Der spĂ€tere US-amerikanische Olympiasieger Jesse Owens egalisierte den bestehenden olympischen Rekord im zwölften Vorlauf. Auch im Finale erzielte Owens diese Zeit, im zweiten Viertelfinale war er mit 10,2 s sogar noch um eine Zehntelsekunde schneller. Doch diese Leistungen konnten wegen zu starken RĂŒckenwinds nicht anerkannt werden.
DurchfĂŒhrung des Wettbewerbs
Die LĂ€ufer traten am 2. August zu zwölf VorlĂ€ufen an. Die jeweils zwei besten LĂ€ufer â hellblau unterlegt â qualifizierten sich fĂŒr das Viertelfinale am selben Tag, aus dem die jeweils drei besten LĂ€ufer â wiederum hellblau unterlegt â ins Halbfinale kamen. Die beiden Vorentscheidungen und das Finale wurden am 3. August durchgefĂŒhrt. In den Halbfinals qualifizieren sich die ersten drei Starter â hellblau unterlegt â fĂŒr das Finale.
Soweit bekannt sind die inoffiziellen elektronisch gestoppten Zeiten mit aufgelistet.
VorlÀufe
2. August 1936, 10.30 Uhr
Wetterbedingungen: sonnig, 18 bis 19 °C, RĂŒckenwind bei 1,6 bis 1,7 m/s[2]
Es sind nicht alle Zeiten ĂŒberliefert.
Mit Mohammad Khan nahm im dritten Vorlauf erstmals ein Sportler aus Afghanistan an den olympischen Leichtathletik-Wettbewerben teil. Zusammen mit seinem Mannschaftskameraden Abdul Rahim im KugelstoĂen und der Hockey-Nationalmannschaft war er der erste Teilnehmer aus Afghanistan bei Olympischen Spielen ĂŒberhaupt.
Mit Oskar Ospelt (Lauf sechs) und Xaver Frick (Lauf neun) nahmen erstmals Sportler aus Liechtenstein an den olympischen Leichtathletikwettbewerben teil.
Mit Alfred Bencini (Lauf acht) und Austin Cassar-Torreggiani (Lauf zwölf) nahmen erstmals Sportler aus Malta an den olympischen Leichtathletikwettbewerben teil.
Jesse Owens lief im Vorlauf mit 10,3 s einen olympischen Rekord. Im Zwischenlauf war er schon nach 10,2 s im Ziel, diese Zeit wurde jedoch wegen zu starken RĂŒckenwinds nicht als Rekord anerkannt. Auch im Finale war der RĂŒckenwind zu stark fĂŒr eine Anerkennung der Siegerzeit als olympischen Rekord.
Im Finale traten drei US-Amerikaner â Ralph Metcalfe, Jesse Owens und Frank Wykoff â gegen drei EuropĂ€er â Erich Borchmeyer, Martinus Osendarp und Lennart Strandberg â an. Der Ausnahmesportler Owens lag nach fĂŒnfzig Metern deutlich vor seinem Hauptkonkurrenten Ralph Metcalfe, der 1932 bereits Silber gewonnen hatte. Metcalfe kam noch gefĂ€hrlich nahe auf, aber Owens wurde Olympiasieger. Auf Platz drei brach der NiederlĂ€nder Martinus Osendarp als einziger in die Phalanx der US-LĂ€ufer ein. Der Schwede Strandberg musste wegen einer BĂ€nderverletzung den fĂŒnften Platz dem Deutschen Borchmeyer ĂŒberlassen.[5]
FĂŒr Jesse Owens war es die erste von vier Goldmedaillen, die er in Berlin gewinnen konnte.
Owens gewann im zehnten olympischen Finale die siebte Goldmedaille fĂŒr die USA.
Martinus Osendarp gewann die erste niederlĂ€ndische Medaille ĂŒber die 100 Meter.
Die drei US-Finalisten (v. l. n. r.): Jesse Owens, Ralph Metcalfe und Frank Wykoff
Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896â1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 267â269