Der Marathonlauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1948 in London wurde am 7. August 1948 ausgetragen. Start und Ziel war das Wembley-Stadion. 41 Athleten nahmen teil, von denen dreißig ins Ziel kamen.
Offizielle Rekorde wurden damals in dieser Disziplin außer bei Meisterschaften und Olympischen Spielen aufgrund der unterschiedlichen Streckenbeschaffenheiten nicht geführt.
Anmerkung zum olympischen Rekord: Bei den oben genannten Namen handelt es sich um eine Person. Der Sportler kam aus dem zur Zeit der Olympischen Spiele 1936, bei denen er seinen Rekord aufstellte, von Japan annektierten Korea. Er startete gezwungenermaßen unter dem Namen Son Kitei, obwohl er eigentlich Sohn Kee-chung hieß.
Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Olympiasieger Delfo Cabrera verfehlte den Rekord um 5:32,4 min.
Streckenführung
Der Marathonkurs startete im Wembley-Stadion. Nach dem Verlassen des Stadions ging nach Nordwesten. An der A 4088 bog die Strecke nach rechts ab, der Straße folgend bis zur Salmon Street, die nach Nordwesten führte. Die Salmon Street, die im weiteren Verlauf zum Fryant Way wird, durchquert den Fryant Country Park. Weiter Richtung Nordwesten verlief die Route entlang der Honeypot Lane und der Marsh Lane. In Stanmore führte der Weg nach rechts in die London Lane. Über die Spur Road ging es dann auf den Edgware Way nach Edgware. Nach Überquerung der Eisenbahnlinie führte die Strecke anschließend über den Barnet By-Pass nach Norden. Vorbei am Stirling Corner ging es nun links in den Elstree Way. Kurz vor der Eisenbahnlinie führte die Route nach rechts in die Theobald Street Richtung Nordwesten parallel zur Bahnstrecke, die am Tennisclub von Radlett überquert wurde. Danach ging es links in die Watling Street in Richtung Südosten wieder parallel zur Bahnlinie. In Elstree bog die Strecke auf den Edgware Way ein, bis es schließlich nach rechts wieder in die Spur Road und zum Stadion zurück ging.[3]
Nach dem Zweiten Weltkrieg war es schwer, für den Marathonlauf einen Favoriten auszumachen. Die besten Chancen wurden dem Finnen Viljo Heino eingeräumt, der über 10.000 Meter den Weltrekord hielt.
Das Rennen wurde bei trockenen aber bewölkten Witterungsverhältnissen gestartet. Der Belgier Étienne Gailly, der seinen ersten Marathon absolvierte, ging sofort an die Spitze. Bis Kilometer 35 konnte er die Führung behaupten, als er vom Koreaner Choi Yun-chil eingeholt wurde. Gailly konterte den Angriff des Koreaners und lief als Erster ins Stadion. Ältere Zuschauer fühlten sich bei den kommenden Szenen an das Marathondrama von 1908 um den Italiener Dorando Pietri erinnert, welches ebenfalls in London stattgefunden hatte. Der völlig entkräftete Gailly torkelte mehr die Bahn entlang, als dass er lief. Der Argentinier Delfo Cabrera überholte den Belgier und errang die Goldmedaille. Auch der Brite Tom Richards zog am stolpernden Gailly vorbei zur Silbermedaille. Gailly schaffte es gerade noch so über die Ziellinie und brach zusammen. Er hatte die Bronzemedaille gerettet.[5]
Étienne Gailly errang die erste belgische Medaille im Marathonlauf.
Jussi Kurikkala (hier als Skilangläufer) kam auf den dreizehnten Platz