Numidische Tanne

Numidische Tanne

Numidische Tanne (Abies numidica)

Systematik
Ordnung: Koniferen (Coniferales)
Familie: Kieferngewächse (Pinaceae)
Unterfamilie: Abietoideae
Gattung: Tannen (Abies)
Sektion: Piceaster
Art: Numidische Tanne
Wissenschaftlicher Name
Abies numidica
De Lannoy ex Carrière

Die Numidische Tanne (Abies numidica), auch Algier-Tanne genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Tannen (Abies) in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Sie wächst von Natur aus nur im östlichen Algerien.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Die Numidische Tanne ist ein immergrüner Baum der Wuchshöhen von bis zu 25 Metern erreichen kann. Die dicht stehenden Äste gehen horizontal vom Stamm ab und bilden eine konisch geformte Krone. Junge Bäume besitzen eine glatte graue Borke, die mit zunehmendem Alter bräunlich grau wird und schuppig aufreißt. Die Rinde der Zweige ist glänzend gelblich-grün bis braun gefärbt.

Die eiförmigen Knospen sind dunkelbraun gefärbt und sind entweder harzlos oder von einer dünnen Harzschicht bedeckt. Die 15 bis 20 Millimeter langen, dunkelgrünen Nadeln stehen dicht an den Zweigen. An der Zweigoberseite stehen sie bürstenartig ab während sie an der Zweigunterseite v-förmig abgehen. An der Nadelbasis sind sie verdreht. An der Nadelunterseite befinden sich zwei weiße Stomatabänder.

Generative Merkmale

Die Numidische Tanne ist wie alle Tannen-Arten einhäusig-getrenntgeschlechtig (monözisch). Die mit einer Länge von 15 bis 20 Zentimeter und einem Durchmesser von 3,5 bis 5,5 Zentimeter zylindrischen Zapfen sind grünlich-gelben gefärbt. Die Samenschuppen sind rund 3 Zentimeter groß. Die zwischen 12 und 14 Millimeter langen Samen besitzen einen Flügel der länger als das Samenkorn ist. Das Tausendkorngewicht beträgt rund 70 Gramm. Die Sämlinge bilden vier bis acht Keimblätter (Kotyledonen) aus.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.[1]

Verbreitung und Standort

Die Numidische Tanne ist in Algerien heimisch. Dieser Endemit wächst nur an den Hängen von Mount Babor und Mount Talahor, die sich in der Kabylei-Region befinden. Man findet sie in Höhenlagen von 1300 bis 2000 Metern.

Es werden häufig Mischbestände mit der Atlas-Zeder (Cedrus atlantica), der Europäischen Stechpalme (Ilex aquifolium), der Algerischen Eiche (Quercus canariensis) und der Europäischen Eibe (Taxus baccata) gebildet.

Nutzung

Im Mittelmeerraum wird die Numidische Tanne als Ziergehölz angebaut. Sie eignet sich auch für Hecken, da sie den Rückschnitt gut verträgt.

Systematik

Die Erstbeschreibung von Abies numidica erfolgte 1866 durch De Lannoy in Élie Abel Carrière: Revue Horticole, vol. 38, p. 106. Die Numidische Tanne wird innerhalb der Gattung der Tannen (Abies) der Sektion Piceaster zugeordnet.

Synonyme für Abies numidica de Lannoy ex Carrière sind Abies baberiensis Letourneux, Abies pinsapo var. baborensis Coss. und Pinus abies var. africana Münchh., wobei die letzte als Nomen nudum gilt.[2]

Gefährdung und Schutz

Die Art wird in der Roten Liste der IUCN als „vom Aussterben bedroht“ („Critically Endangered“) geführt.[3]

Quellen

  • Christopher J. Earle: Abies numidica. In: The Gymnosperm Database. 27. Mai 2011, abgerufen am 24. Oktober 2011 (englisch, Abschnitte Beschreibung, Systematik und Nutzung).

Literatur

  • L. Kolai: La sapiniere a Abies numidica dans le mont Babor – phytosociologie et production. In: M. Ducrey, H. Oswald (Hrsg.), 1991: International workshop Mediterranean firs Adaptation, selection and silviculture – Avignon, France 11 to 15 June 1990. S. 183–193. Published by the Commission of the European Communities, Luxembourg. PDF
  • Pierre Quezel: Les sapins: des essence de méditerranéennes – Diversité er répartition des sapins sur le pourtour méditerranéen. In: Foret Méditerranéene, XIX, Nr. 2, Mai 1998. PDF (mit engl. Zusammenfassung)
  • M. Barbero, P. Quezel: Les forets des sapins sur le poutour méditerranéen. In: Annales Inst. Bot. Cavanilles, 32(2), 1245–1289, 1975 PDF
  • Juan Carlos Linares: Biogeography and evolution of Abies (Pinaceae) in the Mediterranean Basin: the role of long term glacial refugia and climate change. In: Journal of Biogeography. Volume 38. Blackwell Publishing, April 2012, S. 619–630 (PDF).

Einzelnachweise

  1. Tropicos. [1]
  2. Abies numidica im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  3. Abies numidica in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2014.3. Eingestellt von: Yahi, N., Knees, S. & Gardner, M., 2010. Abgerufen am 14. Januar 2015.
Commons: Numidische Tanne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Algerian Fir Überblicksdarstellung mit den charakteristischen Merkmalen der Numidischen Tanne