Nottertal-Heilinger Höhen
Die Stadt Nottertal-Heilinger Höhen ist eine Landgemeinde im thüringischen Unstrut-Hainich-Kreis, die zum 31. Dezember 2019 durch den Zusammenschluss der Stadt Schlotheim und der Gemeinden Bothenheilingen, Issersheilingen, Kleinwelsbach, Neunheilingen und Obermehler entstanden ist. Die Stadt ist erfüllende Gemeinde für Körner und Marolterode.[2] GeografieNottertal-Heilinger Höhen liegt mittig in Deutschland und im Nordwesten des Thüringer Beckens. Der Schlotheimer Graben, ein von Nordwesten nach Südosten (herzynisch) verlaufender Grabenbruch, bestimmt die Topografie der Stadt. In seinem nördlichen Teil fließt die Notter, ein Nebenfluss der Unstrut, von den Ausläufern des Dün, im südlichen der Marolteroder Bach, der von den Heilinger Höhen eingerahmt wird und in Schlotheim in die Notter mündet. Der tiefste Punkt liegt im Süden der Stadt westlich von Kleinwelsbach im Tal des Welsbachs auf 190 Meter, der höchste an der Nordspitze des Stadtgebiets an der Landesstraße 2096 nahe Menteroda auf 436 Meter. Die Stadt Nottertal-Heilinger Höhen besteht aus den Ortsteilen Bothenheilingen, Hohenbergen, Issersheilingen, Kleinwelsbach, Mehrstedt, Neunheilingen, Obermehler (mit Großmehlra und Pöthen) und Schlotheim.[3] Nottertal-Heilinger Höhen grenzt im Norden beginnend und im Uhrzeigersinn an folgende Städte und Gemeinden: Unstruttal, Holzsußra, Ebeleben, Marolterode, Kirchheilingen, Bad Langensalza, Unstrut-Hainich, Körner und Mühlhausen/Thüringen. GeschichteGründung der LandgemeindeDie Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Schlotheim hatten Ende 2017 rund 45 Millionen Euro Schulden, sodass Investitionen nur noch eingeschränkt möglich waren. Die Möglichkeit der Bildung einer Landgemeinde entlastet die Gemeinden dank der Entschuldungshilfen nach dem Thüringer Gemeindeneugliederungsfinanzhilfegesetz (ThürGNGFG) um einen Großteil ihrer Schulden, zum Beispiel die Stadt Schlotheim um fast 90 %.[4] Die Gemeinden Körner und Marolterode entschieden sich 2018 gegen den Beitritt zur Landgemeinde, auch wenn damit keine Schuldenentlastung eintreten würde.[5] Der Name der neuen Stadt ist ein Kompromiss der fusionierenden Gemeinden, bei dem sich möglichst alle von ihnen wiedererkennen können sollten. Dabei herrschte „bei allen Bürgerversammlungen [...] Unverständnis über den gewählten Namen der neuzugründenden Landgemeinde“.[6] Ein Antrag, stattdessen den Namen „Schlotheim“ zu verwenden, fand nicht die notwendige einstimmige Unterstützung der Gemeinden.[6] Laut dem Zweiten Thüringer Gesetz zur freiwilligen Neugliederung kreisangehöriger Gemeinden im Jahr 2019 trat die Gemeindeneubildung am 31. Dezember 2019 in Kraft. Das Gesetz wurde am 12. September 2019 vom Landtag angenommen. Schlotheims Ortsteile Hohenbergen und Mehrstedt bekamen erst später den Status eigenständiger Ortschaften. EinwohnerentwicklungIn der nachstehenden Tabelle ist die Entwicklung der Einwohnerzahl seit der Gründung der Landgemeinde 2019 dargestellt. Ermittelt wurden die Werte jeweils zum Stichtag 31. Dezember.[7]
PolitikDie ersten Wahlen von Stadtrat und Bürgermeister fanden in der neu gegründeten Gemeinde am 6. September 2020 statt. Der Rat der Stadt und Landgemeinde Nottertal-Heilinger Höhen besteht aus 20 Ratsfrauen und Ratsherren. Die Stadtratswahl am 26. Mai 2024 führte zu folgendem Ergebnis: [8]:
* 2020: Bürgerbündnis Schlotheim Obermehler (BSO) BürgermeisterBei der Wahl zum hauptamtlichen Bürgermeister am 6. September 2020 setzte sich im 1. Wahlgang Hans-Joachim Roth (CDU) mit 58,0 % der abgegebenen gültigen Stimmen gegen drei Mitbewerber durch.[9] Zuvor leitete seit der Neugründung der Landgemeinde Nicole Gehret als „Beauftragte der Gemeinde Nottertal-Heilinger Höhen“ die Gemeinde. Hans-Joachim Roth trat zum 31. Juli 2023 als Bürgermeister zurück[10], eine Neuwahl zum nun ehrenamtlichen Bürgermeister fand am 10. September 2023 statt[11]. Bei dieser setzte sich Alexander Blankenburg (parteilos) gegen eine Mitbewerberin durch.[12][9] VerkehrNottertal-Heilinger Höhen liegt an der Bundesstraße 249 (Mühlhausen/Thüringen–Ebeleben–Sondershausen). Die Bundesstraße 84 (Ebeleben–Bad Langensalza) bildet einen Teil der östlichen Stadtgrenze. Weitere Landes- und Kreisstraßen ergänzen das Straßennetz. Die nächsten Bahnhöfe befinden sich in Mühlhausen/Thüringen und Bad Langensalza an der Bahnstrecke Gotha–Leinefelde bzw. Erfurt–Bad Langensalza. Die Bahnstrecke Ebeleben–Mühlhausen ist stillgelegt. Der Flugplatz Obermehler-Schlotheim im Norden des Stadtgebiets kann nur per Sichtflug angeflogen werden. WeblinksCommons: Nottertal-Heilinger Höhen – Sammlung von Bildern und Audiodateien
Nachweise
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