Neben Christa Stubnick gingen auch Gisela Birkemeyer, frühere Gisela Köhler, und Inge Fuhrmann für Deutschland an den Start. Während Fuhrmann in ihrem Vorlauf ausschied, konnte Birkemeyer ins Halbfinale laufen, schied aber dort als Vierte aus. Schweizer und österreichische Athletinnen nahmen nicht teil.
Ungünstige Bedingungen mit erheblichem Gegenwind sorgten in den Halbfinals und dem Finale dafür, dass es kaum möglich war, schnelle Zeiten zu erzielen. Zuvor wurde der bestehende olympische Rekord einmal egalisiert und einmal verbessert:
11,5 s (egalisiert) – Marlene Mathews (Australien), zweiter Vorlauf am 24. November bei einem Rückenwind von 0,6 m/s
11,4 s – Betty Cuthbert (Australien), dritter Vorlauf am 24. November bei einem Gegenwind von 1,2 m/s
Durchführung des Wettbewerbs
37 Athletinnen traten am 24. November zu sechs Vorläufen an. Die jeweils zwei besten Läuferinnen – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale am selben Tag. Aus den Halbfinals erreichten die jeweils drei Erstplatzierten – wiederum hellblau unterlegt – das Finale am 26. November.
Maria Kusion-Bibro – ausgeschieden als Vierte des zweiten Vorlaufs
Franca Peggion (Zweite von links) – ausgeschieden als Sechste des zweiten Vorlaufs und Maria Musso (Zweite von rechts) – ausgeschieden als Fünfte des dritten Vorlaufs
Shirley de la Hunty, frühere Shirley Strickland – erfolgreich v. a. im Hürdensprint mit Olympiagold 1952 und hier in Melbourne, auch Weltrekordinhaberin über 100 m – ausgeschieden als Dritte des vierten Vorlaufs
Halina Herrmann (Dritte von rechts) – ausgeschieden als Fünfte des vierten Vorlaufs
Die erst 18-jährige Betty Cuthbert aus Australien galt vor heimischem Publikum als Favoritin. Aber im Halbfinale war die Deutsche Christa Stubnick nach einem ganz schwachen Start noch vor Cuthbert im Ziel, sodass auch ihr Chancen auf olympisches Gold eingeräumt wurden. Aber die Australierin hatte hier wohl noch nicht ihr ganzes Können aufgeboten.
Im Finale war der Gegenwind zwar nicht ganz so stark wie im Rennen der Männer zwei Tage zuvor, hatte jedoch mit 2,3 m/s einen hohen Wert, der Klassezeiten verhinderte.
Betty Cuthbert lag nach einem wiederum schlechten Start Stubnicks von Anfang an deutlich vorn. Die Australierin zog nun durch und gewann fast mühelos ihre erste Goldmedaille von dreien bei diesen Olympischen Spielen. Christa Stubnick wurde Zweite hauchdünn vor der zeitgleichen Australierin Marlene Mathews. Wiederum nur knapp dahinter belegte Isabelle Daniels als beste US-Amerikanerin Rang vier.[4]
Silbermedaillengewinnerin Christa Stubnick
Marlene Matthews (links, im Jahr 1960 zusammen mit Betty Cuthbert) gewann die Bronzemedaille