie war zuvor Mitglied der tschechoslowakischen Basketballnationalmannschaft, wechselte jedoch ganz zur Leichtathletik. Später heiratete sie den US-amerikanischen HammerwerferHal Connolly, der in Melbourne ebenfalls Olympiasieger wurde.[4]
Olympiasiegerin Olga Fikotová (Foto aus dem Jahr 1960)
Die Kugelstoß-Dritte Marianne Werner (hier rechts bei der Siegerehrung im Kugelstoßen 1952, als sie Olympiasilber gewonnen hatte) kam auf den elften Platz
↑ abEkkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 160
Diskuswurf der Frauen bei den Olympischen Sommerspielen