Oberstrahlbach wurde 1139 als Scelebaes zum ersten Mal urkundlich erwähnt (1157: Stralbach). Der Name bedeutet so viel wie „Bach, dessen Wasser schnell fließt“.[4]
Er ist vom Strahlbach abgeleitet, der, aus Oberstrahlbach kommend, durch Niederstrahlbach und den sogenannten Demutsgraben in Richtung Zwettl Stadt fließt, um dort in den Zwettlfluss (auch: Zwettlbach) einzumünden.
In einem Erbschaftsstreit mit dem Stift Zwettl verzichtete Euphemia von Kuenring zu Gunsten des Klosters auf das Gut Strahlbach.[5] Die Vergleichsurkunde aus dem Jahr 1256 befindet sich im Stiftsarchiv.[6]
Die römisch-katholische Pfarre Oberstrahlbach wurde 1783 unter Kaiser Joseph II. gegründet und umfasst die Ortschaften Oberstrahlbach, Niederstrahlbach und Unterrabenthan.[7]
Unter Denkmalschutz stehende Objekte im Ortsgebiet sind die katholische Pfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit, der Pfarrhof, die Johannes Nepomuk-Kapelle, ein Bildstock der hl. Veronika sowie der Bildstock Gnadenstuhl (Stand 2017).[8]
Aufgrund eines Großbrandes, dem am 16. März 1877 sechs Häuser zum Opfer fielen, wurde im Jahr 1884 die Freiwillige Feuerwehr Oberstrahlbach gegründet, die seitdem ohne Unterbrechung fortbesteht. Ihr Einsatzgebiet umfasst die Katastralgemeinden Ober- und Niederstrahlbach.[9]
Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Oberstrahlbach ein Bäcker, zwei Gastwirte, zwei Gemischtwarenhändler, ein Schmied, zwei Schneider, zwei Schuster, ein Tischler, drei Viehhändler, zwei Wagner, ein Zementwarenerzeuger und einige Landwirte ansässig.[10]
Oberstrahlbach gehört seit der freiwilligen Gemeindezusammenlegung im Jahre 1970 zur Stadtgemeinde Zwettl. Davor war es eine selbständige Gemeinde.[11]
Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 5. Band: Herrschaft Drosendorf bis Strahlbach. Anton Benko, Wien 1840, S. 303 (Strahlbach (Ober) – Internet Archive).
↑Katastralgemeinden, Erstnennung und Namensdeutung. Stadtgemeinde Zwettl-NÖ, abgerufen am 4. Juni 2011. Vgl. Elisabeth Schuster: Die Etymologie der niederösterreichischen Ortsnamen. Hrsg.: Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Wien (1989, 1990, 1994).