Im Finale am 22. Juli egalisierte der US-amerikanische Olympiasieger Mal Whitfield mit 1:49,2 min seinen eigenen olympischen Rekord.
Durchführung des Wettbewerbs
Die Athleten traten am 20. Juli zu acht Vorläufen an. Die jeweils drei Erstplatzierten – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale am 21. Juli. Aus diesen drei Läufen erreichten wiederum die jeweils besten drei Läufer – ebenfalls hellblau unterlegt – das Finale am 22. Juli.
Das Finale nahm einen äußerst spannenden Verlauf, vor allem im Hinblick auf den Kampf um die Bronzemedaille. Der US-Amerikaner Malvin Whitfield und Arthur Wint aus Jamaika, in dieser Reihenfolge bereits 1948 in London Gold- und Silbermedaillengewinner, waren die Favoriten auf den Sieg.
Anfangs machte Wint mit langen Schritten das Tempo, der Deutsche Vizemeister Heinz Ulzheimer orientierte sich dahinter. Die 400-Meter-Marke wurde in 54,0 Sekunden durchlaufen. Auf der Gegengeraden beschleunigte Whitfield und ging nach vorn. Doch es blieb eng. In der Zielkurve lautete die Reihenfolge Whitfield, Wint, Ulzheimer, dahinter Günther Steines, der Deutsche Meister, der nun etwas verkrampfte und zurückfiel.
Auf der Zielgeraden spurteten Whitfield und Wint um die Goldmedaille, wobei Whitfield die Oberhand behielt. Dahinter gab es ein Duell um Bronze zwischen Ulzheimer und dem Dänen Gunnar Nielsen. Handgestoppt kamen beide zeitgleich vier Zehntelsekunden hinter dem Olympiasieger ins Ziel. Ulzheimer hatte sich über die Ziellinie geworfen und am Schluss reichte es für ihn zu Bronze.[3]
Malvin Whitfield stellte mit 1:49,2 Minuten seinen eigenen olympischen Rekord ein.
Arthur Wint (auf dem Foto bei seinem Olympiasieg 1948 über 400 Meter mit der Nr. 122) errang wie vier Jahre zuvor in London Silber
Rang vier für Gunnar Nielsen (hier an zweiter Stelle während eines Rennens in Oslo)
Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 71 bis 73