Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 42,84 Quadratkilometer. Davon sind 78 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche und 16 Prozent sind bewaldet.[1] Der tiefste Punkt der Gemeinde liegt 260 Meter über der Adria. Hier verlässt die Melk das Gemeindegebiet bei Pledichen. Der höchste Punkt ist der Schweinzberg im Südosten mit 610 Meter.
Klima
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Oberndorf an der Melk
Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum. Eine römische Ansiedlung lässt sich durch Funde aus dem 1.–4. Jahrhundert n. Chr. belegen.[2]
Der Ort Oberndorf entstand wohl unter der Herrschaft der Grafen von Peilstein. Der Name Oberndorf wird urkundlich erstmals 1167/8 im Zusammenhang mit einem Ritter Meinhard von Oberndorf erwähnt.[2] Die nächste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1200, als ein Pfarrer Ulrich (Pleban Volricus) genannt wird.[3] Um 1200 fand auch die Gründung einer Burg durch die Ritter von Schönleiten statt, das Erdwerk der Burg in der Rotte Lehen-Keller ist noch erhalten. Im 12. Jahrhundert war die Kirche in Oberndorf Filiale und Ende des 12. Jahrhunderts Vikariat der Pfarre Ruprechtshofen. Mitte des 13. Jahrhunderts wird Oberndorf als Lehenspfarre der Grafen von Plain-Hardegg, den Nachfolgern der Peilsteiner, genannt. 1332 gelangte der Marktort durch Teilkäufe und Stiftungen an die Kartause Gaming, die Pfarre war dieser ab 1334 inkorporiert.[3] Die spätgotische Ortskirche wurde 1630 bis 1645 barockisiert. Die Kartause Gaming wurde am 27. Jänner 1782 durch ein Dekret von Kaiser Joseph II. aufgehoben und Oberndorf wurde in der Folge Sitz einer selbstständigen Pfarrei.
Die heutige politische Gemeinde entstand nach der Revolution von 1848/49 mit der darauf folgenden Gemeindebildung im Jahr 1850. Am 1. Jänner 1966 wurde die Gemeinde Griesdorf bei Oberndorf zu Oberndorf an der Melk eingemeindet.[4]
Am 1. Jänner 1971 wurden die ehemals selbständigen Gemeinden Hub, Lehen bei Oberndorf, Schachau und Waasen nach Oberndorf an der Melk eingemeindet.[5]
Der Gemeinde Oberndorf an der Melk wurde 1962 von der Landesregierung ein Marktwappen verliehen. Die vordere (heraldisch rechte) Hälfte in schwarz zeigt einen aufrechten, rechtsgekehrten silbernen Panther (bezieht sich auf das Peilsteiner Adelsgeschlecht), die hintere (heraldisch linke) Hälfte in rot mit einem silbernen Balken (bezieht sich auf die Babenberger als Landesfürsten).[6]
Katholische Pfarrkirche Oberndorf an der Melk Hll. Ägidius und Thomas: 1630 bis 1645 barockisiert; auf den ursprünglich spätgotischen Kirchenbau weisen noch der Kirchturm und der Chor; die Einrichtung ist teils aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Weichberger-Stammhaus
Pfoisau-Kogel: Unweit von Oberndorf befindet sich in der Rotte Pfoisau der sogenannte Pfoisau-Kogel, ein Erdwerk. Im Mittelalter stand dort eine Burg (1258 urk. genannt), 1423 entstand dort eine Kapelle, später wurde daraus eine Kirche mit Friedhof, die es bis zum Josephinismus gab. Um 1900 fand man auf dem Feld beim Ackern einen Kelch, der heute in St. Pölten ausgestellt wird.
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 88, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 262. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1400. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 48,62 Prozent.
Die Supermarktkette Unimarkt hat hier eine Filiale.
Bildung
Kindergarten
Kreativ-Volksschule Oberndorf
Neue NÖ Mittelschule Oberndorf an der Melk
Öffentliche Bücherei
Sport
Regionale Wander-, Reit- und Radwege
Tennisplatz
Sportzentrum inklusive Hallenbad, Sauna und Infrarot-Kabine