NotunterkunftNotunterkünfte sind behelfsmäßige Unterkünfte. Der Begriff wird sowohl für Übergangswohnplätze im Falle der Obdachlosigkeit (siehe auch Notschlafstelle) als auch für Unterkünfte im Katastrophenfall verwendet. ObdachlosenheimNotunterkünfte sind Übergangswohnplätze, die von Kommunen und/oder von Hilfsorganisationen unterstützt und betrieben werden. Eine wichtige Rolle spielen in Deutschland traditionell das Diakonische Werk und die Caritas.[1] Mietverträge und damit verbundene Rechte gibt es oft nicht. So sind eine unangemeldete Kontrolle der überlassenen Räume und die Unterbringung von mehreren Personen in einem Raum üblich. Die Unterschiede zwischen den Notunterkünften sind groß,[2][3] es werden auch Betreuungs- und Beratungsangebote aus Sozialarbeit, Psychotherapie und Medizin angeboten. Notunterkünfte sind zumeist für eine zwar temporäre, aber notfalls auch längerfristige Unterbringung ausgelegt. Darin unterscheiden sie sich von Notschlafstellen, bei denen eine kurzzeitige Nutzung die Regel ist.[4] In der Kritik stehen solche Notunterkünfte oft, weil viel zu wenige davon vorhanden sind und nicht selten sogar verhältnismäßig viel Geld verlangt wird. Auch sind sie oft nur über Nacht geöffnet, was bedeutet, dass man erst abends hinein darf und morgens früh wieder vor die Tür gesetzt wird. Zudem handelt es sich oft um Massenzimmer. Kritiker sprechen von menschenunwürdigen Zuständen und bemängeln, dass reiche Länder nicht in der Lage sind, eine Art schlichtes „Studentenwohnheim“ pro Stadt vorzuhalten, wo jeder, der es benötigt, für kleines Geld ein Zimmer mieten kann. Die Zustände sind meist deutlich schlechter als selbst in provisorischen Flüchtlingsunterkünften. Dies führt dazu, dass Obdachlose außer im Winter kaum Gebrauch von diesen machen. Nicht wenige meiden sie sogar im Winter. Notunterkünfte im KatastrophenfallIn Deutschland werden Notunterkünfte im Katastrophenfall vom Betreuungsdienst für die durch Schadensereignis obdachlos gewordene Bevölkerung eingerichtet und betrieben. Man unterscheidet die verschiedenen Unterkünfte anhand ihrer Einsatzphase voneinander: Soforthilfe: AuffanglagerEin Auffanglager wird so nahe wie möglich am Schadensgebiet, aber an einem sicheren Ort, eingerichtet. Es ermöglicht eine behelfsmäßige Unterbringung für eine möglichst große Zahl von Betroffenen. Dort wird nur eine einfachste Versorgung unter spartanischen Verhältnissen gewährleistet. Daher werden die Betroffenen innerhalb von 24 Stunden weitertransportiert. Ein Auffanglager kann auch bei kurzer Verweildauer des einzelnen Betroffenen über einen längeren Zeitraum betrieben werden. Übergangshilfe: DurchgangslagerEin Durchgangslager ist eine erste Annäherung an normale Verhältnisse. Es ist mehr Wohnraum pro betroffener Person vorhanden und es wird auf Familienunterbringung geachtet. Eine regelmäßige Versorgung mit Essen und Gegenständen des täglichen Bedarfs findet statt. Die Bewohner verbleiben oft länger in einem Durchgangslager, weshalb es sich in ungefährdeter Lage befinden muss. Wiederaufbauhilfe: Normalverhältnissen angepasste UnterkünfteUnterkünfte der Wiederaufbauphase entsprechen normalen Lebensbedingungen. Die Bewohner versorgen sich wieder selbst. Diese Unterkünfte werden nicht mehr vom Katastrophenschutz, sondern von den Kommunen betrieben. Notlösungen bei extremen WetterbedingungenBei für Obdachlose sehr schlechten Wetterbedingungen können diese auch durch die Anordnung des Stadtrats der betroffenen Stadt in U-Bahnhöfen unterkommen.[2] Ist es beispielsweise nachts zu kalt, ist es möglich solche Bahnhöfe zu öffnen, sodass Menschen ohne festen Wohnsitz dort übernachten können. Siehe auchLiteratur
WeblinksWiktionary: Notunterkunft – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Einzelnachweise
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