Olympische Sommerspiele 1932/Leichtathletik – 100 m (Frauen)
Der 100-Meter-Lauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 1932 in Los Angeles wurde am 1. und 2. August 1932 im Los Angeles Memorial Coliseum ausgetragen. Zwanzig Athletinnen nahmen teil. Erstmals kamen bei Olympischen Spielen Startpistolen, elektronische Zeitnahme und Zielfotos zum Einsatz, die elektronische Zeitnahme allerdings nur inoffiziell. Olympiasiegerin wurde die Polin Stanisława Walasiewicz vor der Kanadierin Hilda Strike. Die US-Läuferin Wilhelmina von Bremen gewann die Bronzemedaille. RekordeBestehende Rekorde
Rekordegaliserungen / -verbesserungenDer bestehende olympische Rekord wurde einmal egalisiert, dann einmal verbessert und noch dreimal egalisiert. Der bestehende Weltrekord wurde viermal egalisiert.
Intersexualität bei FrauenwettbewerbenAuch 1932 war die Problematik der Intersexualität bei Frauenwettbewerben bereits durchaus aktuell. Im Rennen über 100 Meter stellte sich die Frage nach der Geschlechterrolle. Betroffen war die Olympiasiegerin Stanisława Walasiewicz, vier Jahre später in Berlin Silbermedaillengewinnerin. Sie wurde 1980 in Cleveland bei einem Raubüberfall, in den sie zufällig hineingeraten war, erschossen. Die nachfolgende Obduktion ergab, dass sie männliche Geschlechtsorgane hatte und sie intersexuell war. Dies hatte jedoch keine offiziellen Auswirkungen auf ihre sportlichen Resultate.[2] Durchführung des WettbewerbsAm 1. August traten die Läuferinnen zu vier Vorläufen an. Die jeweils drei schnellsten Athletinnen – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale am selben Tag. Aus den Vorentscheidungen kamen die jeweils drei Erstplatzierten in das Finale, das am 2. August ausgetragen wurde. VorläufeDatum: 1. August 1932 Vorlauf 1
Vorlauf 2
Vorlauf 3
Vorlauf 4
Halbfinale
Datum: 1. August 1932 Lauf 1
Lauf 2
FinaleDatum: 2. August 1932
Im Finale gab es einen spannenden und hochklassigen Zweikampf zwischen der Polin Stanisława Walasiewicz – in den USA später aktiv unter dem Namen Stella Walsh – und der Kanadierin Hilda Strike. Mit dem besseren Start hatte Strike anfangs leicht die Führung. Doch Walasiewicz holte auf und lag im Ziel knapp vor der Kanadierin. Beide Läuferinnen stellten dabei den bestehenden Weltrekord mit 11,9 s ein. Auch in diesem Wettbewerb war das Kampfgericht nicht besonders kompetent. Eindeutig war noch die Platzierung der US-Amerikanerin Wilhelmina von Bremen auf dem dritten Platz. Doch dahinter setzten die Offiziellen zunächst Eileen Hiscock auf Platz vier sowie Marie Dollinger und Elizabeth Wilde gemeinsam auf Platz fünf. Erst die viel spätere Auswertung der Zielfilmaufnahmen hatte die Korrektur des Resultats zur Folge, wie sie hier aufgelistet ist.[3] Stanisława Walasiewicz stellte in all ihren drei Läufen den mit 11,9 Sekunden bestehenden Weltrekord ein.
Video
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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