Der Weltrekord über 200 Meter wurde noch bis 1951 nur inoffiziell geführt.[1] Die IAAF machte damals bei der Anerkennung von Weltrekorden noch keinen Unterschied zwischen geraden Bahnen und solchen mit voller Kurve wie auf einer 400-Meter-Bahn.[2]
Weltrekord(inoffiziell)
20,3 s(Bahn mit gerader Strecke, 220 Yards = 201,168 m)
Der bestehende olympische Rekord wurde viermal egalisiert oder verbessert:
21,1 s – Jesse Owens (USA), dritter Vorlauf am 4. August
21,1 s (egalisiert) – Jesse Owens (USA), drittes Viertelfinale am 4. August
21,1 s (egalisiert) – Mack Robinson (USA), erstes Halbfinale am 5. August
20,7 s – Jesse Owens (USA), Finale am 5. August
Durchführung des Wettbewerbs
Die Läufer traten am 4. August zu acht Vorläufen an. Die jeweils drei besten Läufer – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Viertelfinale am selben Tag, aus dem ebenfalls die jeweils drei besten Läufer – wiederum hellblau unterlegt – in die nächste Runde, das Halbfinale, kamen. Die beiden Vorentscheidungen und das Finale wurden am 5. August durchgeführt. In den Halbfinals qualifizierten sich die ersten drei Starter – hellblau unterlegt – für das Finale.
Soweit bekannt sind die inoffiziellen elektronisch gestoppten Zeiten mit aufgelistet.
Vorläufe
4. August 1936, 10.30 Uhr
Wetterbedingungen: sonnig, 18,5 °C, Windgeschwindigkeiten von ca. 3,3 m/s Gegenwind in der Kurve, Seitenwind auf der Geraden[4]
5. August 1936, 18.00 Uhr
Wetterbedingungen: wolkig, 13,3 °C, nachlassender Wind[5]
Schon im Vor- und Zwischenlauf lief Jesse Owens mit 21,1 s olympischen Rekord, den Mack Robinson in seinem Halbfinale ebenfalls erreichte. Obwohl Mack im Finale genauso schnell war, wurde er wie alle anderen Läufer im Finale von Owens zum Statisten degradiert. Mit deutlichem Vorsprung kam der Star dieser Spiele, der bereits Gold über 100 Meter und im Weitsprung gewonnen hatte, aus der Kurve und holte sich seine dritte Goldmedaille. Dabei verbesserte er den olympischen Rekord auf 20,7 s. Dahinter erreichte Mack Platz zwei und der Niederländer Martinus Osendarp gewann wie schon über 100 Meter die Bronzemedaille.[6]
Für Jesse Owens war es die dritte von vier Goldmedaillen, die er in Berlin gewinnen konnte.
Owens gewann im neunten olympischen Finale dieser Disziplin die siebte Goldmedaille für die USA. Gleichzeitig war es der sechste US-Doppelerfolg.
Martinus Osendarp gewann die erste niederländische Medaille über die 200 Meter.
Über 200 Meter errang Jesse Owens (hier abgebildet auf einer Briefmarke) überlegen seine dritte Goldmedaille
Wie auch über 100 Meter gewann Martinus Osendarp Bronze.