Oertli-Stiftung

Die Walter und Ambrosina Oertli-Stiftung, kurz Oertli-Stiftung, auch Fondation Oertli oder Fondazione Oertli, ist eine Schweizer Stiftung mit Sitz in Zürich. Ihr Zweck ist es, die «gegenseitige Verständigung zwischen der alemannischen, der welschen, der italienischen und der rätoromanischen Schweiz» zu verbessern und den inneren Zusammenhalt der Schweiz zu stärken.[1]

Geschichte

Die Stiftung wurde 1967 vom Industriellen Walter Oertli gegründet. Das Stiftungsvermögen resultierte aus dem Verkauf von Oertlis eigener Firma. Der NZZ-Redaktor Otto Frei und der Anwalt Max Indermaur, die zusammen mit Oertli den ersten Stiftungsrat bildeten, schossen weitere Gelder in die Stiftung ein.[2] 1973 wurden die Ziele der Stiftung in einer Charta schriftlich festgehalten.[1] Seit 1976 verleiht die Stiftung neben der projektgebundenen Förderpraxis in unregelmässigen Zeitabständen einen Preis an Personen und Institutionen, die sich in besonderer Weise um die Verständigung zwischen den Landesteilen verdient gemacht haben. Dessen Verleihung wird jeweils medial breit rezipiert. Seit 1998 werden ausserdem innovative Projekte im Bereich des Stiftungszwecks mit einem Förderpreis unterstützt.

2017 feierte die Stiftung ihr fünfzigjähriges Bestehen mit sechs Kunstinstallationen im öffentlichen Raum an sechs verschiedenen Schweizer Orten, die auf die Vielfalt der Sprachen aufmerksam machen sollten. Gestaltet wurden sie vom Schweizer Designer Ruedi Baur.[3][4]

Bisherige Präsidenten der Stiftung waren Walter Oertli (1967–1980), Otto Frei (1981–1990), Hans Tschäni (1990–1997), Franz Lamprecht (1997–2001), Werner Ebersold (2001–2003), Charlotte Hug (2003–2007), Max Frenkel (2007–2012), Karl Vögeli (2012–2017), Marco Baschera (2018–2023), Anne-Catherine de Perrot (seit 2023).[2]

Zweck und Wirken

Die Oertli-Stiftung unterstützt – gemäss Selbstbezeichnung – den «Brückenschlag» zwischen den Schweizer Landesteilen bzw. Sprachregionen. Sie ist politisch und konfessionell neutral und strebt eine langfristige Wirkung an.[5] Unterstützt werden insbesondere Projekte, die den kulturellen Austausch zwischen den Sprachregionen und persönliche Begegnungen ermöglichen. Gefördert werden daher vor allem kulturelle Veranstaltungen in anderen Regionen und Übersetzungen von Publikationen, die von gesamtschweizerischem Interesse sind.[6] Gemäss der Charta der Stiftung bilden ein Kernstück der Tätigkeit Stipendien an Journalisten für einen Kurzaufenthalt in einer anderen Sprachregion.[7][1]

In begrenztem Umfang ist die Stiftung auch im sozialen Bereich tätig. Sie unterstützt dabei Projekte, die sich der Integration von Jugendlichen und der Förderung der Lebensfreude im Alltag von älteren Menschen und Behinderten widmen.[8]

Oertli-Preis

Bisherige Preisträger:[9]

Publikation

  • E ti, come sprichst du suisse? Reisen zwischen den Sprachen. Verlag Hier und Jetzt, Baden 2017, ISBN 978-3-03919-400-1. (Buch und CD)

Einzelnachweise

  1. a b c Charta der Oertli-Stiftung (PDF; 1,2 MB), abgerufen am 13. Februar 2025.
  2. a b Geschichte der Oertli-Stiftung, Website der Oertli-Stiftung, abgerufen am 13. Februar 2025.
  3. Website des Projekts, auf der Seite von Civic City, abgerufen am 13. Februar 2025.
  4. Jubiläum, Website der Oertli-Stiftung, abgerufen am 13. Februar 2025.
  5. Zweck, Website der Oertli-Stiftung, abgerufen am 13. Februar 2025.
  6. Oertli-Stiftung auf kulturfoerderung.ch, abgerufen am 13. Februar 2025.
  7. Siehe auch: Auf Entdeckungsreise ennet der Sprachgrenze. Oertli-Stipendien für Medienschaffende. In: Neue Zürcher Zeitung. 29. Januar 2003, S. 16.
  8. Zweck, Website der Oertli-Stiftung, abgerufen am 13. Februar 2025.
  9. Die Träger:innen des Oertli-Preises, Website der Oertli-Stiftung, abgerufen am 13. Februar 2025.

 

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