Olympische Sommerspiele 1936/Leichtathletik – 4 × 100 m (Männer)
Die 4-mal-100-Meter-Staffel der Männer bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin wurde am 8. und 9. August 1936 im Olympiastadion Berlin ausgetragen. In fünfzehn Staffeln nahmen sechzig Athleten teil. Die US-amerikanische Staffel (Jesse Owens, Ralph Metcalfe, Foy Draper, Frank Wykoff) gewann in neuer Weltrekordzeit die Goldmedaille. RekordeBestehende Rekorde
Rekordegalisierung / -verbesserungenDer bestehende Olympiarekord – gleichzeitig Weltrekord – wurde zunächst egalisiert und anschließend verbessert.
Damit unterbot erstmals in der Geschichte der Leichtathletik eine Sprintstaffel die Marke von vierzig Sekunden. Durchführung des WettbewerbsAm 8. August wurden drei Vorläufe absolviert. Die jeweils besten zwei Mannschaften – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Finale am 9. August. Vorläufe8. August 1936, 15:00 Uhr Vorlauf 1
Vorlauf 2
Vorlauf 3
Finale9. August 1936, 15:15 Uhr
Gegen die Überlegenheit der US-Staffel, die entgegen früherer schon einmal angewandter Praxis hier in Bestbesetzung antrat – siehe nächstes Kapitel –, konnte keine andere Staffel etwas ausrichten. Bereits im Vorlauf stellte die USA den bestehenden Weltrekord ein. Im Finale lief das Team dann noch einmal schneller und blieb als erste Staffel überhaupt mit 39,8 s unter der 40-Sekunden-Marke. Italien wurde deutlich abgeschlagen Zweiter. Auf dem dritten Platz lagen die Niederländer, aber Schlussläufer Martinus Osendarp verlor den Stab, sodass die deutsche Staffel noch zu einer Bronzemedaille kam. Der Weltrekord der Goldstaffel wurde erst zwanzig Jahre später bei den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne unterboten.[3] Mit 39,8 Sekunden blieb erstmals eine Staffel unter der 40-Sekunden-Grenze. Spekulationen über den BesetzungswechselUrsprünglich war erwartet worden, dass der Trainer der US-Mannschaft, Lawson Robertson, die US-Staffel in der eigentlich nicht stärksten Besetzung Frank Wykoff, Foy Draper, Marty Glickman und Sam Stoller aufbieten würde. In der Vergangenheit war es bei US-Staffeln immer wieder üblich, dass die Ersatzläufer in der Staffel ihre Einsatzmöglichkeiten bekamen, was aufgrund der Überlegenheit der US-Sprinter in der Regel problemlos möglich war, ohne die Chancen auf den Staffelolympiasieg zu gefährden. Glickman und Stoller, beide Juden, wurden jedoch durch Jesse Owens und Ralph Metcalfe ersetzt. Es wurde spekuliert, dass die beiden jüdischen Sprinter ausgetauscht wurden, um bei den Deutschen unter dem Nazi-Regime nicht anzuecken. In anderen Darstellungen war zu hören, die Deutschen hätten ihre besten Läufer in den Individualrennen für diese Staffel geschont, sodass die US-Mannschaft auf den Staffeleinsatz von Owens und Metcalfe im Hinblick auf die Siegaussichten nicht würde verzichten können. Darüber hinaus wurde kolportiert, dass Owens versucht habe, Robertson den Tausch der ursprünglich für den Einsatz geplanten Läufer auszureden und Glickman sowie Stoller aufzustellen.[4] Video
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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